Endlich Bolivia-Time im Stutenderby?
151. Preis der Diana in Düsseldorf – der Klassiker für die Stuten über 2 200 Meter verspricht viel Spannung. Zwar fehlt mit Miss Europa aus dem Stall von Peter Schiergen eines der überragenden Pferde des Jahrgangs 2006, dennoch bewirbt sich ein hochkarätiges Feld um die 400 000 Euro Preisgeld in dieser Gruppe I-Prüfung.

Wer sind die Favoritinnen?
Nachdem bereits mit Penny’s Gift die 1000 Guineas nach England in das Quartier von Richard Hannon gingen, kommt in der Diana der wahrscheinliche Favorit aus Frankreich. Celimene war zuletzt Vierte im französischen Prix de Diane und davor dreifache Siegerin, unter anderem in einem Gruppe III-Rennen. Die Stute startete zudem aus der günstigen Startbox 1, auf der engen Düsseldorfer Bahn ist das nicht zu verachtender Vorteil. Objektiv betrachtet, dürfte sie das zu schlagende Pferd sein.
Wenn das allerdings so einfach wäre. Da haben wir zum Beispiel Bolivia, trainiert von Waldemar Hickst. Im Derby war das mein Tipp gegen die Hengste, das Ergebnis ist bekannt: Bolivia wurde am Anfang etwas behindert, fand nie ins Rennen und endete als geschlagene 13. meilenweit hinter dem Sieger Wiener Walzer. Die Formen davor waren allerdings tadellos: der phänomenale Endkampf gegen Miss Europa in Hoppegarten, wo die Stute nur knapp Zweite war und das vorzügliche Debüt am 1. Mai in Mülheim, wo sie trotz Unreife ein so gutes Pferd wie Night of Magic (die nicht am Start ist) sicher beherrschte. Als Frontrennerin dürfte ihr der enge Düsseldorfer Kurs liegen, die Distanz von 2 200 Meter sollte kein Problem ist.
Von der Spitze aus gewann Night Magic den Großen Preis der Jungheinrich Gabelstapler (Gruppe 3) während der Hamburger Derby-Woche und besiegte dabei Miss Europa. Das war eine der besten Vorstellungen während der Derby-Woche. Bereits in den Rennen zuvor zeigte die Münchener Stute des Stalles Salzburg tadellose Leistungen, auch wenn sie in Hoppegarten hinter Miss Europa und Bolivia war. Nachteilig könnte die Startbox außen sein, ideal ist hingegen die Distanz von 2 200 Metern. Wann gab es eigentlich den letzten klassischen Sieger aus München? Ich kann mich nicht daran erinnern und habe jetzt auch keine Lust, groß bei Galopp-Sieger zu recherchieren. In den letzten 20 Jahren zumindest nicht….
Klassische Siegerinnen haben hingegen Peter Schiergen und das Gestüt Wittekindshof schon einige gesattelt – zum Beispiel im letzten Jahr Rosenreihe, die im letzten Jahr als Außenseiterin nach einem famosen Ritt von Andrasch Starke triumphierte. Serienhoehe heißt die Kandidatin und die gewann beim ersten Jahresstart das swb Derby-Trial gegen die Hengste, schlug dabei den späteren Derby-Zweiten Sordino.

Außenseiter mit Chancen?
Der enge Grafenberger Kurs hat schon einige Schockresultate produziert, allerdings eher in den 1000 Guineas, zumal die Diana erst seit 2006 in der Landeshauptstadt gelaufen wird. All Annalena, Power Penny, Quillaja und Andrea könnten die Pferde für die Überraschung sein.

Tipp
Ich entscheide mich mal patriotisch, zumal Bolivia mir nach dem Derby-Flop noch etwas schuldig ist. Dann kommen Night Magic und Celimene.