Freitag, 4. September 2009
Das vereinigte Königreich räumt ab in Iffezheim
13:20 Uhr: Es regnet in Iffezheim, der Boden ist weich - 4,5. Das erste Rennen, der Preis vom Karlsruher Schloss, ist nicht einfach: Das Formpferd Royal Pepper läuft zum ersten Mal auf der 1800 m-Distanz, die Rechnungsfavoritin Bittersymphony hat überhaupt keine Form, startete aber in Listenrennen. Daniel Delius nennt Royal Pepper als Siegtipp, Andreas Sauren natürlich auch. Ich entscheide mich für Sina, habe irgendwie zu keinem Pferd eine richtige Meinung.
13:35: Bittersweetsymphony mit Marvin Suerland kämpft sich nach Hause gegen den "Comebacker" Scolari aus dem Mundry-Stall. Dritter wird Flat Eric, die Rennleitung überpüft allerdings den Rennverlauf. Enttäuschend liefen Sina, die Vierte wurde, und Royal Pepper, der überhaupt nicht vom Ende weg kam.
13:40: Die Rennleitung legt Protest gegen die Siegerin Bittersweetsymphony ein und disqualifiziert die Gewinnerin. Begründung: Etwa 100 Meter vor dem Ziel habe die Stute den späteren Sieger Scolari behindert. Na ja, eine etwas harte Entscheidung....
13:50: Einer dieser typischen Agl. IV in Baden-Baden steht auf dem Programm. Typisch, weil das Rennen eben total offen ist. Das zeigt auch der Wettmarkt, ich mache eine kleine Siegwette auf Lügenbaron aus dem Stall Apfelkorn.
14:08: Von wegen völlig offenes Rennen! Fabulous Painter, dreijähriger Hengst aus dem Stall von Mario Hofer, gewann mit Trainertochter Steffi Hofer hochüberlegen. Vor einer Woche zeigte er beim 5. Start als Dritter einen ersten Ansatz und jetzt distanziert er mit 50 kg seine Kontrahenten im Ausgleich IV. Amadou und La Sterna folgen auf den Plätzen 2 und 3.
14:25: Wenn man den Wettmarkt sich anschaut, dann könnte man meinen, es wird ein Spaziergang für Mi Benedict. Knapp über 20 steht der Bruder der großen Mi Emma, doch inzwischen ist der Boden weich und die Schwester zeigte ihre einzige schlechte Form bei diesen Bodenverhältnissen. Alternativen: die zwei Stoltefuß-Pferde Birthday Lion und Winter Shuffle oder Irika aus dem Gröschel-Stall.
14:40: Nareion vereitelt den Erfolg meines Tipps Winter Shuffle. Für dessen Trainer Uwe Stoltefuß könnte die Große Woche 2009 unter dem Motto stehen "Always the bridesmaid", denn das war erneut knapp am Sieg vorbei. Dritter wurde der große Favorit Mi Benedict und auch hier lernen wir, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
14:55: Das erste Highlight steht an, der Coolmore Stud - Baden-Baden-Cup über 1200 Meter. Und es wird schwer für die deutschen Pferden, zumal Zaya nicht läuft. In ganz klarer Favoritenrolle steht Peace Camp aus dem Godolphin-Quartier, der andere französische Gast Maggi Fong kommt danach. Andreas Sauren tippt mal nicht den Favoriten und nennt Piccobella. Komischer Wettmarkt: die Favoritin steht 21, dann folgen Maggi Fong und Airforce, beide über 70.
15:10: Nix Franzosen, die Engländerin La Sylvia - allerdings mit dem Franzosen Olivier Peslier im Sattel - gewinnt. Ihre Vorformen: eher bescheiden, immer im geschlagenen Feld. Zweite Bella Platina, wieder Platz 2 für Trainer Uwe Stolefuß. Und jetzt geht es nach Lingfield zum Fallon-Comeback.
15:25: Dummerweise funktioniert der At The Races-Stream mal wieder nicht, laut Ergebnis wurde Fallon Zweiter mit Rare Malt. Es siegte ein 210:10-Schuss mit Hayley Turner. In Baden-Baden kommt jetzt das Oettingen-Wallerstein-Rennen für dreijährige sieglose Pferde. Ziemlich schwer, weil viele Starter noch nicht voll erkannt sind und Potenzial nach oben haben. Ich entscheide mich für den Röttgener Aron, auch wenn ich mit den Pferden von Hans Albert Blume schon ewig nichts mehr getroffen habe. Aber irgendwann ist ja jede Serie zu Ende...
15:46: Ich und die Blume-Pferde - das Kapitel Pleiten, Pech und Pannen fand eine Fortsetzung. Aron verpasst den Start etwas, kommt dann aber gut auf der Zielgeraden außen angeflogen. Doch dann ist die Lücke an den Rails nicht groß genug oder er traut sich nicht. Jedenfalls wird Aron 4., es gewinnt Three French Hens vor Mariston und Berani.
