Samstag, 13. Juni 2009
Fahrkarten nach Hamburg gesucht
Die Spannung steigt, noch drei Wochen bis zum Deutschen Derby, dem Mega-Rennen der Turfsaison. Weitere Antworten im Derby-Puzzle gibt das Union-Rennen am Sonntag in Köln, traditionell die wichtigste Vorprüfung für das Deutsche Derby am ersten Juli-Sonntag in Hamburg-Horn. Um Derby-Fahrkarten geht es zudem auch am Samstag, wenn der Große Freiberger Premium-Preis in Dresden gelaufen wird.
Eigentlich ist die Union ein Pflichttermin, um nach Köln zu fahren. Dummerweise hindert mich diesmal ein familiärer Termin daran, wahrscheinlich werde ich das Rennen noch nicht mal live sehen können.
Das ist schade, zumal die Kölner Rennbahn immer ein gutes Wettpflaster war. Auch die Union: Mit Freuden erinnere ich mich beispielsweise an den Einlauf CaitanoSan Suru, der 1997 so um die 900 zahlte. Oder an das Jahr 2005, wo ich zwar in der Union nicht traf, mir aber Nicaron auffiel, der dann in Hamburg zu lohnenden Odds triumphierte.
Seit 1834 gibt es die Union, damit ist es das älteste Rennen, das heute noch in Deutschland gelaufen wird. Seit 1946 ist Köln der Austragungsort, vorher waren es Berlin-Tempelhof, Grunewald und natürlich Hoppegarten. Zum Vergleich: Das erste Derby startete im Jahr 1869.
Seit 1992 haben allerdings nur drei Pferde – Lavirco, Next Desert und Dai Jin – die Union und das Derby gewonnen. Klangvolle Namen wie Kornado, Caitano, Silvano oder der letztjährige Sieger Liang Kay schafften das nicht.

Königsblau in Köln
Nur sieben dreijährige Hengste begeben sich in diesem Jahr auf die 2 200 Meter-Distanz. An Egon und Pennyprince glaube ich dabei weniger, bleiben also fünf Siegkandidaten. Mit dabei sind wieder meine Freunde aus dem Hause Godolphin inklusive Frankie Dettori: Peligroso, der ehemalige Hofer-Schützling, verlor in München nur knapp gegen Saphir und dürfte mit dem Rennen im Bauch noch gefährlicher sein.
Ebenfalls knapp geschlagen von einem Schiergen-Galopper war Panyu in Dortmund. Dabei waren die Besitzer überhaupt nicht einverstanden mit dem Ritt von Eddie Pedroza. Und wie das so ist im schnelllebigen Turf-Geschäft: Der Monsun-Sohn läuft jetzt das erste Mal für Trainer Peter Schiergen.
In aller Munde war Wiener Walzer nach seinem überzeugenden Debütsieg im April in Bremen, danach folgte jedoch eine Verletzungspause. Er ist der Favorit der Sport-Welt, etwas skeptischer klingt allerdings Schlenderhans Gestütsleiter Gebhardt Apelt in der Fachzeitschrift. Normalerweise benötigen die Pferde von Trainer Jens Hirschberger auch keine lange Anlaufzeit, ich bezweifle aber etwas den Wert der Form aus Bremen.
Eliot und Oriental Lion trafen bereits am 10. Mai in Köln aufeinander, das bessere Ende hinter dem aktuellen Derby-Favoriten Suestado hatte Eliot für sich, der Zweiter wurde und nur knapp den Sieg verpasste. Oriental Lion war eindreiviertel Längen hinter dem Sieger, trifft den Röttgener aber zwei Kilogramm günstiger. Dennoch erwarte ich keine Formumkehr, weil ich den Mundry-Schützling auf Dauer für das bessere Pferd halte.
Mein Tipp: Eliot ist ein ausgewiesener Steher, der noch viel Potenzial nach oben besitzt und zudem mit Terry Hellier einen Jockey hat, der genau weiß, wie man ein Pferd auf Warten reitet. Dahinter ist eigentlich alles möglich.
Um Tickets nach Hamburg geht es auch am Samstag in Dresden. Sechs Pferde rücken im Großen Freiberger Premium Preis über 2 000 Meter in die Startboxen, vier davon aus ostdeutschen Quartieren. Imponiert hat mir zuletzt Ordenstreuer aus dem Quartier von Roland Dzubasz, der in Hoppegarten in gutem Stil gewann und dem ich auch gegen den Wöhler-Schützling Navajo Dancer und Muthesius aus dem Stall von Hans-Jürgen Gröschel gute Chancen einräume. Interessant ist außerdem Palermo, immerhin imponierender Sieger im Ausgleich II gegen die älteren Pferde. Allerdings glaube ich, dass für ihn die 2000 Meter zu lang sind.



Die spinnen, „die Galaktischen“
Alle jammern über die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise – nur eine Branche nicht: der Profifußball. Bei Real Madrid hat erneut Bauunternehmer Florentino Perez die Macht übernommen – und der Wahnsinn geht wieder los. Zuerst holte er sich Kaka vom AC Mailand für 64,5 (Kicker) bzw. 65 Millionen Euro (Spox) Millionen Euro und jetzt wechselt wahrscheinlich Cristiano Ronaldo von Manchester United für die Rekordablösesumme von rund 94 Millionen Euro zu Real Madrid, Quellen Spox und kicker.
Perez war schon einmal von 2000 bis 2006 Präsident des königlichen Klubs und sprengte 2001 mit Zinedine Zidane, den er für 75 Millionen Euro von Juventus Turin verpflichtete, alle Transferrekorde. Jedes Jahr „ein neuer Superstar“ lautete die Philosophie – neben Zidane streiften Luis Figo, Ronaldo (natürlich der brasilianische), Beckham, Owen und Robinho in der Perez-Amtszeit das berühmte weiße Real-Trikot über.
Der Erfolg war aber eher mäßig, besonders nachdem Perez seinen Erfolgstrainer Vicente Del Bosque feuerte, weil dieser nicht glamourös genug für den Club schien. Mit Del Bosque gewann Real 2002 die Champions League und wurde 2001 und 2003 spanischer Meister. Danach entwickelte sich Real eher aufgrund der immensen Investitionen zu einer Lachnummer in Europa, weil das Team regelmäßig in der Champions League und der heimischen Primera Division scheiterte.
Was mich noch brennend interessieren würde: Woher haben die eigentlich das ganze Geld?