Montag, 20. April 2009
Lieber Listenrennen in England als Ausgleich 4 in Deutschland
Wer in GaloppOnline bzw. der gedruckten Sport-Welt etwas über den Wettumsatz des Wochenendes liest, der bekommt die Entschuldigung für die in den letzten Jahren meist miesen Zahlen auf deutschen Galopprennbahnen sofort mitgeliefert. So zum Beispiel auch am letzten Wochenende mit Rennen in Halle, Krefeld, Frankfurt und Zweibrücken: „Die Starterfelder am Wochenende ließen fast überall zu wünschen übrig. Da konnte man natürlich keine Wunderdinge beim Umsatz erwarten“, weiß GaloppOnline.
Die Zahlen: Krefeld 220 000 Euro (Vorjahr 185 000 Euro bei einem Rennen weniger), Frankfurt 122 000 Euro (2008 175 000 Euro) und Halle 107 000 Euro (2008 noch 159 000 Euro). Das heißt: Die schon schlechten Umsatzzahlen des Vorjahres wurden in Frankfurt und Halle noch einmal kräftig unterboten.
Dabei waren laut GaloppOnline die Bahnen bei gutem Wetter sehr gut besucht. Das Problem: Es kommt zu wenig Außenumsatz von Buchmachern und Internetportalen.
Nun schauen wir uns einmal die Situation am Samstag an. Der Wetter hatte die Qual der Wahl: Zweimal Frankreich (davon einmal Traben in Enghien), viermal Großbritannien am Nachmittag sowie einmal Irland. Im schottischen Ayr und englischen Newbury gab es Toprennen mit großen Feldern und vielen Wettmöglichkeiten. Da tat sich Halle mit seinen wenigen Startern und den zu erwartenden kleinen Quoten natürlich schwer. Bei mir blieb am Samstag beispielsweise der deutsche Stream unbenutzt, weil es auf anderen Plätzen bessere Rennen gab.
Wenn ich das Wettverhalten bei meinem Stamm-Buchmacher studiere, dann gibt es eindeutige Veränderungen. Ging vor zehn Jahren noch rund 90 Prozent des Umsatzes in deutsche Rennen, sind es heute vielleicht noch 60 Prozent. Und wenn auf deutsche Bahnen gewettet wird, dann wird sehr oft die Dreierwette beim Buchmacher für 50 Cent Grundeinsatz geschrieben.