Diesmal beschäftigen wir uns mit den Mittelfeldspielern von Borussia Dortmund.
Sven Bender (19/3,00): Einer der Entdeckungen der Saison. Der Neuzugang aus der 2. Liga vom 1860 München sollte im ersten Jahr eigentlich nur lernen, entwickelte sich aber im defensiven Mittelfeld zum absoluten Leistungsträger und vertrat BVB-Kapitän Sebastian Kehl tadellos. Harmonierte prächtig mit Nuri Sahin und zeigte für einen 21jährigen überraschendes strategisches Verständnis. Leider scheint er etwas verletzungsanfällig zu sein.
Jakub Blaszczykowski (32 Spiele/1 Tor/kicker-Durchschnittsnote 3,56): Antrittsschnell, dribbelstark – irgendwie denkt man, von „Kuba“ müsste eigentlich viel mehr kommen. Doch dann ist da wieder der zaudernde Spieler, der sich nicht traut, an seinem Gegner vorbeizuziehen. Und so war es meist in dieser Saison beim Polen mit dem Turboantritt.
Markus Feulner (9/3,50): Nur ein Spiel von Anfang an und dazu eine langwierige Verletzung im Winter: So richtig angekommen ist der Neuzugang von Mainz 05 in Dortmund noch nicht. Auch bei Trainer Jürgen Klopp scheint der im letzten Jahr in der 2. Liga herausragende Feulner keine gute Karten zu haben. Da liegt die Frage „warum Borussia ihn verpflichtet hat“ nahe...
Tamas Hajnal (21/3,96): 2008/2009 noch eine der Leistungsträger im BVB-Mittelfeld, wird Hajnal diese Spielzeit schnellstens vergessen wollen. Der offensive Mittelfeldspieler begann ganz schwach und fiel dann wegen einer Verletzung aus. Klopp stellte das Spielsystem auf 4-2-3-1 und Hajnal saß draußen als er wieder da war. Zuletzt mit einigen guten Ansätzen, aber auch schlimmen Aussetzern wie beim bitteren 1:1 gegen Hoffenheim.
Sebastian Kehl (6 Spiele/1Tor/2,50): Wenn man alle Verletzungen aufzählen würde, die den BVB-Kapitän in den letzten Jahren plagten, wäre diese Seite voll. Diesmal war eine Sehnenverletzung am Schambein Schuld, dass Kehl nur sechs Spiele bestreiten konnte. Das Erstaunliche: Als er gegen Ende der Saison zurückkam, spielte er, als wenn er nie gefehlt hätte. Kehl ordnete das Spiel der Mannschaft, ein echter Leader. Ihm ist nur zu gönnen, dass er einfach einmal eine völlig „normale“ Saison absolvieren kann.
Nuri Sahin (33 Spiele/4 Tore/3,20): Starke Saison des einstigen Ausnahmetalents, der endgültig zum Taktgeber der Mannschaft wurde. Trotz seiner erst 21 Jahren ein absoluter Führungsspieler, nicht nur technisch überragend, sondern auch ein hervorragender Mannschaftsspieler. Sahin hat sich auch athletisch sehr gut weiterentwickelt. Ich nehme einmal an, dass er schon längst im Visier der Top-Vereine Europas steht.
Tinga (7 Spiele/3,75): Es war ein Abschied voller Emotionen: Das brasilianische „Kampfschwein“ verlässt den Verein. Tinga war eine der wenigen positiven Verpflichtungen der unsäglichen Doll-Ära und entwickelte sich dank seines nimmermüden Einsatzes schnell zu einem Publikumsliebling. Nur diese Saison wird Paul César Fonseca di Nascimento schnell abhaken: Nur sieben und nicht besonders gute Spiele, danach stoppten ihn Adduktoren-Beschwerden. Zudem hat Jürgen Klopp jüngere Alternativen für das defensive Mittelfeld. Tinga kehrt zurück nach Brasilien zu Internacional Porto Alegre – und dort bereitete man ihm einen heldenhaften Empfang, zu sehen auf dem Video unten.