Warum Erfolge von der Spitze so schön sind
Der Veteran Church Island und der Youngster Barizan sorgten für meine Höhepunkte des Rennwochenendes.

Church Island (Trainer Michael Hourigan/Jockey Adrian Heskin), Sieger im bet365 Gold Cup Chase Handicap (Grade 3), 5 900 m, Sandown Park (GB)
Wettechnisch war die NH-Saison 2009/2010 nicht unbedingt der große Renner. Da ist es doch ein kleiner Trost, dass das letzte große Rennen die Saison mit einem Bang endet. Satte 210:10 gab es auf den Erfolg des bereits 11jährigen Wallachs Church Island – und das kompensiert etwas für die permanente zweiten Plätze, auf denen meine Tipps meist landeten.
Es war eines dieser Rennen, bei dem ich die letzten Hindernisse quasi mit gesprungen bin. An diesem Tag war Church Island allerdings eine Klasse für sich, flog meist wie ein Hirsch über die schweren Sandown-Sprünge und bekam das Rennen von seinem jungen Piloten glänzend eingeteilt. Der Schützling von Trainer Michael Hourigan aus dem irischen County Limerick war immer an zweiter Stelle platziert und als sich seine Co-Pilotin Piraya nach hinten verabschiedete, übernahm Jockey Adrian Heskin selbst das Kommando. Und der junge Mann und sein Anhang mussten nicht zittern: Church Island stapfte unangefochten zum Sieg.
Von den diesjährigen Formen konnte man ihn nicht unbedingt spielen. Allerdings lief der Wallach diesmal auf passendem Boden und Stehvermögen hat er ohne Ende. Immerhin war er Vierter in diesem Rennen 2009 und auch mal Zweiter im Irish Grand National.

Barizan (Trainer Evan Williams/Jockey Jason Maguire), Sieger in der Airshow 100 Champion Four Year Old Hurdle, 3200 Meter, Punchestown (Irland)
Wenn Jockey Jason Maguire irgendwann mal seinen Enkel von seiner Karriere im Sattel erzählen wird, dann dürfte das Jahr 2010 einen besonderen Raum einnehmen. Und einer dieser Höhepunkte war der Erfolg mit Barizan im irischen Meisterschaftsrennen für die vierjährigen Nachwuchshürdler während des Punchestown-Fstivals, dem irischen Pendant zu Cheltenham und Aintree. Denn dieser Barizan, Stolz seines walisischen Trainers Evan Williams, war bislang immer eher ein „Sieger der Herzen“ gewesen. In Cheltenham und Aintree hatte er ein halsbrecherisches Tempo an der Spitze vorgelegt, doch am Ende am Ende fing ihn aber immer noch ein anderes Pferd ab. In Punchestown drückte Maguire, der erstmalig den Wallach ritt, ebenfalls kräftig auf das Gaspedal und galoppierte damit seine Gegner quasi aus den Hufen. Am Ende hatte er 12 Längen Vorsprung auf Carlito Brigante und verdiente sich damit redlich nach drei harten Rennen innerhalb eines Monats auf den großen Festivals seinen Sommerurlaub.