Es sind die kleinen Dinge, die irgendwie den Zustand des deutschen Galopprennsports dokumentieren. Zum Beispiel der Live-Stream von den deutschen Galopprennbahnen, der die Rennen zu den Buchmachern und Internet-Usern überträgt. Genauer gesagt: der Ton, der hier schon lange nicht mehr die Musik macht. Denn wenn Manfred Chapman, Pan Krischbin und co. schweigen, dann krächzen leise andere Stimmen im Hintergrund. Ist es der Traberkanal? Keine Ahnung, aber ich vermute es mal stark. Das Ganze klingt so wie früher bei einem guten alten Kofferradio, wenn man Radiostationen gesucht hat und diese nicht genau getroffen hat. Nur das es permanent rauscht.
Und wenn sich der Sprecher aus der Zentrale mal einschaltet, dann kündigt sich das mit einer leichten Rückkoppelung an. Zwischendurch wird dann mal laut Tobias Sosundso gesucht, der sich im Büro melden soll, unterhalten sich irgendwelche Leute, atmet jemand schwer und nährt Befürchtungen, dass der Notarzt nicht fern sein sollte.
Neu ist das Problem nicht, aber offensichtlich interessiert es keinen. Nennen wir es einfach einmal mal amateurhaft – die Außenwirkung ist allerdings fatal.
Neulinge dürften auch nicht unbedingt von den Bildern fasziniert sind. Zwei (?) Kameras, die das Renngeschehen aus der Ferne dokumentieren, willkürliche Bilder aus dem Führring – das Ganze erinnert an frühere Dia-Abende von Foto-Amateuren, die ihre Urlaubserlebnisse zeigen. Dummerweise ist die Konkurrenz von Racing UK und Attheraces nur ein paar Streams entfernt. Dort kann der User dann sehen, wie professionelles Renn-TV im 21. Jahrhundert aussieht.
Immerhin unterhält German Racing jetzt eine Seite bei
facebook. Und der
eigene Internetauftritt sieht auch nach Digitalzeitalter aus.