Mittwoch, 14. Februar 2018
Wenn Stürze und Schmerzen zum Beruf gehören
Interessanter Artikel aus der englischen Racing Post: Wie fühlen sich Jockeys, wenn sie mit hoher Geschwindigkeit vom Pferd fallen? Etwas, was ich als glühender Anhänger des Hindernissports schon immer wissen wollte. Autorin Katherine Fidler hat aktuelle und frühere Jockeys befragt. Ein Fazit: Hindernisjockey leben mit der Gefahr. Oder wie es Tony McCoy ausdrückt: Der Schmerz zählt zum Job.

Zuerst einmal die Fakten: Hindernisjockeys stürzen bei jedem 15. Ritt. Ihre Kollegen von der Flachen leben komfortabler, fallen nur bei jedem 265. Einsatz. Die Geschwindigkeit bei ihrem Sturz ist jedoch höher, zudem ist der Untergrund härter. Dennoch geht der Punkt klar an die Hindernisfraktion, sie leben deutlich gefährlicher. Sie sind schon harte Jungs, der Kolumnist wundert sich immer, wie schnell die Leute wieder aufstehen und den nächsten Ritt absolvieren.
„Du gewöhnst dich an das Fallen“, sagt der 20fache Champion-Jockey Tony McCoy lakonisch. „Du weißt, es wird passieren und du musst es hinnehmen, auch wenn es dir weh tut. Du kannst etwas machen, damit es dich weniger verletzt, aber der Schmerz ist Teil des Jobs.“ McCoy, vor kurzem mit einem Sir geehrt, hat in seiner illustren Karriere nicht nur viele Erfolge erreicht, sondern auch Verletzungen jeglicher Art erlitten. Er muss es also wissen.
Es gehe alles so schnell, berichtet Paul Townend, Jockey am mächtigen Willie Mullins-Stall in Irland. Auch er sagt, dass Stürze zum Geschäft gehören. Aber dann komme ein anderes Rennen, ein anderes Pferd, es ist vorbei und das Jockey-Leben geht weiter.
Klingt alles ziemlich einfach, aber die Gefahr, dass ein Jockey irgendwann so schwer stürzt, dass er seinen Beruf aufgeben muss, besteht immer. Da können die Reiter noch so gut körperlich und mental vorbereitet sein.
Ein Sturz beendete etwa die Karriere von Rodi Greene. Der Jockey fiel so unglücklich auf den Hals, dass er beinahe gelähmt war. Heute arbeitet Greene als Jockey Coach. Zu seinen Aufgaben zählt auch der Umgang mit Stürzen und Verletzungen.



Racing UK-Journalistin Lydia Hislop spricht mit Rodi Greene über seine neue Rolle als Jockey Coach

Verletzungen sind ein tägliches Risiko, glücklicherweise sind die meisten eher harmlos. Wenn es Knochenbrüche gibt, dann überwiegend an Schlüsselbein und Schulter. Im Bereich Gehirnerschütterungen sind Hindernissportler am meisten gefährdet, deutlich mehr als ihre Kollegen aus Eishockey, Rugby oder Fußball.
In Ausbildung und Schulung ist das Thema sehr präsent. So besitzt die British Racing School etwa einen mechanischen Fall-Simulator. Das Verhalten bei einem Fall, betont Dr Adrian McGoldrick, spiele eine wichtige Rolle beim Jockey-Training. Etwa, dass die Reiter die Zügel sofort bei einem Sturz loslassen. „Fitness – sowohl physisch als auch psychisch – hat dabei einen bedeutenden Effekt“, weiß der Senior Medical Officer des Irish Turf Clubs. Zu diesem Zweck haben die Jockeys etwa Zugang zu Mentaltrainern, Ernährungsspezialisten oder Physiotherapeuten.

Der Original-Text der Racing Post



Donnerstag, 1. Februar 2018
Bryony Frost rockt die Hinderniswelt
Nicht nur James Bowen glänzte in den letzten Wochen im englischen Hindernissport. Bryony Frost sorgt seit November ebenfalls für Aufsehen. Am letzten Wochenende feierte die Nachwuchsreiterin ihren nächsten großen Erfolg und gewann mit Frodon aus dem Stall von Trainer Paul Nicholls die Crest Nicholson Handicap Chase (Gruppe 3) in Cheltenham, das beste Wett-Rennen der Veranstaltung.

Eigentlich brauchen sich weibliche Jockeys um ihre Zukunft im Rennsport keine Sorgen machen. „Einen weiblicher Champion Jockey kann es in den nächsten fünf Jahren geben“, erklärte Nick Rust in dieser Woche optimistisch. Der Geschäftsführer der British Horseracing Association (BHA) reagierte damit auf eine akademische Studie des Northern Racing College. Autorin Vanessa Cashmore kam zu dem Ergebnis, dass Frauen im Rennsattel die gleichen Fähigkeiten wie ihre männlichen Kollegen haben. Näheres zur Studie gibt es hier.
Grau ist alle Theorie und im wirklichen Leben tun sich Frauen auch im konservativen englischen Hindernissport schwer. Dabei war der letzte Samstag die beste Werbung für den weiblichen Nachwuchs: Lizzie Kelly triumphierte mit Agrapart in der Gruppe 2-Cleeve Hurdle und eben Bryony Frost siegte überlegen in der Crest Nicholson Handicap Chase.
„Er gab mir einen Traumritt“, sagte Frost nach dem Erfolg mit Frodon und sprach von einem Privileg, ein Pferd zu reiten, das so gut über den Berg in Cheltenham komme.
In der Tat: Der Sieger aus dem Nicholls-Quartier dürfte noch einiges an Reserven haben, zeigte sich in diesem Feld voller etablierter Handicap-Pferde hochüberlegen und gewann auf schwerem Boden leicht.
Aber die 22jährige Frost bewies auch hier, dass sie ein gutes Gefühl für ihre vierbeinigen Partner hat. Denn sie hielt Frodon immer im Vorderfeld, platzierte ihn ökonomisch innen und entlockte ihm die entscheidenden Reserven.
Der jungen Reiterin wird dieser Erfolg quasi im Schongang gut getan haben, denn in der Woche vor Cheltenham lag sie mit einer Grippe daheim. Ihr Vater Jimmy Frost, ehemaliger Hindernisjockey und jetziger Trainer, brachte sie laut Racing Post mit einer Mischung aus matschigen Bananen, Eiscreme und „Golden Syrup“ wieder auf die Beine.
Frodon folgte Milansbar, Present Man und Black Corton (mit dem sie insgesamt sechs Mal gewann) – mit diesen Pferden siegte Frost in bedeutenden Rennen. Natürlich profitierte sie in den meisten Fällen auch von ihrer Erlaubnis, aber deshalb ist sie nicht vorne. Die Pferde vertrauen ihr und ihren Fähigkeiten. Das ist zumindest mein Eindruck.

