Nach dem Schlusspfiff lagen die Spieler apathisch auf dem Boden, Tränen flossen – Hansa Rostock hatte auch das zweite Relegationsspiel gegen den FC Ingolstadt 04 mit 0:2 verloren und stürzte erstmals in seiner Geschichte in die Drittklassigkeit ab. Muss man Mitleid mit den Hanseaten haben?
Nein, weil der bisherige Drittligist Ingolstadt in den beiden Spielen die bessere Mannschaft war. Besonders im Rückspiel hätten die Bayern gegen völlig angeschlagene Rostocker noch höher gewinnen müssen. Hansa wirkte verkrampft und konnte nie seine Nervosität verbergen. Kampf allein reicht nicht aus. Und natürlich ist der Abstieg die verdiente Quittung für eine desolate Saison.
Fehler machten die Verantwortlichen auf allen Ebenen, nach dem letzten Bundesligaabstieg 2007 ging die Entwicklung eigentlich nur noch abwärts.
Nein, weil gewalttätige Idioten in den letzten Jahren das Bild des Hansa-Fanblocks prägten und Angst und Schrecken in Fußball-Deutschland verbreiteten. Wobei sie jetzt ihr Unwesen in Liga 3 treiben werden.
Ja, weil der letzte DDR-Meister für viele Ostdeutsche mehr als nur ein Fußballverein war. Der Erfolg von Hansa war auch der Erfolg der Menschen aus dem wirtschaftlich arg gebeutelten Mecklenburg-Vorpommern. 12 Jahre spielte Rostock insgesamt in der Bundesliga und schlug sich mit kleinem Etat respektabel. Und während Traditionsvereine wie Dresden, Magdeburg, Jena oder Dynamo Berlin in der sportlichen Anonymität verschwanden, traf Hansa, das in der DDR nie Meister war, auf die Elite des deutschen Fußballs.
Und die Zukunft? Die sieht erstmal
düster aus…