Der Galopper der Woche: Quamun
„So ganz kann ich den Hype um diesen Hengst nicht verstehen, aber das liegt wohl an seiner Abstammung“, zeigte sich Trainer Andreas Wöhler bei der „Stallparade“ der Fachzeitschrift Sport-Welt noch etwas skeptisch. Der dreijährige Hengst Quamun aus dem Gestüt Fährhof hatte über Winter den Derby-Wettmarkt beim Internet-Buchmacher RaceBets.com aufgemischt. Gab es zu Beginn noch 400 Euro für 10 Euro Einsatz, stand er zuletzt bei 100:10 – obwohl der Hengst noch kein einziges Rennen gelaufen war.
Der dreijährige Monsun-Sohn stammt aus der Ausnahmestute Quebrada, die unter anderem in den deutschen 1000 Guineas erfolgreich war. Eine noble Abstammung garantiert aber längst noch keine erfolgreiche Rennkarriere.
Der Ernst des Lebens begann für den Hengst am Ostermontag im Preis der Niedersächsischen Wach- und Schließgesellschaft auf der Galopprennbahn in Hannover, einem Rennen für dreijährige sieglose Pferde über 2000 Meter. Die Wetter favorisierten Precioso aus dem Schiergen-Stall mit 19:10, der Wöhler-Schützling notierte bei 21:10.
Doch Quamun machte seinem guten Namen alle Ehre: Mit viel Schwung zog er zu Beginn der langen Zielgerade am führenden Precioso vorbei und beschleunigte auf eine Art, wie es nur Klassepferde können. Am Ende hatte der Fährhofer vier Längen Vorsprung und siegte, ohne dass ihn Jockey Eduardo Pedroza groß fordern musste.
Was der Erfolg wert ist, wird sich zeigen. Für das Derby habe ich mütterlicherseits etwas Bedenken, was das Stehvermögen betrifft. Quebrada war zwar Zweite im Preis der Diana über 2200 Meter, zeigte aber ihre beste Formen auf Distanzen bis zur Meile. Die Besucher in Hannover erlebten jedenfalls ein spektakuläres Debüt, das für die Zukunft viel erwarten lässt