Ein glücklicher Besitzer
Zum Beispiel Milansbar, der Gewinner der Classic Chase in Warwick am 13. Januar in Warwick. Der Milan-Sohn ist ein bewährter Steher, hat inzwischen über 140 000 Pfund an Preisgeld verdient und wird trainiert von Neil King. Aber Lust zu laufen hat er nicht immer. Eine Woche vorher im Welsh National blieb er mit Jockey Trevor Whelan – der mit dem Wallach immerhin gewonnen hatte und auch sonst ein hervorragender Mann ist – stets im Hintertreffen, am 12. Hindernis warf er dann seinen Jockey ab.
Eine Woche später sah die Rennwelt einen ganz anders aufgelegten Milansbar. Mit Bryony Frost sprang er tadellos und gewann letztlich auf schwerem Boden erstaunlich leicht. Sein 80jähriger Besitzer Robert Bothway, der seit über 50 Jahren Rennpferde hält, erlebte seine größte Stunde im Turf. „Brillante Arbeit, absolut erste Klasse“, lobte er den Ritt von Frost. Er wäre hocherfreut, wenn sie Milansbar im Grand National in Aintree reiten würde.



Sehr interessante Doku über Byrony Frost nach ihrem Erfolg mit Pacha Du Polder in Cheltenham. Unter anderem kommen Vater Jimmy, Mutter Nikki und Bruder Hadden zu Wort

Das ist schon eine knackige Karriere, die Frost in den letzten Monaten machte. Im März 2017 rückte sie durch den Erfolg mit Pacha Du Polder in der Foxhunters Chase in Cheltenham erstmals ins Blickfeld der weiten Öffentlichkeit. Bryony Frost genießt sichtlich ihre Erfolge, ihre Freude nach Siegen wirkt selbst am PC-Bildschirm ansteckend.
„Du bist das kleine Mädchen aus Devon und auf einmal schreien alle deinen Namen. Das ist so, als wenn die Zuschauer die Pferde mit dir reiten und ebenso aufgeregt nach dem Erfolg sind“, sagt sie. Selbst nach Niederlagen rufen die Zuschauer ihren Namen. „Das ist so cool, ich liebe es, mich mit jedem zu unterhalten.“
Natürlich werden Rückschläge kommen, wird auch Frost nicht immer nur gewinnen. Verletzungen werden nicht ausbleiben, vielleicht wird sie irgendwann vorsichtiger in der Öffentlichkeit werden. Aber derzeit ist Bryony Frost mit ihrer Offenheit und frischen Art eine famose Botschafterin für den Hindernissport. Und vielleicht wird sie wirklich mal Champion.



Mittwoch, 24. Januar 2018
James Bowen: „Hirn und Mentalität eines Champions“
Manche sprechen schon vom neuen „AP McCoy“, andere bezeichnen ihn wenig bescheiden als „Wunderkind“: Der gerade mal 16jährige Jockey James Bowen sorgt für viel Wirbel im englischen Hindernissport. Weil er trotz seines jugendlichen Alters reitet wie ein mit allen Wassern gewaschener Routinier.

Es ist eine beachtliche Sieges-Serie: Zum dritten Mal in Serie gewann James Bowen an einem Januar-Samstag ein wichtiges Rennen über Hindernisse. An einem Tag, wenn viel mehr Leute zuschauen, weil in England auch noch Rennen im Frei-TV laufen. Der Kolumnist ist zudem Bowen zu Dank verpflichtet, denn in zwei der drei Fälle hatte er sein Pferd auf dem Wettschein.
Die Serie begann vor 14 Tagen mit Raz de Maree im Welsh National in Chepstow, einem dieser Handicaps-Marathons für Pferd und Reiter. Fast 6 km auf schwerem Boden fordern schon auf der Flachen eine Menge Stehvermögen, doch hier kommen auch noch 22 schwere Sprünge hinzu. Diesmal waren es aus diversen Gründen nur 18 Hindernisse, aber dennoch war es harte Arbeit. James Bowen hatte den schon 13jährigen Raz de Maree – trainiert in Irland von Gavin Cromwell – zuerst im hinteren Bereich des 20 Pferde-Feldes gehalten, dann langsam nach vorne bewegt. In der Kurve vor der Zielgerade hatte der Wallach einen kurzen Schwächemoment, doch in der langen Geraden in Chepstow beschleunigte Raz de Maree eindrucksvoll und gewann sicher vor dem tapferen, ebenfalls 13jährigen Alfie Spinner. Das war ein Meisterritt eines Youngsters, der nur drei Jahre älter ist als sein Pferd. Natürlich war Bowen der jüngste Jockey, der jemals das Welsh National gewonnen hatte.
Ganz anders war der Rennverlauf bei seinen Erfolgen mit William Henry und Jenkins in zwei gutdotierten Hürden-Handicaps in Kempton und Ascot: Beide Pferde ritt er aus dem Vordertreffen, besonders mit William Henry hatte er innenliegend ein sehr ökonomisches Rennen. Sowohl William Henry als auch Jenkins entlockte Bowen immer neue Reserven und wehrte so die Angriffe der Konkurrenz ab. Trainer Nicky Henderson dürfte zufrieden gewesen sein.

Aus einer Renn-Familie
In der englischen Hindernisszene fehlte es nie an talentierten Nachwuchsjockeys, aber in dieser Saison sorgen einige verstärkt für Aufsehen: Bryony Frost schrieb die Geschichte mancher Renn-Samstage entscheidend mit, Mitchell Bastyan feierte ebenfalls schöne Erfolge. Doch James Bowen toppt seine begabten Kollegen doch noch etwas.
„Er ist aufgeweckt und intelligent, voller Selbstvertrauen, aber ohne Arroganz, fokussiert, aber nicht engstirnig, hellwach, geerdet und weiß, wohin er gehen will und wie er da hinkommt“, charakterisiert ihn Marcus Armytage, Racing Korrespondent des Telegraph und einst siegreicher Jockey im Grand National. Selbst in einem so unberechenbaren Sport wie Hindernisrennen habe er das Hirn und die Mentalität eines potenziellen Champion Jockeys.
Gewaltige Vorschusslorbeeren, aber James Bowen kommt aus einem Umfeld, das den Sport und seine Unwägbarkeiten kennt. Peter Bowen, sein Vater, trainiert seit 1995 Hindernispferde im walisischen Haverfordwest/Pembrokeshire, Mutter Karen war eine erfolgreiche Amateurreiterin, Bruder Mickey betreut
Point-to-Point-Pferde
und Sean, der andere Bruder, ist ein erfolgreicher Nachwuchsjockey, der für Top-Trainer Paul Nicholls arbeitet.
James, der Jüngste der drei Brüder, begann mit Ponyrennen, schaffte dort 90 Siege bei 150 Ritten und wechselte im März letzten Jahres zu den ländlichen Point-to-Point-Races. Dort wurde er schnell der führende Nachwuchsreiter.
Im Mai startete Bowen dann seine professionelle Ausbildung als Hindernisjockey bei Spitzen-Trainer Nicky Henderson. Inzwischen ist er auch dort führender Auszubildender, schaffte bislang (Stand 22.Januar) 41 Siege bei 231 Ritten (Siegquote 18 Prozent) und galoppierte mit seinen Schützlingen Preisgelder von fast 500 000 Pfund ein – Daten eines zukünftigen Meisters. Aber was ist schon berechenbar im Sport?



