Sternkönigs Sternstunde


Es war die beste Form seines Lebens: 1994 triumphierte der vor kurzem verstorbene Schimmelhengst Sternkönig im Preis der Privatbankiers Merck, Finck & Co., dem Deutschland-Preis (Gruppe 1) auf dem Düsseldorfer Grafenberg. Es war ein Ergebnis, dass die meisten nicht erwartet hatten.
Als 109:10-Außenseiter notierte der Hengst aus dem Traditionsgestüt Röttgen an diesem Sonntag am Toto. Auch der Rennverlauf war nicht gerade optimal war: Sternkönig lag beim Erreichen der relativ kurzen Düsseldorfer Gerade noch ziemlich hinten im Feld und Jockey Andreas Helfenbein musste unterwegs einige Stopps hinternehmen. Doch dann nahm ihn Helfenbein nach außen und der markante Schimmel zeigte großen Speed, war am Ende leicht vor Duitor und Monsun. Es war einer der größten Erfolge in der Karriere von Jockey Andreas Helefenbein, der am Ende fast erleichtert die Hand zu einer Geste des Triumphes hochriss und die Momente danach sichtlich genoss.
Der Röttgener, trainiert von Theo Grieper, gehörte zum berühmten Jahrgang 1990 in Deutschland, der Ausnahmepferde wie Monsun, Lando, Kornado und eben Sternkönig hervorbrachte. Doch irgendwie standen seine Leistungen immer etwas im Schatten der Rivalen: Zum Beispiel im Derby 1993, als ihn nur Lando und Monsun schlugen. Der Erfolg in Düsseldorf wirkte dann auch wie ein seelischer Befreiungsschlag für seine Umgebung.
Als Deckhengst konnte er nicht so sehr Akzente in der deutschen Zucht setzen wie beispielsweise Monsun. Seine besten Nachkommen waren der Röttgener Kallisto, der das italienische Derby gewann, und der eisenharte Dauerläufer Simonas.