Samstag, 23. Mai 2009
Trotz Trochowski: Stolz auf ein Team mit Perspektive
Was bleibt nach so einem Resultat? Trauer, Wut, Depressionen oder vielleicht doch Stolz auf das Erreichte? Borussia Dortmund hat durch ein 1:1-Unentschieden bei Borussia Mönchengladbach die Teilnahme an der neuen Euro League verpasst, weil der Hamburger SV mit 3:2 bei Eintracht Frankfurt siegte und damit den BVB von Platz 5 verdrängte. Das Tor von Piotr Trochowski zum 3:2 fiel in der 90. Minute, sah nicht unhaltbar aus und – noch schlimmer – war irregulär, weil Trochowski vorher im Abseits war. Unglücklicher konnte es es nicht laufen.
Allerdings: Hätte der gute Nelson Valdez wenigstens eine der Chancen in der ersten Halbzeit genutzt, dann wäre Dortmund heute abend Partyzone. Wenn Valdez aber die ganzen Möglichkeiten verwandeln würde, die er sich erarbeitet, dann würde er nicht bei Borussia spielen, sondern beim FC Barcelona, Manchester United oder Chelsea. Oder hätte der Schiedsrichter nach Foul an Valdez auf Elfmeter entschieden? Etwas viel Konjunktiv, ist aber so…
Was bleibt also? Keine Trauer, keine Wut, keine Depressionen, sondern Stolz auf eine geile Saison. Wer nur fünf Spiele verliert, in der Rückserie sieben Spiele nacheinander gewinnt, der kann stolz sein. Es waren nur ein paar Unentschieden zu viel.
So toll ist die neue Europa League auch nicht. Erst einmal hätte es zwei Qualifikationsrunden gegeben, und dann hätte Borussia bestimmt wieder so einen Krachergegner aus Italien, Spanien, England oder Belgien (FC Brügge) bekommen.
Wer das Scheitern in Gladbach mit dem Remis gegen Energie Cottbus aus der Saison 2002/2003, das damals die Champions League kostete, vergleicht, der liegt übrigens völlig falsch. Damals hatte der BVB eine überschätzte Mannschaft, die ihren Zenit längst überschritten hatte und unter Trainer Matthias Sammer über weite Strecken der Saison fürchterlichen Fußball spielte. 2009 verfügt der BVB über ein Team mit Spielkultur und Perspektive. Subotic, Santana, Hummels, Sahin, Kuba und Boateng (unbedingt behalten, finanziell aber wohl kaum machbar) besitzen noch viel Potenzial nach oben, aus Regionalliga-Mannschaft und Jugend drängen weitere Talente nach vorne. Es wird in den nächsten Jahren noch genügend „Vollgas-Veranstaltungen“ geben.
Glückwunsch nach Wolfsburg! Da war schon große Klasse, wie der VfL in den letzten Spielen aufgetreten ist. Auch gegen Bremen war das Spiel eigentlich nach 15 Minuten gelaufen. Der Titel ist der verdiente Lohn.
Und Bayern macht dicke Backen, schafft so gerade mit Ach und Krach die Champions League.