Ein Waliser siegt im Welsh National: James Bowen triumphiert mit Raz de Maree



Freitag, 1. Dezember 2017
Coneygree auf Denmans Spuren
Es war die älteste Sponsorship im Rennsport: Über 60 Jahre lang lief das Rennen unter dem Namen Hennessy Gold Cup, Namensgeber war der bekannte Spirituosenhersteller. Doch nichts währt ewig: 2017 sprang Wettmulti Ladbrokes in die Bresche, die Prüfung heißt jetzt Ladbrokes Trophy Chase. Das muss der Beobachter erst mal verinnerlichen. Doch das Jagdrennen in Newbury, Samstag, 16:00 Uhr, bleibt einer der Höhepunkte der englischen Hindernissaison. nurpferdeundfussball über wichtige Starter und ihre Chancen 2017.



Das legendäre Rennen aus dem Jahre 2007: Denman triumphiert mit Höchstgewicht, sein Jockey Sam Thomas reitet den Kurs noch einmal nach.

In der Siegerliste tauchen klangvolle Namen auf: Arkle, Denman, Bobs Worth oder Many Clouds zum Beispiel, acht Mal gewann der Newbury-Erste zudem den Cheltenham Gold Cup, immer noch das Prestigerennen im National Hunt-Kalender.
Ein solcher Sieger führt das Feld in der Ladbrokes Trophy Chase 2017 an: Coneygree beeindruckte als Novice im Cheltenham Gold Cup 2015, verblüffte Konkurrenten und Zuschauer von der Spitze aus. Das war eine grandiose Leistung und viele dachten, das überragende Pferd der nächsten Jahre gesehen zu haben.
Doch Coneygree fiel danach verletzt aus, kam nach einem Pflichtsieg im Oktober 2015 nur noch zu drei Starts. Viel von seinem alten Vermögen zeigte der Schützling von Trainer Mark Bradstock im April 2017 im Punchestown Gold Cup, als er Sizing John und Djakadam (Erster und Vierter im Cheltenham Gold Cup 2017) nur knapp unterlag. Zuletzt wurde er in Wetherby angehalten, ein Grund soll die blendende Sonne gewesen sein. Jetzt kann er sich rehabilitieren und dem Halbbruder Carruthers (Sieger 2011) folgen. Beim Thema Frontrunner werden Erinnerungen an Denman wach, der ebenfalls mit Höchstgewicht 2007 und 2009 die Nase vorn hatte.
Das zweithöchste Gewicht im Feld trägt Whisper: Das Pferd aus dem Nicky Henderson-Quartier war schon ein sehr guter Hürdler, in der letzten Saison avancierte er auch zum Top-Neuling über die schweren Sprünge. Zwei zweite Plätze hinter dem Stallgefährten Might Bite in den führenden Grade 1-Prüfungen in Cheltenham und Aintree sind Empfehlungen genug, auch der knappe Erfolg gegen Clan Des Obeaux (der danach in Haydock eine Graduation Chase gewann) zum Saisonauftakt in Kempton sah gut aus. Handicaps mit hohem Gewicht gegen erfahrene Gegner sind aber eine andere Kategorie.
Favorit im Wettmarkt ist jedoch Total Recall, trainiert von Willie Mullins in Irland. Der Wallach präsentierte sich bei seinem ersten Start für Mullins deutlich verbessert und gewann leicht das Munster National in Limerick gegen den guten Alpha Des Obeaux. Die Formen vorher für Sandra Hughes waren weniger aufregend, für den niedrigen Kurs würde ich ihn nicht wetten. Zudem hat Meistertrainer Mullins keine gute Bilanz in dieser Prüfung.
Diese Aussage gilt generell für Teilnehmer aus Irland, der letzte irische Sieg datiert aus dem Jahr 1980. A Genie in Abottle wird das aber wenig stören, mir gefallen die Formen des Sechsjährigen deutlich besser als die von Total Recall. In diesem Jahr ist er nach zwei Erfolgen in Wexford (Listenrennen) und Galway noch ungeschlagen, in der letzten Saison war der Beneficial-Sohn einer der besseren irischen Novices über die Jagdsprünge. Trainer Noel Meade und Jockey Sean Flanagan hoffen auf ein schnell gelaufenes Rennen, das wird ihr Schützling wahrscheinlich bekommen.

Stamina
Hoch gehandelt wird weiterhin American. Der Sohn von Malinas – einst trainiert von Peter Schiergen in Köln und Zweiter im Deutschen Derby 2004 – ist nach drei Starts über die Jagdsprünge noch ungeschlagen und gilt in seinem Quartier als „zerbrechlich“, aber „hochtalentiert“. So richtig erkannt ist er noch nicht, seine Erfolge in Uttoxeter und Warwick fielen sehr überzeugend aus. Es ist der erste Saisonstart, das Rennen war der lang gehegte Plan. Harry Fry, sein smarter Trainer, schickt häufig auf den Punkt vorbereitete Pferde an den Start, sein niedriger Kurs symbolisiert das jedoch auch.
Singlefarmpayment hatte im letzten Jahr eine starke Saison, seine beste Form war ein zweiter Platz in der Ultima Handicap Chase während des Cheltenham-Festivals. Dort unterlag er nur mit einem kurzen Kopf Un Temps Pour Tout; auch der Saisonauftakt als Zweiter in Cheltenham hinter Cogry, den er am Samstag günstiger im Gewicht wiedertrifft, war ordentlich. Auch dieser Teilnehmer würde nach Aussage seines Trainers Tom George von einem schnellen Rennen profitieren.
Eben jener Cogry wurde in dieser Woche durchaus bei den Bookies gehandelt. Der Wallach galt einmal als etwas unsicherer Springer, doch in den letzten Rennen – Sieg in Cheltenham, Ende April Zweiter im Scottish National – war davon wenig zu sehen. Seine Handicapmarke ist entsprechend gestiegen, aber als Außenseiter zu einem guten Kurs ist er eine Empfehlung wert. Zumal er reichlich Stamina hat.
Vyta Du Roc ist nach Whisper der zwei Vertreter aus dem Nicky Henderson-Stall. Der Auftakt in einem Hürden-Handicap in Aintree war in Ordnung, die Bilanz über die schweren Sprünge ist gemischt. Aber die letzte Form in Sandown im April 2017 war stark, auch Vyta Du Roc besitzt offenbar viel, viel Stehvermögen.
Bryony Frost war in den letzten Wochen eine der Entdeckungen der bisherigen Saison. Die Auszubildende und Tochter des einstigen Jockeys Jimmy Frost feierte tolle Erfolge: Wie sie mit Present Men in der Badger Ales Trophy den routinierten (und großartigen) Jockey Leighton Aspell im Endkampf knapp besiegte, war große Jockeyship. Mit Present Men tritt sie wieder an. Ob sie nochmal Samstag gewinnt mit dem Nicholls-Pferd, da habe ich so meine Zweifel. Aber niemanden wird mehr strahlen als Bryony Frost und alle werden sich mit ihr freuen.

Urteil
So ein gutbesetztes Handicap mit Höchstgewicht zu gewinnen, ist eine schwierige Sache. Aber ein Coneygree in Bestform kann das schaffen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Frontrenner diese Prüfung für sich entscheidend. Die Konkurrenz ist gewaltig: Singlefarmpayment und A Genie in Abottle sind die gefährlichsten Gegner.



