Freitag, 29. Mai 2009
Irische Dominanz im englischen Derby
Wer gewinnt das englische Derby am 6. Juni auf der Rennbahn in Epsom? Das Rennen mag zwar an Glanz eingebüßt haben, gilt aber immer noch als die Mutter aller Derbies. Obwohl es in den letzten Jahren einige Sieger gab, die vieles schuldig blieben. Zum Beispiel Authorized – was dachte man vor zwei Jahren noch in Superlativen, als der Hengst seine Gegner pulverisierte. Oder Motivator, der in Epsom beeindruckte, danach aber mehr oder weniger enttäuschte.
20 Nennungen sind noch geblieben, nur sechs davon aus England. Der Rest kommt aus Irland und wird natürlich von Coolmore/Ballydoyle angeführt. Das zeigt, wie sich im Rennsport auf der Insel die Gewichte zugunsten der Herren Tabor, Magnier und O’Brien verschoben haben. Godolphin, einst der große Gegenspieler, kann da schon lange nicht mehr mithalten.
Das sind die Top 6 derzeit im Wettmarkt. Sie haben eines gemeinsam – sie werden alle in Irland trainiert. Es sieht nach einem irischen Triumph aus.

Fame and Glory (Trainer A P O’Brien/ Besitzer Derrick Smith), beste Quote 45:10
In vier Rennen noch ungeschlagener Montjeu-Sohn, zuletzt erfolgreich im Derristown Stud Derby Trial Stakes (Gr.2) in Leopardstown. Fame and Glory gewann mit vier Längen vor Mourayan, Stehvermögen dürften er ohne Ende haben. Bereits zweijährig gewann er auf schwerem Boden das Criterium de Saint Cloud über 2000 Meter.

Sea The Stars (John M.Oxx/Christopher Tsui), beste Quote 50:10
Der überzeugende Gewinner der englischen 2000 Guineas über die Meile. Klasse hat der Sohn der Arc-Siegerin Urban Sea genügend, aber besitzt er auch die Stamina für die Berg- und Talbahn in Epsom? Mütterlicherseits gibt es wenig Zweifel, unter anderer ist Derbysieger Galileo sein Halbbruder, doch sein Vater Cape Cross war ein Meiler.

Rip Van Winkle (A P O’Brien/Mrs John Magnier, M Tabor, D Smith), beste Quote 70:10
War in der letzten Woche kurzzeitig Derby-Favorit, nachdem Gerüchte auftauchten, dass sich Ballydoyle-Jockey Nr. 1 Johnny Murtagh für ihn entschieden habe. Als Vierter in den englischen 2000 Guineas machte er seine beste Arbeit zum Schluss. Zweijährig war er chancenlos in den Dewhurst Stakes in Newmarket. Auf dem Papier nicht unbedingt ein Stehertyp, weil die Mutter eine Sprinterin in Italien war und vom Kurzstreckler Stravinsky abstammt.

Black Bear Island (A P O’Brien/Mrs John Magnier, M Tabor), beste Quote 90:10
Das ist derzeit mein Derby-Tipp. Sieger in den Dante Stakes in York, der wichtigsten englischen Derby-Vorprüfung, davor Dritter in Frankreich nach einem denkbar schlechten Rennen. Als Saddler’s Wells-Sohn und Bruder des Derbysiegers High Chaparral dürfte es keine Zweifel am Stehvermögen geben, leichte Bedenken habe ich nur, wie er mit dem Kurs in Epsom zurechtkommt.

Gan Amhras (J S Bolger/Mrs J S Bolger), beste Quote 100:10
Aus dem Quartier des Vorjahressiegers New Approach. Jim Bolger, der Trainer des Hengstes, ist ein ziemlich cleverer Mann, der genau weiß, wo er seine Pferde einsetzt. Gan Amhras war Dritter in den 2000 Guineas und lief dort wie ein Pferd, dass längere Wege benötigt. Stamina über lange 2400 Meter ist dennoch fraglich, weil mütterlicherseits die Sprinter und Meiler dominieren. Zweifel am Stehvermögen gab es aber auch bei New Approach…

Freemantle (A P O’Brien/D Smith, Mrs John Magnier, M Tabor), beste Quote 170:10
Der Tipp von Tom Segal, “Pricewise” in der Racing Post. Knapp geschlagen in den Dante Stakes beim ersten Saisonstart, zweijährig überlegener Sieger eines Maidens auf schwerem Boden in Tipperary. Von allen Kandidaten könnte Freemantle das Pferd sein, das bislang am wenigstens erkannt ist. Stehvermögen ist aber nicht garantiert, sein Halbbruder Mashaheed gewann ein Listenrennen über 2000 Meter.



Scheitern vorprogrammiert
Sky Deutschland, das ehemalige Premiere, stellte gestern auf einer Pressekonferenz sein neues Angebot vor. In manchen Dingen bleibt die Pressemitteilung inhaltlich etwas dürftig, etwas mehr Licht ins Dunkel bringt allesausssersport. Wen also die Spiele der Fußball-Bundesliga und der UEFA Champions League interessieren, der wählt die Pakete Sky Welt + Sky Fußball Bundesliga + Sky Sport, Kosten 44,90 Euro. Nur Bundesliga und Champions League können nicht miteinander kombiniert werden, Sky Welt ist immer Pflicht.
Kaum vorstellbar, dass bei diesen neuen Preismodellen Sky massenweise Neukunden bekommt, zumal GEZ- und bei manchen Kabelgebühren die Haushaltskasse weiter belasten. Am deutschen Markt werden sich auch Murdochs Untertan die Zähne ausbeißen....