Dienstag, 16. Juni 2009
Der Galopper der Woche: Alrescha
Es ist sein Stil, der ihn fast zum Kult auf Deutschlands Galopprennbahnen macht: Im Schlussbogen fast hoffnungslos zurück, rückt der Wallach in der Gerade Schritt für Schritt nach vorne und hat am Ende die Nase vorn, fast immer nur mit den Händen geritten.
Die Rede ist von Alrescha, unserem Galopper der Woche. Der fünfjährige Wallach gewann mit dem Max von Oppenheim-Erinnerungsrennen in Köln bereits sein sechstes Rennen bei 12 Starts in diesem Jahr und ist zweifellos ein heißer Anwärter für den Titel „Handicapper des Jahres“. Fast 18 000 Euro verdiente er bereits 2009 für seinen Besitzertrainer Matthias Schwinn.
Die Kommentare in der Sport-Welt lauteten jedes Mal ähnlich. „Kam wieder vom letzten Platz kommend noch sehr leicht zum Sieg“, hieß es nach dem zweiten Sieg des Dictator’s Song-Sohnes in Baden-Baden. „Überlief aus dem Hintertreffen das Feld, kam noch leicht zum Sieg“, kommentierte das Fachblatt den Erfolg acht Tage vorher ebenfalls in Baden-Baden.
In Köln war es ähnlich: Im Schlussbogen hatte Susanne Schwinn Alrescha noch im Hintertreffen versteckt und arbeitete sich ohne Peitschenhilfe in der langen Kölner Zielgerade nach vorne. Am Ende wurde es zwar höllisch knapp, doch der Schwinn-Galopper hatte am Ende mit einem kurzen Kopf gegen Nazmir und Nice Land das glücklichere Ende für sich.
Mit dem Kölner Erfolg baute Alrescha seine Erfolgsserie aus: Von den letzten sechs Starts gestaltete der Wallach fünf erfolgreich, nur in Hassloch war er um eine halbe Länge geschlagen Dritter.
Es begann in Dortmund auf der Allwetterbahn, auf Gras folgten Erfolge in Mannheim, Zweibrücken, zweimal Baden-Baden und jetzt in Köln. Bei fünf der sechs Siege war Susanne Schwinn im Sattel.
Wie so viele Vollblüter, die bei Besitzertrainern landen, dauerte es etwas länger, bevor der Groschen fiel. Im Oktober 2007 war Alrescha für Trainer Christian Freiherr von der Recke einmal am Start gewesen, das Ergebnis war ein zweiter Platz über 1450 Meter auf der Sandbahn in Honzrath.
Ein Jahr später absolvierte er seinen ersten Start für Matthias Schwinn, der ihn auf längere Strecken umstellte. Die Geduld zahlte sich aus – am 21. Dezember 2008 gab es den ersten Erfolg auf Dortmunder Sand.