Freitag, 24. November 2017
Der letzte Flach-Feiertag des Jahres
Wenn in Deutschland die Sandbahn-Tristesse Einzug hält und der Kolumnist schon längst dem geliebten englischen Hindernissport frönt, dann kommt der Japan Cup. Ein später Höhepunkt der Flachsaison, ausgetragen am letzten Sonntag (26.11., 7:40 Uhr unserer Zeit) im November. Noch mal ein Gruppe 1-Rennen über 2400 Meter, dotiert mit satten 575.340.000 japanischen Yen (umgerechnet etwas mehr als 4,36 Mio. Euro) Preisgeld. Mit dabei sind – wie schon 2016 und 2015 – zwei deutsche Pferde: Guignol und Iquitos, dazu als weiterer europäischer Gast Idaho aus Irland. Die Vorschau.

Es ist ein grandioses Spektakel auf der Rennbahn in Tokio. Eine Musikkapelle spielt, der Lärm ist ohrenbetäubend, die Zuschauer rasen regelrecht vor Aufregung. Von wegen asiatische Zurückhaltung, die Rennbahn hat eine Kapazität von über 200 000 Zuschauern und ist die Größte der Welt.

Die Favoriten
Kitasan Black steht am niedrigsten bei den Bookies. Das ist der Vorjahressieger, der zuletzt auch auf dieser Bahn gewann. Danach folgt der dreijährige Rey de Oro, der japanische Derby-Sieger, zuletzt in einem Gruppe 2-Rennen erfolgreich. Das Pferd mit dem meisten Potenzial nach oben, hingegen ist Satono Crown schon bewährte Gruppe 1-Klasse. Der Gewinner der Hong Kong Vase 2016 war zuletzt aber zweimal hinter Kitasan Black. Von den japanischen Außenseiter überzeugt mich niemand so recht, dafür kenne ich die Szenerie dort aber zu wenig.



So war es im letzten Jahr: Kitasan Black hat die Nase vorn in toller Atmosphäre.

Die Europäer
Die Gäste aus Europa sind eher Außenseiter. Iquitos kennt den Kurs schon aus dem Vorjahr, verkaufte sich dort als Siebter nicht schlecht, ohne eine Siegchance zu haben. In diesem Jahr zeigte er viele gute Formen, die Vorstellung im Arc war respektabel, wo er mit viel Speed noch gut ins Rennen fand. Sein Trainer ist durchaus optimistisch.
Zweimal war Iquitos zuletzt in Baden-Baden und München hinter Guignol, den er in Tokio wiedersieht. Der Schützling von Trainer Jean-Pierre Carvalho hat sich in dieser Saison noch mal verbessert, gewann drei seiner fünf Starts. Der Cape Cross-Sohn läuft seine Rennen gerne von vorne, auch wenn er laut Jockey Filip Minarik nicht unbedingt an der Spitze gehen muss. Zwischen beiden deutschen Pferden liegt nicht viel, die Startboxen sind auch ganz günstig. Die japanische Konkurrenz ist aber gewaltig.
Ähnliches gilt für Idaho aus dem mächtigen Aidan O’Brien-Quartier. Im Arc war er knapp hinter Idaho, seine beste Form war der dritte Platz im King George hinter Enable und Ulysses. Zuletzt war er Vierter in den Canadian International Stakes in Woodbine.

Tradition
Seit 1981 gibt es diese Prestige-Prüfung, die Siegerliste zieren Vollblüter aus den USA, England, Frankreich, Neuseeland, Australien, Italien und Deutschland. 1995 triumphierte der Ittlinger Lando, trainiert von der Legende Heinz Jentzsch und geritten vom Südafrikaner Michael Roberts. Le Glorieux, Sieger 1987, stand in deutschem Besitz, wurde aber von Robert Collet in Frankreich vorbereitet. Seit 2006 hatten allerdings nur die einheimischen Pferde die Nase vorn, der japanische Turf hat sich mächtig verbessert.

Das Besondere
Zu jedem Starter gibt es detaillierte Informationen, fast täglich werden Trainer und Jockeys über den Zustand ihrer Pferde befragt. Das nenne ich große Transparenz, den Wetter nimmt man schon ernst in Asien. Allerdings haben Rennen immer noch ihre eigenen Gesetze. Dennoch sehr lobenswert



Freitag, 17. November 2017
Der Prinz ist längst König – Aidan O‘Brien
Dieselbe Prozedur wie immer: Aidan O’Brien dominierte auch in diesem Jahr wieder die Trainerstatistik im Turf. Nicht nur, weil er 2017 26 Siege in Gruppe 1-Prüfungen schaffte und damit die Bestmarke von US-Trainer Bobby Frankel übertrumpfte. Der 48jährige Ire ist längst den Wunderkind-Jahren entwachsen. Er wirkt bescheiden, lobt immer wieder sein Team und ist unglaublich fokussiert. Der Versuch einer Annäherung an den Typen Aidan O’Brien.

Er folgte einer Legende namens Vincent O’Brien, doch er hat inzwischen den gleichen Status. Aidan O’Brien sammelte auch in dieser Saison wieder Klassiker und Gruppe 1-Erfolge wie andere Leute Briefmarken oder Bierdeckel. Der Mann trainiert die Blaublüter der Branche – in den Abstammungen wimmelt es von klassischen Siegern und Gruppe-Helden. Coolmore/Ballydoyle – die Organisation um John Magnier und Michael Tabor – sind die erfolgreichsten Züchter und Besitzer der Welt. Den Dauerrivalen Godolphin haben sie deutlich abgehängt – auch wenn die Pferde in Blau in diesem Jahr eine gute Saison hatten.
Churchill, Caraviggio, Winter, Capri oder Highland Reel waren die Helden 2017, frühere große Gewinner trugen die Namen Galileo, Giant’s Causeway, High Chapparal, Camelot oder Australia – um nur einige zu nennen. Eigentlich kennt Ballydoyle keine schlechte Saison: Ich bin immer wieder beeindruckt, wie punktgenau O’Brien und sein Team (auf den Teamgedanken legt der Mann großen Wert) ihre Schützlinge auf den großen Moment vorbereiten. In der Regel sind diese topfit in den großen Rennen.
Es macht einfach keinen Sinn, gegen einen heißen Favoriten aus dem O’Brien-Stall in den englischen Klassikern wie Derby oder Guineas zu wetten. Auch wenn der Kolumnist es immer versucht und versuchen wird, denn 20:10 oder noch tiefer stehende Kandidaten verbinde ich nicht mit Wettglück.

