Der Galopper der Woche: Running Ernie
Nach dem Hauptrennen des Tages, der BHF Bank Meile, hatte Trainer Christian Sprengel laut Sport-Welt Tränen in den Augen: König Turf, sein alter Haudege, wurde knapp von Aspectus geschlagen, das Zielfoto entschied für den Röttgener.
Drei Stunden vorher war der Hannoveraner Trainer aber auf der Siegerstraße: Der fünfjährige Wallach Running Ernie gewann sicher mit eineinviertel Längen Vorsprung vor Kalpak den Preis des Gestüt Hofgutes Fremersberg. Das war zwar nur ein Ausgleich III über 1800 Meter, aber schon der fünfte Sieg seit November für das Pferd des Stalles Kronsberg. Die beiden Erstplacierten sollten zudem noch Spielraum nach oben im Handicap haben.
Bei Running Ernie, einem Sohn des mäßig erfolgreichen Deckhengstes Eden Rock, mag das etwas überraschen. Er war ein richtiger Spätzünder: Dreijährig war er nur einmal am Start, vierjährig feierte der Wallach – damals trainiert und in Besitz von Karen Kaczmarek – seinen ersten Erfolg am 11. Mai 2008 in Bremen. Weitere Placierungen folgten und im September 2008 lief Running Ernie erstmals für Christian Sprengel und den Stall Kronsberg.
Der Durchbruch kam im Winter: Der Wallach entpuppte sich als einer der Attraktionen der oftmals trostlosen Winterrennen in Dortmund. Dreimal war Running Ernie hochüberlegen auf der Allwetterbahn erfolgreich, nur im Ausgleich II unterlag er knapp Quick Prinz Poldi.
Zum Glück gibt es inzwischen unterschiedliche Handicapeinschätzungen für Gras- und Sandrennen. So setzte der Sprengel-Schützling seine Erfolgsserie auf Gras fort und schnappte sich ein mit 10 000 Euro dotiertes Handicap in Saarbrücken. In Köln war er zuletzt Dritter hinter Kalpak und Wakeman, jetzt in Baden-Baden drehte Running Ernie den Spieß um und war vor dem Schlenderhaner Kalpak.
Schade, dass es in Deutschland keine Auszeichnung für den Handicapper gibt, der die meisten Siege im Jahr schafft. Running Ernie wäre ein heißer Kandidat.
uknig22 am 18. Mai 09
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