16:00: Gerade stand Trainer Mario Hofer noch bei der Siegerehrung und jetzt sattelt er im 136. Zukunfts-Rennen drei Pferde in dieser Gruppe III-Prüfung für Zweijährige. Der Favorit kommt aber aus England, hat mit Pat Eddery einen berühmten Namen als Trainer und bringt Formen mit, die alle mal reichen dürften. Hearts of Fire war schon sechs Mal am Start. Für deutsche Zweijährige wäre das viel, in England ist das guter Durchschnitt, weil dort die Rennen für den Nachwuchs einen viel größeren Raum einnehmen. Und hier halt ich mal mit einer Wette zurück....
16:20: Alle Bedenken wegen des inzwischen schweren Bodens waren umsonst. Hearts of Fire mit Olivier Peslier ist souveräner Sieger im Zukunfts-Rennen. Dahinter Noble Alpha und Eternal Power, allerdings überprüft die Rennleitung die Platzierungen. Enttäuscht war ich von der so hochgelobten Nicea, so richtig in Form sind der Stall von Peter Schiergen und Jockey Andrasch Starke bislang nicht.
16:30: Ein netter kleiner Betriebsauflug, den die Besitzerschar von Pat Eddery Racing auch noch mit dem Sieg von Hearts of Fire krönt. Für die einstige Jockeylegende Pat Eddery war es im übrigen erst der erste Gruppesieg als Trainer, ist aber auch schwer bei der Konkurrenz in England. Delius tippt für das nächste Rennen, dem Preis von Sandweier, im übrigen den Außenseiter Albarello. Kieren Fallons zweiter Ritt war nicht placiert.
16:50: Also so langsam entwickle ich mich in Baden-Baden zum Ausgleich IV-Spezialisten. Wobei ich jetzt höre, dass die Rennleitung das Rennen überprüft. Ich habe Kim Groon gewettet, die vorne war und die es eigentlich nicht betreffen sollte.
17:05: Es bleibt bei der Placierung, nach Gangster und Saba Dancer der dritte Treffer in einem unteren Ausgleich. Der Sieg zahlt 115:10 - schönes Geld.
Es folgt der Preis der Partnergemeinden Hoppegarten/Iffezheim, das Rennen mit der Viererwette. Ich weiß, wie gerne der Dortmunder Trainer Norbert Sauer in Baden-Baden gewinnt und sein Pferd Mistic Dragon sollte erste Chancen haben. Erst zwei Starts, beim ersten mal souverän in Hamburg gewonnen und dann etwas unglücklich in Köln gelaufen. Dafür gibt es aber auch kein Aufgewicht. Gegner gibt es allerdings viele: Drax, Little Millenium, Ophelia Queen, Almoni, Intercom - eine total offene Angelegenheit.
17:30: Vierter Sieg beim 12. Start in diesem Jahr - Little Millenium hatte knapp die Nase vorn gegen Mistic Dragon, der bei seinem dritten Start noch reichlich viel Unreife zeigte. Erst verpatzte er den Start und auch im Endkampf wirkte er noch reichlich grün. Das soll allerdings nicht die Leistung des Siegers schmälern, der sich in diesem Jahr sehr formkonstant zeigt.
17:40: Einer haben wir noch in Baden-Baden, immerhin ein Listenrennen über Hürden. So einfach ist das Rennen nicht, Chancen lassen sich eigentlich für jeden der sechs Teilnehmer entdecken. Ich versuche es mal mit Miss Naline, die schon Siegform über die Hürden auf weichen Boden aufweist und zudem ziemlich gute Flachklasse hat.
18:00: Danach ist man immer klüger. Eigentlich gibt es in Deutschland derzeit nur zwei Trainer, die ihre Pferde über die Hürden richtig gut in Schuss haben: Elfie Schnakenberg und Christian von der Recke. Und ihre Vertreter machten das Rennen unter sich auf: Nuevo Leon (Schnakenberg) besiegte Our First Chestnut (von der Recke). Und es war wieder ein sehr guter taktischer Ritt von Oliver Schnakenberg, der sich nicht nur das Lob von Rennbahn-Kommentator Manfred Chapmann redlich verdiente. Mein Tipp Miss Naline machte einfach zu viele Fehler und war weit geschlagen.
Chapmann war übrigens schon die ganze Woche ausgesprochen gut in Form, auch wenn er immer Areion statt Nareion im dritten Rennen sagte. Was soll es, wenn man es später so souverän ausbügelt...
Ohne Erfolg blieb Kieren Fallon bei seinem Comeback in Lingfield, allerdings steigt er heute abend in Kempton noch dreimal in den Sattel.