Er kennt jeden Vornamen
Wenn ich den Typen O’Brien sehe, dann wirkt er immer sehr fokussiert, aber auch angespannt. Interviews gibt er nicht gerne, aber er spricht mit den Journalisten. Das gehört zu seinem Job, pflichtbewusst ist der Mann sowieso.
„Listen“ beginnt er meist seinen Satz und nennt danach den Vornamen des Fragenden und dann erzählt er. Meistens sind das Allgemeinplätze für die Öffentlichkeit (Pferd ist gut drauf, hat gut gearbeitet etc.), aber was soll er in dieser kurzen Zeit dem TV-Reporter auch erzählen? Andere Trainer wie John Gosden oder Richard Hannon wirken lockerer, sagen aber auch nicht viel mehr.
Auf youtube gibt es jetzt ein etwas längeres Interview, das Matt Chapman von Attheraces (ATR) mit O’Brien führte. Chapman, der ansonsten im englischen TV ganz gerne mal den Provokateur spielt, schaffte es, dem Trainer neben manchen Phrasen doch einige interessante Aussagen zu entlocken. Ein paar Ausschnitte:

Über den Druck eines Top-Trainers
„Unser Druck ist es, dass die Pferde zur rechten Zeit ihre Leistung abliefern. Wir dürfen sie nicht verheizen. Aber ich arbeite mit unglaublichen Leuten und Pferden.“

Ob er Bücher über Training und Pferde lese wie etwa Martin Pipe?
„Ich lese nicht viel – allein schon aus Zeitgründen. Aber John Magnier liest viel.“

Über die Nachkommen von Galileo:
„Sie sind unheimlich willig und lernbereit. Sie machen immer, was wir wollen.“

Über die Zukunft
„Ich denke nicht so weit, ich denke vom Morgen zum Abend. Das zählt.“

Über Gerüchte aus dem letzten Jahr, dass David O'Meara ihn ablösen soll"
„Ich habe keine Zeit, mich mit sowas zu beschäftigen. Ich mache meinen Job, aber Journalisten machen ja auch nur ihren Job.“



2002 entstanden – eine Reportage über den jungen O’Brien

Ein weiterer Schatz auf youtube ist ein Portrait des jungen Aidan O’Brien unter dem etwas blöden Titel „Der junge Prinz von Ballydoyle“. Der irische Sender RTE hatte den jungen Trainer im Jahr 2002 unter die Lupe genommen. Sehenswert ist es schon deshalb, weil es die Anfänge des damaligen Emporkömmlings noch mal gut dokumentiert.
So spielen unter anderem die Anfänge über Hindernisse mit dem großen Champion Hürdler Istabraq eine wichtige Rolle. Zudem sprechen die stolzen Eltern über ihren Filius. Außerdem äußern sich unter anderen Größen wie John Magnier, Ex-Jockey Michael Kinane, Besitzer J P Mc Manus, Trainer Jim Bolger und nicht zuletzt Alex Ferguson, Ex-Manager von Manchester United. Manchmal wirkt das Lob ein wenig zu dick aufgetragen, aber Aidan O’Brien verdiente sich die Vorschusslorbeeren doch redlich.

Die besten Sprüche:
„Er ist ein alter Profi auf jungen Schultern“ (John Magnier)
„Er arbeitet so gründlich und sorgsam. Phantastisch“ (Alex Ferguson)
„Er ist der netteste Typ, mit dem man zu tun haben kann“ (Ex-Channel 4-Moderator John Francome).
Und selbst Godolphin-Trainer Saeed Bin Suroor lobt seinen Konkurrenten überschwänglich. Feinde und Neider – offenbar Fehlanzeige.



Dienstag, 7. November 2017
Jugend trifft Erfahrung – das Team hinter Rekindling
Es war mal wieder ganz großes Kino: Der Melbourne Cup – das Rennen, bei dem eine ganze Nation still steht – endete mit einem großartigen Erfolg für den irischen Turf. Drei Pferde von der grünen Insel belegten die ersten drei Plätze: Rekindling, Johannes Vermeer, Max Dynamite – letzterer aus dem Quartier von Hindernis Maestro Willie Mullins. Der Name des siegreichen Trainers lautete O’Brien, doch diesmal triumphierte nicht Vater Aidan, sondern Sohn Joseph, gerade mal zarte 24 Jahre alt. Aidan betreute den Zweiten. nurpferdeundfussball stellt das siegreiche Team vor.



Das Pferd: Rekindling
Schon im Vorfeld wurde der High Chapparal-Sohn von manchem Experten hoch gehandelt. Denn eine seiner größten Stärken war das Stehvermögen, das belegen Platz 2 im irischen und Rang 4 im englischen St. Leger, jeweils hinter sehr guten Pferden. Doch der Kolumnist hatte seine Bedenken: Als Dreijähriger am Ende einer harten Saison gegen kampferpobte Gegner, da hätte man ruhig noch ein Jahr warten können mit Rekindling und 2018 das australische Monster-Rennen in Angriff nehmen. Auch die Historie sprach gegen einen Start: Der letzte Dreijährige, der dieses Rennen gewann, war Skipton im Jahre 1941.
Alles Makulatur – dieser Tag gehörte dem Schützling von Joseph O’Brien. Startbox 4 und das leichte Gewicht waren definitiv Vorteile, mit der niedrigen Startbox ersparte er sich weite Wege außen. Jockey Corey Brown fand immer die Lücke und als es dann auf die letzten Meter ging, lief Rekindling noch locker an Johannes Vermeer vorbei und siegte mit einer halben Länge. „Er ist ein hartes Pferd und sehr leicht zu trainieren“, sagte sein Trainer. Und alles lief optimal, er sei während des Rennens immer zufrieden gewesen, erklärte O’Brien.

Der Trainer: Joseph O’Brien
Natürlich ist Joseph O’Brien quasi mit dem „goldenen Turflöffel“ geboren. Sein Vater Aidan ist der erfolgreichste Trainer von Galopprennpferden der letzten Dekade, die Herren Magnier, Tabor und co. sind seit Jahren die dominierenden Züchter und Besitzer im Turf. Wer allerdings meinte, dass der junge O’Brien den Top-Jockey-Job im Ballydoyle-Quartier bekommen hat, weil sein Papa Trainer war, der lag schon damals falsch. Auch Turf ist knallharter Profisport und „Learning by Doing“ auf den edlen und teuren Vierbeinern geht gar nicht. Bei Borussia Dortmund spielt ja auch nicht der Sohn des Geschäftsführers im Tor.
Jedenfalls lernte Joseph schnell, feierte große Erfolge, unter anderem mit Australia und Camelot im englischen Derby. Das dumme Gerede verschwand rasch, denn der Mann überzeugte mit Leistung im Sattel.
Mit über 1,80 Meter Körpergröße war allerdings eine weitere Jockey-Karriere sehr fraglich. So wurde O’Brien junior 2016 Trainer und bereitet sowohl Flach- als auch Hindernispferde vor. Seinen ersten Gruppe 1-Sieg als Coach feierte er 2016 mit Intricately in den Moyglyare Stud Stakes, in diesem Jahr folgte der Triumph im Melbourne Cup – ausgerechnet in Australien. „Ich habe jedem erzählt, dass Joseph der führende Trainer der Welt wird. Sein Vater muss aufpassen“,
berichtete
Lloyd Williams, der Besitzer von Rekindling. Prominente Leute wie die Ballydoyle-Meister, J P Mc Manus und eben Williams werden den weiteren Weg nach oben begleiten.

