Der Triumph eines Mega-Reichen
Glückwunsch an Schachtjor Donezk. Die Mannschaft aus der Ukraine gewann verdient das Finale im UEFA-Cup gegen Werder Bremen und schrieb damit Geschichte. Schachtjor ist die erste Mannschaft aus der Ukraine, die den UEFA-Pokal holte und zugleich das letzte Team, das dort triumphierte. Denn im nächsten Jahr wird aus dem UEFA-Cup die Euro League.
Es war über weite Strecken ein reichlich fades Finale. Wenn ich schon Mitte der zweiten Halbzeit höre, dass beide Mannschaften ihre Kräfte für eine Verlängerung sparen, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Ohne den gesperrten Diego fehlten Werder die spielerischen Mittel, Donezk zu gefährden. Die Bremer Offensive enttäuschte und beim 1:2 patzte dann auch noch Torwart Tim Wiese.
Hinter den Erfolgen von Schachtjor Donezk steht Rinan Akhmetov (Achmetow), seit 1996 Präsident von Schachtjor. Der Sohn eines Bergmanns und einer Verkäuferin finanziert den Verein durch seine Unternehmensgruppe SKM und konnte nun den ersten großen ersten internationalen Erfolg verbuchen. 70 Millionen Euro stehen laut kicker Sportmagazin als Saisonetat zur Verfügung; im Kader des rumänischen Trainers Mircea Lucescu stehen unter anderem fünf Brasilianer sowie diverse ukrainische/kroatische/polnische und rumänische Auswahlspieler.
Der 1966 geborene Akhmetov ist laut Wikipedia mit einem Vermögen von geschätzten 31,1 Mrd. US-Dollar (Stand Juli 2008) der reichste Mensch der Ukraine und Europas. Was Akhmetov jetzt durch die Wirtschaftskrise verloren hat, ist mir nicht bekannt. Das ist allerdings auch egal, denn auch wenn er nur noch 25 Mrd. US-Dollar besitzt, ist das für die Verhältnisse eines normal verdienenden Arbeitnehmers immer noch eine unvorstellbare Summe.
Interessant ist natürlich, wie der Mann sein Geld anhäufen konnte. Bei Dietmar Hopp etwa gibt es Fakten: Mit ein paar Kollegen gründete er eine Softwareklitsche namens SAP und im Laufe der Zeit wurde daraus ein Weltkonzern.
Bei Akhmetov sind die Informationen nicht so eindeutig: Laut Wikipedia war er 1995 Mitbegründer der Dongorbank in Donezk und kontrolliert nun als Chef der Beteiligungsgesellschaft „System Capital Management“ ein Firmengeflecht aus über 30 Unternehmen.
Etwas mehr über die Vergangenheit Akhmetovs weiß der Autor Jürgen Roth, Spezialist für organisiertes Verbrechen. Unter der Überschrift „Die Paten von Donezk und der märchenhafte Aufstieg des Rinat Akhmetov“ stellt er den Werdegang des Unternehmers detailliert dar. Welchen Einfluss Akhmetov auch politisch hat, zeigt
dieser Artikel aus der Berliner Zeitung.