Der Galopper der Woche: Flamingo Fantasy
Bei den Spezialisten für die langen Wege haben sich die Gewichte verschoben. Dominierte im vergangenen Jahr Valdino Deutschlands Steherrennen, hat sich das Bild in diesem Jahr deutlich gewandelt. Valdino lief zweimal schwach, neue Namen verdrängten den Ostmann-Schützling von der Spitze.
Einer dieser neuen Namen ist Stall Wigras Ruten, 2008 einer der besten Steher in Polen und 2009 in das Quartier von Trainer Andreas Löwe in Köln-Weidenpesch gewechselt. Der Polen-Import hatte nur Pech, das er zweimal auf einen noch besseren Gegner traf.
Flamingo Fantasy gewann sowohl Anfang Mai das Silberne Band der Ruhr in Mülheim als auch das Betty-Barclay-Rennen (Gr.III) am Donnerstag in Baden-Baden, jedes Mal vor eben jenem Ruten. Dabei haben sich die Abstände zwischen den beiden Rivalen verkürzt: In Mülheim war Flamingo Fantasy noch eineinviertel Längen vor Ruten, in Baden-Baden trennte sie nur noch eine halbe Länge.
Dennoch ist der Sohn von Fantastic Light derzeit Deutschlands bester Steher. Der Hengst steht im Besitz des Gestütes Park Wiedingen von Helmut von Finck und wird trainiert von Waldemar Hickst. Schon im letzten Jahr zeigte Flamingo Fantasy, dass seine beste Zeit erst 2009 kommen wird. Obwohl er zwei von vier Starts gewann, verriet der Hengst besonders beim Sieg im Hamburger BBAG-Auktionsrennen über 2 200 Meter noch viel Unreife.
Dass ihn seine Umgebung als Steher einschätzte, bewies der Start im Deutschen St. Leger. Doch in Dortmund zeigte Flamingo Fantasy auf weichem Boden seine einzige schlechte Form.
Über Winter hat sich der Hengst deutlich verbessert. Erblich ist er bestens vorbelastet: Seine Mutter Flamingo Road war 1999 als Dreijährige die beste Stute in Deutschland, triumphierte im Preis der Diana und im Hamburger Idee Hansa Preis. Der Fantastic Light-Sohn ist ihr erster Erfolg in der Zucht.