Der Jockey: Corey Brown
Es war der zweite Erfolg im australischen Prestige-Rennen für Jockey Corey Brown: 2009 gewann er den Melbourne Cup mit Shocking für Trainer Mark Kavanagh, übrigens das letzte erfolgreiche Pferd, das in Australien geboren wurde. Brown hatte mit Rekindling ein ideales Rennen, lag immer gut an den Rails und fand dann die Lücke. Es war ein perfekter Ritt. Oder wie er selbst sagt: „Ein Traumritt“. Der am 15. Juni 1976 geborene Jockey zählt zu den Routiniers im australischen Turf und kehrte nach vierjährigem Aufenthalt in Frankreich und Singapur in diesem Jahr nach Australien zurück. Die ersten Monate nach seiner Rückkehr waren ein harter Kampf, der Cup-Sieg ein willkommener Aufheller. Den ersten großen Gewinner ritt Brown 1994, sein erster Gruppe 1-Sieger hieß Camino Rose in den Coolmore Classics von 1999.

Der Besitzer: Lloyd Williams
Unter dem Bayern München-Syndrom leidet Lloyd Williams definitiv nicht. Denn er feierte seinen sechsten Erfolg im Melbourne Cup strahlend und frenetisch – im Gegensatz zum deutschen Rekord-Fußballmeister, der sich ja inzwischen noch nicht einmal über den Bundesliga-Titel mehr freut, weil er vorher in der Champions League ausgeschieden ist. Jedenfalls ist Williams der Mann mit den meisten Cup- Siegen als Besitzer bzw. Mitbesitzer – Rekindlings Vorgänger hießen Almandin (2016), Green Moon (2012), Efficient (2007), What A Nuisance (1985) und Just A Dash (1981).
Williams zählt zu den reichsten Australiern, sein Vermögen machte er unter anderem mit Glücksspiel und Immobilien. Seine Turfbasis heißt Macedon Lodge, dort trainiert Robert Hickmott den größten Teil der Williams-Pferde.



Freitag, 29. September 2017
Alles angerichtet für Dschingis Secret
Es ist das Rennen, dem die deutsche Turf-Gemeinde entgegenfiebert. Denn mit Iquitos und Dschingis Secret starten zwei heimische Pferde im Prix de l’Arc de Triomphe am Sonntag im französischen Chantilly. Für den Tag ist Regen angesagt und damit steigen die Chancen des so stark verbesserten Dschingis Secret. Die Konkurrenz ist allerdings Extraklasse – an der Spitze die dreijährige Stute Enable. Starter und Chancen im Arc 2017.

1. Zarak (Trainer Alain De Royer-Dupre/Jockey Christophe Soumillon): Gewann den Grand Prix de Saint Cloud im Stile eines guten Stehers, kam vom letzten Platz. Das war der erste Versuch über 2400 Meter. Dreijährig Zweiter im französischen Prix de Jockey Club. Je länger die Strecke, desto besser. Hat sowohl Formen auf weichem als auch schwerem Boden. Der letzte Start war im Juli, kommt als ausgeruhtes Pferd an den Start. Seine Mutter Zarkava triumphierte im Arc 2008.

2. Doha Dream (Trainer Andre Fabre/Jockey Gregory Benoist): Durchaus beständiger Shamardal-Sohn von einem Top-Trainer. Zuletzt zweimal in Deauville hinter Tiberian, war dabei immer vor dem Deutschen Savoir Vivre. Das war aber eine Kategorie tiefer und reicht hier nicht. Starker Steher, der schweren Boden kann.

3. One Foot in Heaven (Trainer Alain De Royer-Dupre/Jockey James Doyle): Spätreifer Fastnet Rock-Sohn, 2016 Sechster im Arc, erst drei Starts in diesem Jahr, die Formen reichen nicht. Außenseiter.

4. Ulysses (Trainer Sir Michael Stoute/Jockey Jim Crowley): Der Galileo-Sohn aus einer Oaks-Siegerin machte vierjährig noch mal einen gewaltigen Sprung, siegte in den Juddmonte und den Eclipse Stakes, zwei der Top-Rennen über Mittelstrecken in England. Nach Vorleistungen ein Kandidat für den Sieg, über 2400 Meter auf weichem Boden aber chancenlos gegen Enable. In meinen Augen aber besser auf Distanzen bis 2200 Meter.

5. Cloth of Stars (Trainer Andre Fabre/Jockey Mickael Barzalona): Zuletzt im Prix Foy ohne Möglichkeiten gegen Dschingis Secret. Das war der erste Start nach einer längeren Pause, der Rennverlauf war zudem ein wenig unglücklich. Immerhin Gruppe 1-Sieger im Frühjahr gegen Zarak, aber andere Kandidaten versprechen mehr als der Godolphin-Hengst. Hat zudem noch nie über 2400 Meter triumphiert. Wenn da nicht Trainer Andre Fabre wäre.

6. Silverwave (Trainer Pascal Bary/Jockey Pierre-Charles Boudot): Der dritte Start im Arc, zweimal endete er im hinteren Bereich. Im Prix Foy weit geschlagen, so recht sieht es auch in diesem Jahr nicht nach einer Top-Platzierung aus.

7. Idaho (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Seamie Heffernan): Zuletzt enttäuschend in Saratoga, aber davor mit einigen sehr guten Leistungen. Viel Stehvermögen, aber im King George ohne Chance gegen Enable. Wäre eine Überraschung.



Arc 1995: Lammtarra siegt vor Freedom Cry und Swain. Eine starke Partie bot zudem der unvergessene Lando aus dem Gestüt Ittlingen, der auf Platz 4 lief.

8. Dschingis Secret (Trainer Markus Klug/Jockey Adrie de Vries): Die große deutsche Hoffnung, in diesem Jahr noch einmal deutlich gesteigert. In dieser Saison mehrmals sehr beeindruckend, der letzte Erfolg im Prix Foy war seine bislang beste Leistung. Der Soldier Hollow-Sohn benötigt weichen Boden, den könnte er am Sonntag haben. Mehr als nur ein Geheimtipp.

9. Satono Diamond (Trainer Yasutoshi Ikee/Jockey Christophe Patrice Lemaire): Top-Performer aus Japan über 2400 Meter und länger, allerdings dort nur auf festem Boden gelaufen. Den wird er in Chantilly nicht antreffen, auf weichem Grund im Prix Foy entzaubert.

10. Satono Noblesse (Trainer Yasutoshi Ikee/Jockey Yuga Kawada): Tempomacher für den Stallgefährten Satono Diamond.

11. Iquitos (Trainer Hans-Jürgen Gröschel/Jockey Andrasch Starke): Deutschlands Galopper des Jahres 2016, auch in diesem Jahr mit guten Leistungen, unter anderem Gruppe 1-Sieger in München. Das war natürlich kein Arc-Standard, beste Formen zudem auf gutem Untergrund. Den wird Iquitos in Chantilly nicht antreffen.

12. Order Of St. George (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Donnacha O’Brien): Extraklasse über Marathon-Distanzen, sein letzter Erfolg im Irish St. Leger war atemberaubend. Überraschte im letzten Jahr als Dritter im Arc, unterschätzen sollte man ihn auch diesmal über (für ihn) kurze 2400 Meter nicht, auch wenn sich Ryan Moore für Winter entschieden hat. Mag zudem weichen Boden.

13. Seventh Heaven (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Pat Smullen): Weiterer Starter aus dem mächtigen O’Brien-Quartier, klassische Siegerin in den irischen Oaks im Vorjahr. Die Stute schlug einst in York die 2016-Arc-Siegerin und Stallgefährtin Found, enttäuschte zuletzt aber als Letzte in The Curragh. Das ist kein Maßstab, ehe der weiche Boden, den sie nicht mag.

