Der Galopper der Woche: Goldikova
Ich gebe ja zu, dass der französische Rennsport bei mir etwas nebenher läuft und ganz klar der Fokus auf den englischen und deutschen Rennen liegt. Da entdeckt man manchmal außergewöhnliche Pferde etwas spät: Goldikova fiel mir erst auf, als sie die Breeders Cup Mile Ende 2008 in Santa Anita in den USA gewann.
Zweifelsohne ist die Stute das überragende Pferd in Europa auf der Meile. Das stellte sie am Sonntag im Jacques Le Marois in Deauville mal wieder eindrucksvoll unter Beweis. Hochüberlegen siegte die Anabaa-Tochter gegen den Engländer Aqlaam und auch der Schlenderhaner Irian, erfolgreich im deutschen Mehl-Mülhens-Rennen, hatte nicht den Hauch einer Chance.
13 Starts, 9 Siege, 2 zweite Plätze, einmal Dritter lautet die beeindruckende Bilanz von Goldikova, die trainiert wird von Freddie Head und die berühmten blau-weißen Wertheimer-Farben trägt. Bei allen Erfolgen ritt sie Olivier Peslier, seit Jahren einer der besten französischen Jockeys.
Dreijährig stand die Wertheimer-Stute noch etwas im Schatten einer anderen Ausnahmestute: Im Poule D’Essai Des Pouliches, den französischen 1000 Guineas, war sie Zweite hinter Zarkava, im Prix De Diana belegte sie Rang 3 – die Siegerin hieß wiederum Zarkava.
Nach diesem Versuch über die längere Strecke gingen die Verantwortlichen auf die Meile zurück. Das zahlte sich aus: Goldikova gewann vier Mal in Folge, davon drei Gruppe I-Rennen. Höhepunkt war der Erfolg gegen die weltbesten Meiler während des Breeders Cup-Meetings.
Den einzigen Flop ihrer Karriere leistete sich die Stute, als sie zum Saison-Auftakt nur 7. im Prix D’Ispahan in Paris-Longchamp wurde. Zu diesem Zeitpunkt liefen allerdings alle Pferde aus dem Stall von Freddie Head schlecht.
Spätestens in den Falmouth Stakes im englischen Newmarket, die so völlig unangefasst gewann, zeigte sich Goldikova in alter Stärke. Die beiden Siege jetzt in Deauville bestätigten eindrucksvoll die Ausnahmequalitäten der Stute. Trainer Head schätzt sie übrigens höher als Miesque ein, die Stute, die er als Jockey zweimal zum Erfolg in der Breeders Cup Mile ritt.