Ein Hauch von White Turf im Revier

Winter in Wambel: Jockeys und Rennleitung im Führring, die Besucher können sie einzeln begrüßen

Sonntag nachmittag auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel: Der Schnee hatte die Bahn in eine Winterlandschaft verwandelt, ein Hauch von White Turf lag im Revier. Natürlich nur etwas: Die Pelzmäntel treffen sich am vereisten See im Schweizer Nobelort St. Moritz, in Dortmund sind Funktionsjacken eindeutig in der Überzahl.
Die meisten ihrer Besitzer blieben an diesem Nachmittag allerdings zu hause. Nur wenige Besucher waren auf der Rennbahn, der Bahnumsatz war so mäßig wie in den Wochen zuvor.
Dabei war das Programm für den Winter gar nicht so schlecht: einige gutbesetzte Handicaps mit vielen Formenpferden versprachen gute Quoten.
Die Bilanz des Tages? Es war Ladies Day in Wambel: Sechs der acht Rennen gewannen Pferde mit Frauen im Sattel, am meisten strahlte Caroline Fuchs, die drei mal erfolgreich war - zweimal für Trainer Christian von der Recke, einmal für Trainer Axel Kleinkorres. Von der Recke feierte noch einen Erfolg, auch Kleinkorres gewann ein weiteres Rennen.



Überraschende Niederlage: Owentuo und Jockey Andre Best nach dem Rennen im Absattelring

Einige „Unverlierbare“ sorgten für lange Gesichter bei ihren Anhängern: Bereits im ersten Rennen verlor der 13:10-Favorit Owentuo gegen die 191:10 Chance Cesare. Das von der Recke-Duo Prime Aspiration und Mayta Capac hielt im fünften Rennen Captain Camelot (13:10) im Schach. Dumm gelaufen - nicht nur für Sport-Welt Tipster Olaf Schick, der diese Pferde angesagt hatte. Geld verdienen konnte man mit den Tipps des ehemaligen Jockeys mal wieder nicht.
Fast schon „Poesie“ sind manche Renntitel in diesem Winter. Mein Liebling an diesem Tag war das „Mit gesenkten Abzügen auf Sieg und Platz mehr Geld gewinnen-Rennen“.
Lob verdienen die Verantwortlichen dafür, einen Ausgleich 3, eines der sportlich beste Rennen des Tages, Katharina Daniela Werning zu widmen. Dortmunds Sportlerin des Jahres 2009, im Dezember schwer gestürzt, war anwesend, sagte die Siegerin Giardini in ihrem Rennen an, zeigte sich kämpferisch und erklärte, dass sie im März wieder anfange. Und verdiente sich noch Extra-Punkte für ihr Styling.
Meine Wettbilanz: ein getroffener Einlauf mit Fabregas und Bambari (zahlte zwar nur 99), ein Sieger mit Little Doc (Kurs 48) - das war in Ordnung.