Zehn Stuten werden am Freitag in den englischen
Oaks (Gr. II) über weite 2400 Meter auf der Rennbahn in Epsom in die Boxen rücken. Ein Blick auf die chancenreichsten Kandidatinnen.
Midday (Trainer H R A Cecil/Jockey T P Queally), beste Quote 45:10
Wird Midday die neunte Oaks-Siegerin für Trainer Henry Cecil? So schlecht stehen die Chancen nicht: Die Stute gewann hochüberlegen die Oaks Trial Stakes über rund 2300 Meter und hatte mit der Linienführung in Lingfield, die ähnlich wie in Epsom ist, wenig Probleme. Von der Abstammung könnte es einige Fragezeichen im Bereich Stamina geben, weil Vater Oasis Dream ja Sprinter war, doch Midday lief bislang wie ein Pferd, das über den Weg kommt. Ihre Mutter Midsummer war zudem Zweite in dem Rennen in Lingfield, dass die Tochter so überzeugend gewann.
Oh Goodness Me (J S Bolger/ K J Manning), beste Quote 170:10
Dritte auf schwerem Boden in den irischen 1000 Guineas, neunte von 11 im französischen Pendant in Longchamp auf gutem Boden, davor Siegerin auf weichem Boden in einem Gruppe 3-Rennen in The Curragh. Was lernen wir daraus: Je weicher der Boden, desto besser die Chancen für die Galileo-Tochter. Den wird die Stute aber nicht antreffen. Zweijährig schon auf längeren Strecken unterwegs, die Mutter war eine Meilerin von Indian Ridge, Halbbruder Eradicate gewann allerdings über 2 400 Meter.
Perfect Truth (A P O’Brien/ J Murtagh), beste Quote 100:10
Als siegloses Pferd in den Cheshire Oaks mit kurzem Kopf gegen Phillipina erfolgreich, davor aber mit Formen, die nicht ausreichen, um einen Klassiker zu gewinnen. Stehvermögen sollte kein Problem sein.
Phillipina (M Stoute/Ryan Moore), beste Quote 70:10
Soll nach ihrem letzten Start ziemliche Fortschritte gemacht haben und fiel im Wettmarkt. Zuletzt war die Stute Zweite hinter Perfect Truth in Chester und hätte auf einer Bahn mit langer Zielgerade noch gewonnen. Erst dreimal am Start und mit Sicherheit noch steigerungsfähig. Lief auch in Chester wie eine Steherin, mütterlicherseits ist auch viel Ausdauer in der Familie vorhanden. Chancenreiche Außenseiterin, aber so richtig glaube ich nicht daran…
Rainbow View (J H M Gosden/Jimmy Fortune), beste Quote 32:10
Das große Fragezeichen im Rennen, denn zweijährig war Rainbow View die herausragende Stute des Jahrganges und blieb in vier Rennen ungeschlagen. Dann kam die große Ernüchterung, als sie nur Fünfte in den 1000 Guineas war und ziemlich „one-paced“ wirkte. Für Trainer John Gosden war der zu feste Boden verantwortlich für die Niederlage. Ganz leichte Einschränkungen beim Stehvermögen, weil die Familie doch eher gute Meiler produziert.
Sariska (M L W Bell/Jamie Spencer), beste Quote 28:10
Beeindruckende Gewinnerin der Musidora Stakes in York, auch wenn die Zeit etwas langsam war. Sariska sollte zudem von der längeren Strecke in Epsom profitieren, ihre Schwester Gull Wing gewann über 2800 Meter. Die Mutter kam ebenfalls über den Weg, nur der Vater Pivotal war Sprinter.
High Heeled, The Miniver Rose, Tottie und
Wadaat komplettieren das Feld. Am ehesten könnte von diesen Pferden noch High Heeled für eine Überraschung sorgen.
Tipp: Wenn
Rainbow View an ihre Zweijährigen-Formen anknüpfen könnte, wäre die Frage nach der Siegerin leicht beantwortet. Überragende Zweijährige müssen aber nicht unbedingt herausragende Dreijährige sein. Daher ist
Midday mein Tipp: Die Stute kennt die Bahn und gewann danach imponierend in Lingfield.