14. Brametot (Trainer Jean-Claude Rouget/Jockey Cristian Demuro): Doppelter klassischer französischer Triumphator in den französischen Guineas und Derby, ein Pferd mit großem Speed. Dann kam der Rückschlag in Deauville, aber es war die erste schlechte Vorstellung in der Laufbahn des Sohnes der deutschen Stute Morning Light. Die Distanz ist neues Terrain, auf weichem Geläuf hat der Rouget-Schützling schon gewonnen. Das Überraschungspaket.

15. Capri (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Wayne Lordan): Famose Leistung, als er das gutbesetzte St. Leger in Doncaster entschied. Davor der Triumph im Irischen Derby gegen den starken Cracksman – Capri ist in der O’Brien-Dreijährigen-Hierarchie weit aufgerückt. Das macht ihn zu einem interessanten Kandidaten, allerdings könnte die Pause nach dem harterkämpften Erfolg in Doncaster ein wenig kurz sein.

16. Plumatic (Trainer Andre Fabre/Jockey Maxime Guyon): Erst vier Starts im Leben, definitiv hat der Fabre-Schützling noch Potenzial nach oben. Nach Vorformen aber wäre ein Sieg eine Sensation.

17. Enable (Trainer John Gosden/Jockey Frankie Dettori): Zweifache klassische Siegerin und bestes englisches dreijähriges Pferd. Zuletzt vier brillante Gruppe 1-Siege in Folge, unter anderem im King George gegen Ulysses und Idaho auf weichem Boden. Ganz klar das Pferd, das den Standard setzt. Der Kurs ist entsprechend tief.

18. Winter (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Ryan Moore): Hochklassige irische Stute aus dem mächtigen O’Brien-Quartier. Die zweifache Guineas-Siegerin ist die Wahl von Ryan Moore. Das ist ein Hinweis, jedoch ist die Distanz Neuland. Vater Galileo hatte das Stamina, die Mutter war allerdings eine gute Sprinterin, die unter anderem die Wokingham Stakes gewann. Wenn Winter stehen kann, dann ist sie sehr gefährlich.

Urteil
Vieles spricht für Enable aus dem John Gosden-Stall. Zu imponierend gewann die dreijährige Stute ihre Gruppe 1-Rennen. Der Wettmarkt signalisiert das alles, die Quote ist nicht verlockend. Es gibt genügend Beispiele im Arc, dass der hohe Favorit nicht gewinnt. Alternativen sind also gesucht. Warum also nicht Dschingis Secret auf seinem weichen Boden? Von den Außenseiten empfehle ich Zarak, der seiner Mutter folgen kann. Die „Wundertüten“ im Feld sind Brametot und Winter. Wenn sie die 2400 Meter-Distanz können, sind beide sehr gefährlich.



Mittwoch, 13. September 2017
Ein Lob dem Alter
Eine Lehre des Turf-Wochenendes: Es lohnt sich auch auf der Flachen „ältere“ – in diesem Fall älter als drei Jahre – Top-Pferde im Training zu behalten. Zwei Beispiele: Decorated Knight (fünf Jahre) gewann die Irish Champion Stakes (Gruppe 1) in Leopardstown, Dschingis Secret (vier) triumphiert im französischen Prix Foy (Gruppe 2), einem Test vor dem großen Arc. Auch Guignol, der Erste im Großen Preis von Baden am ersten September-Wochenende, passt mit seinen fünf Jahren in diese Kategorie.

Nun sind vier bzw. fünf Jahre nicht unbedingt alt in einem Pferdeleben, aber Galopper, die auf der Flachbahn ihr Geld verdienen, zählen (leider) in diesen Jahren schon zu den Routiniers. Das klingt ein wenig abstrus, aber ist irgendwie verständlich, weil diese Pferde ihr wichtigstes Karriere-Rennen bereits im zarten Alter von drei Jahren hatten. Und wenn man sieht, wie viele Zweijährigen-Prüfungen – also quasi Rennen für die Babies – es in England und Irland (in Deutschland nicht so) gibt, ist es nicht verwunderlich, dass viele Pferde ihre Renn-Karriere bereits früh beenden. Wenn in anderen Disziplinen erst die Ausbildung startet.
Bei den Top-Pferden kommt hinzu, dass nach der aktiven Zeit die Karriere als Deckhengst folgt. Folge: Eine Verletzung bedeutet bei klassischen Siegern häufig das Ende auf der Rennbahn. Selbst in Deutschland, wo die Pferde traditionell viel Steherblut haben und damit nicht unbedingt frühreif sind, war das in den letzten Jahren oft so – die Derbysieger Isfahan, Nutan und Sea The Moon liefen nach ihrem klassischen Erfolg nicht mehr bzw. nur noch einmal (Sea The Moon).
Eine ähnliche Entwicklung gab es in England und Irland: Harzand (2016), Australia (2014) oder Ruler Of The World (2013) etwa hörten im Jahr ihres Derby-Erfolges auf. Auch Wings of Eagles, der diesjährige Epsom-Triumphator, wechselte nach seiner Verletzung im irischen Derby ins Gestüt.
Nachvollziehbar ist diese Politik durchaus. Denn obengenannte Pferde haben ihre größten Erfolge bereits erreicht; ihr Markwert in der Zucht steigert sich, wenn sie als Sieger abgetreten sind. Da muss man bei Verletzungen nicht lange Rekonvaleszenz-Zeiten abwarten, zumal nicht sicher ist, ob diese Pferde die alte Leistungsstärke wieder erreichen. Einen Derbysieger, der später nur noch hinter her läuft, will keiner haben.

Immer neue Namen
Für das Turf-Publikum ist diese Situation allerdings schade. Denn dem Sport fehlen die Stars, weil die jeweiligen Helden nur eine kurze Karriere haben und in jeder Saison neue auftauchen. Die Fluktuation ist einfach zu groß.
Die Faszination des englischen Hindernissports zeigt sich auch dadurch, dass die Pferde dort länger aktiv sind: Kauto Star, Denman, Big Bucks oder Sprinter Sacre – um nur einige Top-Kandidaten der letzten Jahre zu nennen – waren lange Jahre aktiv. Nun haben die Wallache bekanntlich keinen Zuchtwert, aber das Publikum konnte seine Helden über längere Zeiten bewundern.
Es ist ja auch nicht so, dass sich blaublütige Flachpferde nicht mit dem Alter verbessern können. In Deutschland sowieso: Dschingis Secret, derzeit eines der besten deutschen Pferde über längere Strecken, ist so ein Fall. Zweijährig hat er zweimal die Bahn gesehen, dreijährig platzierte er sich unter anderem als Dritter im Derby, aber vierjährig machte der Soldier Hollow noch mal einen gewaltigen Satz nach vorne. Fünf Starts, vier Siege (alle in Gruppe 1 und 2-Prüfungen) sind eine beeindruckende Bilanz 2017, die letzte Form in Chantilly (Video), als er mehrere Gruppe 1-Sieger (darunter die japanische Arc-Hoffnung Satono Diamond) sicher beherrschte, war wohl seine bislang beste Form. Dschingis Secret mag weichen Boden. Wenn er diesen im Arc hat, könnte der Schützling von Markus Klug eine gute Rolle spielen. Ob das jedoch gegen die Favoritin Enable reicht, ist eine andere Frage.

