Bald naht er wieder, der Jahrestag des 21. Juni: Ältere deutsche Fußballfans erinnern sich mit Grauen an diesen Tag. Fußball-WM 1978 unter der Knute der Militärjunta in Argentinien: Eine schwache deutsche Nationalmannschaft trifft im letzten Spiel der Finalrunde auf den Nachbarn Österreich und besaß sogar noch geringe Chancen auf das Erreichen des Finales. Was danach folgte, füllte später ganze Bücher und löste in Österreich eine nationale Euphorie aus. „I werd’ narrisch“, brüllte der ORF-Radioreporter Edi Finger ins Mikro und wurde zur Legende.
Millionen Fußballer der 80er und 90er-Jahre kennen dieses Phänomen des Tango-Balles vom Hersteller mit den drei Streifen: Man meint, der Ball ist schon im Netz, doch dann flattert er noch mal nach oben und geht über das Tor. Zum Glück passierte dies auch Profis wie dem Österreicher Hans Krankl
Das kleine Österreich besiegte das große Deutschland mit 3:2, der zweifache Torschütze Hans Krankl wurde zum Nationalhelden, eine Nation von Skifahrern hatte auch im Fußball Außergewöhnliches geleistet. Aufrechte österreichische Patrioten sprachen sogar von der „Rache für Königsgrätz“ – einer Schlacht aus dem Jahr 1866, in der die preußischen Truppen die Armeen Österreichs und Sachsens empfindlich besiegt hatten.
Doch jetzt hat unser Südamerika-Korrespondent Zeitdokumente entdeckt, die zu recht die Frage aufwerfen, ob Cordoba eine einzige Fälschung war und das Spiel eigentlich
ganz anders endete. Die Wahrheit über Cordoba: Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften muss zweifellos neu geschrieben werden. „Das deitsche Tor ist wie vernagelt - wie mit Bretter vernagelt“, diese Worte von Edi Finger bekommen jetzt eine ganz andere Bedeutung.