Sonntag, 7. Juni 2009
Der Galopper der Woche: Sea The Stars
Ehre, wem Ehre gebührt: Unsere beliebte Auszeichnung geht natürlich in dieser Woche an Sea The Stars, den englischen Derbysieger. Der Hengst, trainiert von John Oxx und im Besitz von Christopher Tsui, schaffte das Double 2000 Guineas und Englisches Derby - etwas, was zuletzt dem großen Nashwan im Jahr 1989 gelang.
Es war überaus leichter Sieg, denn zum Schluss hatte der irische Hengst eindreiviertel Längen Vorsprung auf die Ballydoyle-Armada Fame and Glory, Masterofthehorse, Rip Van Winkle und Golden Sword.
Jockey Mick Kinane hatte Sea The Stars immer relativ prominent hinter den Piloten Golden Sword und Age of Aquarius placiert. In der Gerade tippte Kinane sein Pferd nur kurz einmal an und schon beschleunigte der Cape Cross-Sohn auf eine Art, wie es nur herausragende Rennpferde können, zog leicht an Golden Sword vorbei und war auch von den gut endeten Fame and Glory und Rip Van Winkle nicht zu gefährden.
Dabei profitierte Sea The Stars aber auch vom mäßigen Tempo, dass die Piloten vorlegten. Denn selbst sein Trainer John Oxx hatte Zweifel, ob der Hengst über das nötige Stehvermögen für die langen 2 400 Meter verfügte. „Die einzige Möglichkeit, wie die anderen (Teilnehmer) Sea The Stars schlagen können, ist, das Rennen zu einem echten Stamina-Test zu machen“, hatte schon vorher Ex-Jockey Kieren Fallon in der Racing Post analysiert. Fallon muss es wissen: Dreimal gewann er als Jockey das prestigereiche Rennen, mit Kris Kin legte er 2003 den besten Derby-Ritt vor, den ich je gesehen habe. „Wenn das Tempo nicht schnell genug ist, dann gewinnt das Pferd von John Oxx.“ Und genau so kam es dann auch.
Sea The Stars ist ein Halbbruder des überragenden Derbysiegers und Deckhengstes Galileo sowie des jetzt in Deutschland stehenden Deckhengstes Black Sam Bellamy. Die Mutter Urban Sea, in der einiges deutsches Vollblut steckt, gewann einst den Arc. Von dieser Seite war also genügend Stamina vorhanden – das Fragezeichen war die Vaterschaft des Topmeilers Cape Cross.

Nachtrag 11.6: Offensichtlich hat RacingUK sich mit Youtube geeinigt, hier ist das englische Derby 2009 noch einmal.
Sehr schöne Bilder aus Epsom gibt es zudem bei Turfcast.