Globus vor Irian im Mehl-Mülhens-Rennen
Platini, Kornado, Royal Abjar, Lavirco, Tiger Hill, Martillo, Santiago oder im letzten Jahr Precious Boy – die Siegerliste des Mehl-Mülhens Rennen liest sich wie ein „Who is Who“ des deutschen Turfs. Fest steht: Wer die deutschen 2000 Guineas über 1600 Meter gewinnen möchte, muss über viel Klasse verfügen.
Acht dreijährige Hengste, davon zwei aus dem Ausland, gehen am Sonntag in Köln-Weidenpesch an den Start. Die Sport-Welt favorisiert Irian und hält Sri Putra für gefährlich.
Auch in diesem Jahr treffen die zweijährig bereits profilierten Pferde auf die „New Kids on the Block“. Zu denen zählt zweifellos Irian (Jockey Filip Minarik/Trainer Jens Hirschberger), zuletzt leichter Sieger im Grossen Preis der Krefelder Wirtschaft – Dr. Busch Memorial. Mit zwei souveränen Erfolgen ist der noch ungeschlagene Tertullian-Sohn aus dem Gestüt Schlenderhan einer der Aufsteiger des Jahres.
In Krefeld besiegte Irian zwei Gegner, auf die er in Köln wieder trifft: King of Sydney (Andreas Suborics/Mario Hofer) war im Busch-Memorial dreieinhalb Längen als Jahresdebütant drei Längen hinter Irian. Der Diesis-Sohn zählte zu den besten Zweijährigen des Jahrgangs, unter anderem war er knapp geschlagener Zweiter in einem Gruppe III-Rennen im französischen Longchamp.
Noch einen Platz hinter King of Sydney endete Globus (William Mongil/Uwe Ostmann). Der Hengst siegte 2008 überlegen im Preis des Winterfavoriten, dem bedeutendsten deutschen Zweijährigen-Rennen. In Krefeld sah es so aus, dass Globus wie so viele Pferde von Trainer Uwe Ostmann den ersten Jahresstart noch brauchte.
Wie gut sind die Gäste aus England? Zwei Pferde wollen Air Express, Brunel oder Royal Power nacheifern. Zafisio (Daryll Holland/Roger Curtis) gewann 2008 das Criterium International auf schweren Boden in Saint Cloud, nach Meinung der englischen Racing Post aber eher ein schwach besetztes Gruppe 1-Rennen. Ich bin außerdem immer skeptisch bei Zweijährigen-Formen auf schwerem Geläuf, weil diese oft über das Leistungsvermögen eines Pferdes täuschen. Jedenfalls benötigt Zafisio, der im letzten Jahr von Peter Blockley trainiert wurde, mindestens weichen Boden.
Schon einmal draußen in diesem Jahr war Sri Putra, trainiert von Michael Jarvis in Newmarket und geritten von Neil Callan. Der vierte Platz in den Greenham Stakes in Newbury über 1400 Metern liest sich gar nicht so schlecht, obwohl die Racing Post die Form nicht so hoch einschätzt. „Wird das Rennen noch gebraucht haben und sich verbessern über eine Meile“, analysiert das Fachblatt. Der Sieger Vocalised gewann danach die irischen Tetrach Stakes.
Mantoro, Running Home und Next Vision komplettieren das Feld. Interessant finde ich davon Next Vision, Sohn einer klassischen Siegerin und Halbbruder des Derbysiegers Next Desert. Da sollte vielleicht noch Luft nach oben sein….

Tipp
Weil es hier gerade ziemlich schüttet: Falls der Boden schwer ist, gewinnt Zafisio. Wenn das Geläuf weich oder gut ist (wovon ich ausgehe), lautet der Einlauf Globus vor Irian – das Ganze natürlich hin und zurück.