Montag, 21. September 2009
Der Galopper der Woche: Simonas
Am 12. April 2003 begann in einem wenig aufregenden Rennen für vierjährige und ältere sieglose Pferde eine große Karriere, die keiner der Besucher auf der Kölner Rennbahn ahnen konnte: Mit bereits vier Jahren feierte der Wallach Simonas ein erfolgreiches Debüt und siegte überlegen im Preis des Bergischen Freilichtsmuseums Lindlar. Trainiert wurde der Sternkönig-Sohn von Ralf Suerland, Besitzer war das Turf Syndicat 2001, bei dem Ex-Jockey Manfred Hofer die treibende Kraft war. Sechs Jahre später könnte der Schimmel am Freitag, als er mit viel Kampfgeist ein Altersgewichtstrennen in Bremen vor Mauritino gewann, seine Abschiedsvorstellung gegeben haben – sagt zumindest Trainer Andreas Wöhler, will aber noch einmal mit Besitzer Gary Tanaka sprechen.
Solche Gegner wie jetzt in Bremen hätte Simonas in seiner Glanzeit deklassiert. Denn nach dem Debütsieg folgte noch unter der Ägide von Ralf Suerland ein schneller Marsch durch die Handicaps: Im September gab es in Köln den ersten Erfolg im Ausgleich I. 2004 übernahm dann Trainer Andreas Wöhler das Training und offenbar hatte sich der Schimmel des Turf Syndikats weiter verbessert: Nach zwei leichten Erfolgen in Mailand folgte der erste Gruppesieg über weite 2800 Meter in Rom.
Die beste Leistung seiner Karriere zeigte Simonas Ende 2004 als Zweitplacierter im Canadian International (Gr. I) in Woodbine/Kanada: Nur Sulamani aus dem Godolphin-Imperium besiegte ihn.
2005 erwarb Gary Tanaka, ein amerikanischer Geschäftsmann und Finanzier mit japanischen Wurzeln, den Wallach. In dem Jahr war er unter anderem Zweiter hinter Collier Hill im Kölner Gerling-Preis, gewann den Hamburger Hansa-Preis vor Soldier Hollow und platzierte sich als Zweiter hinter Gonbarda im Kölner Preis von Europa.
Den letzten großen Erfolg feierte Simonas im Oktober 2006, als er in der Baden-Württemberg Trophy in Baden-Baden leicht gegen Mohandas und Kiton gewann.
Simonas war in seiner Glanzeit ein Steher, der besonders auf weichem oder schweren Boden zur Bestform auflief. Der markante Schimmel gehörte in den letzten Jahren fast zum Inventar des Wöhler-Stalles, das alte Leistunsgvermögen besaß er aber nicht mehr. Insgesamt gewann er 12 seiner 44 Rennen und verdiente in seiner langen Karriere über 615.000 Euro Preisgeld.