Gefunden auf den Seiten des
Galopp Clubs Deutschland: koeln1.tv, Internetfernsehen aus der Domstadt, war auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch und hat die Wetter beim Buchmacher gefragt, was den erfolgreichen Tipper denn nun auszeichnet. Keine Ahnung, wann der Film gedreht wurde, aber das
Ergebnis ist großartig, eine echte Perle des deutschen Farbfernsehens…..
Champions League Halbfinale: Leichter als erwartet setzte sich Manchester United mit 3:1 und 1:0 gegen Arsenal London durch und steht damit als erster Final-Teilnehmer fest. Vor 12 Jahren stand ManUtd auch im Halbfinale – doch damals scheiterte das Team von Alex Ferguson, schon zu dieser Zeit Manager, an Borussia Dortmund. 1:0 gewann Schwarz-Gelb im Westfalenstadion, 1:0 siegte der BVB auch im Rückspiel in Old Trafford. Dortmund zog ins Finale ein und holte dank eines 3:1-Erfolges gegen das mächtige Juventus Turin sensationell den Pokal mit den hässlichen Ohren.
Damit war der BVB auf dem Zenit angekommen, nach den Meisterschaften 1995 und 1996 folgte die europäische Krönung. Ottmar Hitzfeld betreute eine hochkarätige Mannschaft, der große Namen wie Reuter, Kohler, Möller, Sammer, Paulo Sousa oder Chapuisat angehörten. Finanzprobleme, die später fast zum Kollaps des Vereins führten, erahnten höchstens Insider; Präsident Dr. Gerd Niebaum und Manager Michael Meier galten als das Dreamteam des deutschen Fußballs.
Ganz so heil war die BVB-Welt im Frühjahr 1997 aber nicht mehr. In der Bundesliga enttäuschte die Mannschaft besonders auswärts, es gab peinliche Niederlagen in Bochum, Düsseldorf oder Bielefeld. Am Ende landete die Millionentruppe auf Rang 3, neun Punkte hinter Meister Bayern München.
In der Champions League hielt sich der BVB jedoch schadlos. Ohne Probleme qualifizierte sich das Team in den Gruppenspielen gegen Widzew Lodz, Steaua Bukarest und Atletico Madrid für das Viertelfinale. Dort traf man auf den AJ Auxerre aus Frankreich mit der Trainerlegende Guy Roux und gewann beide Spiele mit 3:1 zuhause und 1:0 in Auxerre.
Ooh Aah Cantona
Im Halbfinale wartete allerdings mit Manchester United ein anderes Kaliber. Alex Ferguson hatte mit Giggs, Beckham, Scholes, den Neville-Brüdern, Butt und Solskjaer hochtalentierte junge Spieler in die Mannschaft eingebaut; im Tor stand der furchterregende Däne Peter Schmeichel, im Mittelfeld bestimmte der aggressive Roy Keane den Rhythmus und vorne sorgte der charismatische Franzose Eric Cantona für die Tore.
Wie so oft in dieser Zeit, plagten den BVB vor der Partei gegen die Engländer zudem massive personelle Sorgen. So musste Hitzfeld im Hinspiel Riedle, Chapuisat, Kohler und Sammer ersetzen. Am 9. April 1997 war das 1997 Westfalenstadion natürlich ausverkauft (damals passten nur 48 500 Zuschauer in den Tempel), die Nordtribüne war fest in Hand der englischen Fans.
Es wurde einer dieser knisternden internationalen Abende, die man nicht mehr vergisst – nicht, weil die Partie spielerisch besonders gut war. Beide Mannschaften waren absolut gleichwertig, schenkten sich nichts, versuchten aber oft mit hohen Bällen ihr Glück. Dortmunds „Verlegenheitssturm“ mit Heiko Herrlich und Rene Tretschok schlug sich wacker, doch Uniteds Abwehr stand sicher. Chancen blieben Mangelware. In der Pause gab es nicht die üblichen Werbespots, sondern Soul vom Altmeister James Brown. Die Tribünen swingten...
Im zweiten Abschnitt beharkten sich beide Teams nach allen Kräften, richtige Vorteile konnte sich aber keiner erarbeiten. Bis zur 75 Minute: Da nahte die große Stunde des Rene Tretschok, damals meist Reservist hinter Knut Reinhardt und im nach hinein einer der am meist unterschätzten Spieler im BVB-Dress. Die portugiesische „Diva" Paulo Sousa gewann den Ball gegen Butt, passte zu Tretschok und der zog aus 25 Metern, halblinke Position, einfach ab. Das Unheil für United nahm seinen Lauf: Pallister fälschte ab, Van der Gouw, der den kurzfristig verletzten Schmeichel im Tor ersetzte, zögerte einen Moment und flog dann vergeblich. 1:0 für den BVB – viele wie Neil Mullally vom Manchester United-Forum
RedCafe.net meinten, der Däne hätte den Schuss gehalten.
Das 1:0 war natürlich ein denkbar knappes Ergebnis für das Rückspiel am 23. April in Old Trafford. Doch es ging gut los: Lars Ricken markierte das 1:0 schon nach 8 Minuten. Manchester musste jetzt schon mindestens drei Tore schießen. Es folgte ein einziger Sturmlauf der Gastgeber, den Borussia nur mit sehr, sehr viel Glück überstand. Nach 17 Minuten rettete Jürgen Kohler unglaublich artistisch gegen Cantona; ein paar Minuten folgte die nächste Rettungstat des Abwehrrecken.
United belagerte
pausenlos das Dortmunder Tor, hatte massenweise Chancen, vergab diese aber allesamt. Dortmund war hingegen nur in der Defensive und kam kaum zu Entlastungsangriffen, Stefan Klos im BVB-Tor musste unzählig Male klären – und irgendwann hatte Schiedsrichter Urs Meier aus der Schweiz nach gefühlten 120 Minuten ein Einsehen und pfiff das Spiel ab. Borussia Dortmund durfte nach München, Manchester Uniteds große Stunde kam erst zwei Jahre später in Barcelona gegen den FC Bayern.