So was nennt man wohl PR-Coup. Der KFC Uerdingen hat den brasilianischen Stürmer Ailton
verpflichtet und damit für reichlich Rauschen im Blätterwald gesorgt.
Der einstige „Kugelblitz“ soll den Krefelder Verein wieder Richtung Profifußball schießen. Denn einst hieß der KFC Bayer 05 Uerdingen, wurde vom Chemieriesen finanziell unterstützt und spielte in der Bundesliga. Heute ist man sechstklassig und die Realität heißt Niederrheinliga: Dort logiert der KFC auf Rang 5 mit fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer TuRU Düsseldorf, hat allerdings ein Spiel weniger absolviert.
Ailton darf sich auf packende Duelle mit Vereinen wie dem SC 1911 Kapellen-Erft, dem VfR Krefeld-Fischeln oder dem SV Hönnepel-Niedermörmter freuen. Am Sonntag kommt Union Solingen, die früher zum Inventar der 2. Liga gehörten, aber aktuell Tabellenletzter der Liga sind.
Aber Abstürze kennt
Ailton Goncalves da Silva selber inzwischen zur Genüge. Mit Werder Bremen gewann Ailton 2004
die Meisterschale und wurde Torschützenkönig der Liga. Im selben Jahr wählten ihn Deutschlands Sportjournalisten zum Fußballer des Jahres.
Doch mit dem Gastspiel auf Schalke begann das Elend. Es folgte eine wahre Odyssee durch die Profiligen dieser Welt – und nirgendwo wurde der exzentrische Angreifer glücklich.
Sein neuer Verein hat immerhin schon Geschichte geschrieben: 1986 besiegte Bayer Uerdingen im Viertelfinale des damaligen Europapokals der Pokalsieger im innerdeutschen Duell Dynamo Dresden mit 7:3 nach 1:3-Pausenrückstand und einer 0:2-Niederlage im Hinspiel. Das Magazin
11 Freunde kürte diese Partie zum „größten Fußballspiel aller Zeiten“.