Noch mal ein Nachtrag zum Grand National in Aintree: Wenn die britische Institution Grand National auf dem Programm steht, dann trumpft die
Racing Post immer besonders auf und kurbelt das Fieber noch kräftig an.
Keine Ahnung, wie viele Exemplare die Post an diesem Tag mehr verkauft. Fakt dürfte jedoch sein, dass am Grand National-Samstag Leute das Blatt lesen, die ansonsten nicht unbedingt zum Stammklientel gehören. Und daher gibt es an diesem Tag auch Tipps für Neulinge. Chefkorrespondent James Willoughby erklärt, dass Wetten durchaus mit Intelligenz zusammenhängt und es falsch sei, sein Geld auf ein Pferd zu setzen, nur weil einem der Name gefällt.
Dann kommen Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Die Favoriten werden detailliert vorgestellt, bei den Außenseitern (
„rest of the field“ reicht ein kurzes Statement von Trainer, Reiter oder Besitzer.
Es folgen die Einschätzungen des RP Tipping Teams – ob Pricewise (
the service the bookies fear most), Spotlight, Matt Williams oder Gerald Delamere.
Mon Mome hatte übrigens keiner auf seinem Zettel – einen Fleißpunkt erhält aber Gerald Delamere, der den späteren Sieger wenigstens kurz in seinem Artikel vorstellte.
Nicht fehlen durften natürlich Aussagen der großen Buchmacher wie Ladbrokes, Coral oder William Hill. Sie fürchteten am meisten Siege von
My Will und
Butler’s Cabin und dürften am Ende mehr als glücklich gewesen sein, dass ein krasser Außenseiter vorne war. Während die anderen Buchmacher einen Umsatz von 300 Millionen Pfund erwarteten, rechnete William Hill sogar mit rund 500 Millionen Pfund, die nur auf das Grand National gewettet werden. Zum Vergleich: Im deutschen Galoppsport gab es 2008 im ganzen Jahr einen Umsatz von rund 39 Mio. Euro am Totalisator. Gut, 1997 waren es noch 140 Millionen Euro, aber das ist eine andere Geschichte....