Sevilla hatte einen Schutzheiligen
Nicht immer gewinnt beim Fußball die bessere Mannschaft. Borussia Dortmund war gestern Abend im Spiel der Europa League gegen den FC Sevilla das eindeutig stärkere Team, spielte besonders in der ersten Halbzeit das „Monster“ (BVB-Coach Jürgen Klopp) dieser Gruppe an die Wand. Doch am Ende hieß es 1:0 für den Gast aus Andalusien, der gnadenlos eine Schwäche der Dortmunder Abwehr vor der Pause nutzte.
Es gibt so Tage, da hat man das Gefühl, heute hat sich alles gegen einen verbunden. So ging es gestern Abend den Dortmundern. Sie vergaben beste Chancen,
• weil zum Beispiel Barrios bei einer Möglichkeit ziemlich unglücklich zum Ball stand.
• weil Sevilla-Keeper Palop bei zwei weiteren Barrios-Chancen sensationell reagierte.
• weil Kagamas Schuss vom Pfosten zurückprallte und nicht vom Innenpfosten ins Tor ging.
• weil ein Sevilla-Abwehrspieler Hummels Kopfball von der Linie kratzte.
Dazu kam Schiedsrichter Michael Dean aus England, der einige zweifelhafte Entscheidungen traf. Die Gelb-Rote-Karte für Schmelzer wegen einer Schwalbe war ein Witz, zudem übersah er ein eindeutiges Handspiel von Kanoute.

Sitzen ist doof
Wobei es schon imponierend war, wie Borussia in der ersten Halbzeit diesen international renommierten Gegner spielerisch eindeutig dominierte und sich durch sichere Kombinationen immer wieder Chancen erarbeitete. Und auch mit 10 Spielern war der BVB das bessere Team. Doch am Ende zahlte das Klopp-Team internationales Lehrgeld in Sachen Cleverness.
Internationale Spiele haben eine eigene Atmosphäre im Westfalenstadion. Die größte Veränderung zu einem normalen Bundesligaspiel sind die Sitzreihen auf der Südtribüne. Vor geraumer Zeit meinte die UEFA einmal, dass Zuschauer auf Sitzplätzen nicht randalieren und verbot die Stehplätze für internationale Spiele. Was für ein Schwachsinn! Keiner saß (wie auch in anderen Stadion) auf der Südtribüne, die Zuschauer standen entweder vor ihren Plätzen oder auf den Treppenstufen. Das zeigt, was man von dieser FIFA-Direktive hält.