Älter und reifer
Die Laufbahn von Decorated Knight verfolgt der Kolumnist schon seit Jahren mit großem Interesse. Am Samstag hatte der Galileo-Sohn mal wieder eine Sternstunde, als er als 260:10-Chance mit viel Speed die Irish Champion Stakes (Video) in Leopardstown entschied. Zu meinem Bedauern hatte ich ihn diesmal nicht auf der Rechnung, die letzten zwei Formen waren ja auch enttäuschend. Für andere Kandidaten sprachen an diesem Tag mehr Argumente.
Allerdings hatte das Pferd aus dem Stall von Roger Charlton schon in diesem Jahr bewiesen, dass er solche Rennen gewinnen kam. Mit fünf Jahren hat Decorated Knight erst seine Bestform erreicht, zwei weitere Gruppe 1-Triumphe beweisen das. Der Hengst ist ein Aufsteiger-Typ: Er war nie reif für klassische Ehren, wechselte vierjährig von Trainer Roger Varian zu Roger Charlton und arbeitete sich über Handicaps und Listenrennen nach vorne. Varian ist ein hervorragender Trainer, aber Roger Charlton hat eine besondere Gabe, Pferde langfristig zu verbessern. Die Geduld hat sich – nicht nur in diesem Falle – gelohnt.
Denn eine der besten Entscheidungen in den letzten Jahren war es, den großen Frankel auch vierjährig im Rennstall zu belassen. Denn der wurde vierjährig noch besser, obwohl das bei einem Pferd, das schon herausragend ist, ein wenig komisch klingt. Aber das letzte große Pferd des verstorbenen Trainers Henry Cecils zeigte sich gereift, seine Vorstellungen waren noch gigantischer. Er war die beste Werbung für den Galopprennsport.



Frankels letzter Triumph in den Champion Stakes in Ascot: Ganz leicht besiegt er Cirrus Des Aigles, Nathaniel und Pastorius



Mittwoch, 16. August 2017
Permian: Gedenken an ein grandioses Rennpferd
Da verbringt man mal ein Wochenende ohne Turf, checkt am Montag die Neuigkeiten und bekommt eine Schocknachricht. Der dreijährige Permian brach sich das Bein nach seinem enttäuschenden Rennen in Arlington/USA und war leider nicht mehr zu retten. Nun ist generell jedes tote Pferd zu bedauern, aber dieser Galopper aus dem Stall des englischen Erfolgstrainers Mark Johnston war einer der Favoriten des Kolumnisten. Weil er alles hatte, was ein Rennpferd braucht: Klasse, Härte und Kampfgeist.

Nicht umsonst war der Teofilo-Sohn mein Tipp im englischen Derby, immerhin hatte er die wichtigste Derby-Vorprüfung in York gewonnen. Doch an diesem ersten Juni-Samstag ging nicht viel im englischen Klassiker: 400 Meter vor Schluss war Permian geschlagen, das Rennen entschieden andere und die kamen mit Wings Of Eagles und Cliffs Of Moher aus dem Quartier von Aidan O’Brien. Doch danach unterstrich der Johnston-Schützling weiter sein Format: Der Triumph in den King Edward VII Stakes in Royal Ascot war eine beeindruckende Kombination aus Klasse und Härte und auch der zweite Rang im Grand Prix de Paris in Saint Cloud – geschlagen nur mit einer Nase von Shakeel – war aller Ehren wert.
Permian war ein typisches Produkt seines Stalles. Denn viele Pferde aus dem Johnston-Quartier laufen gerne von vorne; an ihnen vorbei zu kommen, fällt den Kontrahenten oft schwer. Härte und Kampfgeist zeichnen fast alle Vollblüter des gelernten Veterinärs Johnston aus. Dazu verfügt der Stall mit Joe Fanning und Francis „Franny“ Norton über zwei Jockeys, die das Reiten von der Spitze aus perfekt beherrschen.
Permian, im Besitz von Sheikh Hamdan Bin Mohammed Al Maktoum, war jedoch deutlich besser als ein guter Handicapper. Wie viele Johnston-Pferde war er zweijährig schon sehr fleißig: Sechs Starts, drei Siege. Bessere Konkurrenz sah er erstmals zum Saisonende 2016 in den Zetland Stakes (Listenrennen) in Newmarket über 2000 Meter: Der dritte Platz – geschlagen nur eine dreiviertel Länge – hinter der späteren Ribblesdale-Siegerin Coronet war eine ausgezeichnete Leistung. Da konnte der Beobachter schon ahnen, dass da etwas Gutes heranwächst. Vierter in diesem Rennen war übrigens der spätere englische Derbysieger Wings Of Eagles.

Stark verbessert
So richtig in mein Bewusstsein rückte Permian jedoch erst im Derby Trial in Epsom. Vor dem Rennen sprachen alle über Cracksman aus dem Stall von John Gosden. Ein Frankel-Sohn, über den wahre Wundergeschichten im Umlauf waren, obwohl er zu diesem Zeitpunkt gerade mal erst sein Maidenrennen gewonnen hatte. Cracksman, später Dritter im englischen und Zweiter im irischen Derby (also schon hochklassig), siegte dann auch, aber Permian entpuppte sich als tapferer und harter Gegner, der nur hauchdünn besiegt wurde.




Es folgte ein überlegener Sieg in einem Listenrennen in Newmarket und dann standen die Dante Stakes in York (Gruppe 2) auf dem Programm. Cracksman wäre der heiße Favorit gewesen, doch für ihn war der Boden zu weich. Permian stand bei 110:10, ich wettete den O’Brien-Starter Exemplar – was eine schlechte Entscheidung. Natürlich gewann das Pferd von Mark Johnston, beschleunigte großartig und wehrte tapfer alle Angriffe von Benbatl und Crystal Ocean ab. Eine grandiose Vorstellung des Siegers, nur Exemplar war nirgendwo.
Der Rest ist bekannt: Derby-Flop, Royal-Ascot-Triumph, beinahe Gewinn in Frankreich und dann der Schrecken ohne Ende in den Secretariat Stakes in Arlington/USA. Nicht nur für Mark Johnston und sein Team ein echter Schock. Der Trainer allerdings wehrte sich nach dem tragischen Tod seines aktuell besten Pferdes vehement gegen Vorwürfe auf Facebook und Twitter, dass das Pferd verheizt wurde durch zu viele Starts – nachlesen kann man das hier und länger hier. Allein schon die Fakten widerlegen die Nörgler: Permian lief seit seinem Debüt im Juni 2016 14 mal – völlig normal.
„Permian war ein außergewöhnlich gesundes Pferd, weil er nie einen Tag wegen Krankheit aussetzen musste“, sagte Johnston. Er hätte nie damit gerechnet, dass er so schwer verletzt würde. Die Leute seien auch von ihm fasziniert gewesen, weil er sich quasi nach oben gearbeitet habe. Es sei einfach nur lähmend. „Das war ein Pferd, das allen Freude bereitet hat“, erklärt der Trainer. Und der Hengst wäre auch noch im nächsten Jahr gelaufen. Wirklich schade.