Dienstag, 13. April 2010
Svennis persönliches Konjunkturprogramm
Fußball-Trainer müsste man sein. So wie Sven Göran Eriksson: Der Schwede übernimmt zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika für drei Monate das Team der Elfenbeinküste. Dafür erhält Eriksson nach Informationen des kickers (und der hat diese Zahlen von der französischen Sportzeitung L’Equiqe und wir glauben einfach mal diesen Bastionen des seriösen Sportjournalismus) monatlich 305 000 Euro.
Wenn die Elfenbeinküste das Achtelfinale erreicht, gibt es zusätzlich 203 000 Euro, beim Erreichen des Viertelfinales winken 305 000 Euro, das Halbfinale ist den Verantwortlichen 406 000 Euro wert, den Finaleinzug belohnen sie mit 509 000 Euro. Und wenn „Svenni“ das Unmögliche schafft und als erstes afrikanisches Team mit der Elfenbeinküste Weltmeister wird, darf er sich über zusätzliche 1,5 Millionen freuen. Dazu bezahlen ihm die Ivorer die Hotelkosten von rund 25 000 Euro in London (was ganz sinnig ist, weil eh’ das Gros der Ivorer in Europa kickt) und vertrauen ihm eine nichtlimitierte Kreditkarte an.



Da war Eriksson noch der große Held: 5:1 siegten die Engländer in Deutschland, triumphierten gegen Blasmusik und Autobahn und eine ganze Nation träumte von Titeln. Es blieb ein Traum...

Fette Schlagzeilen
Nun hat ja Eriksson durchaus seine Erfolge als Trainer gehabt. So war er in grauer Vorzeit mal UEFA-Cup-Sieger mit IFK Göteborg und gewann den italienischen Scudetto mit Lazio Rom. Das ist allerdings schon eine Weile her. Als englischer Nationaltrainer siegte er zwar mal mit 5:1 in München gegen Deutschland, doch ansonsten schaffte er es nicht, aus den Beckhams, Ferdinands, Gerrards oder Lampards (die viele als beste englische Fußballergeneration aller Zeiten betrachten) eine funktionierende Nationalmannschaft zu machen, die Titel gewinnt und sich nicht spätestens im Achtelfinale nach Hause verabschiedet. Dafür sorgte er zur Freude der englischen Tabloids als Freund außerehelicher Affären für fette Schlagzeilen.
Und auch seine letzten Stationen bei Manchester City und als Nationaltrainer Mexikos waren nicht gerade vom Erfolg geprägt. Dafür war er immerhin mit Notts County in der vierten englischen Division auf Aufstiegskurs in Liga 3 - sein Weggang ist wiederum eine ganz andere Geschichte.