Noch knapp zwei Monate Zeit bis zum großen Cheltenham Festival im März – und da derzeit wenig in Sachen Hindernisrennen passiert, blickt
nurpferdefussball in den nächsten Wochen schon einmal auf die wichtigsten Rennen des bedeutendsten Hindernis-Festivals der Welt. Den Auftakt macht heute der Cheltenham Gold Cup, das Champions-Race für die Steher über die Jagdsprünge.
Es ist der Zweikampf, dem alle mit viel Spannung entgegenblicken:
Kauto Star gegen
Denman. Sie werden trainiert von Paul Nicholls und zählen jetzt schon zu den besten Pferden aller Zeiten über die großen Hindernisse.
Remis steht es nach zwei Duellen im Cheltenham Gold Cup: 2009 hatte Kauto Star überlegen mit 13 Längen die Nase vorn, allerdings war Denman nach einer langen Verletzungspause noch nicht wieder in Top-Form. 2008 schlug
dessen große Stunde, als er seinen alten Rivalen von der Spitze aus quasi demoralisierte und mit sieben Längen triumphierte.
Beide kommen in tadelloser Form nach Cheltenham: Kauto Star gewann hochüberlegen am zweiten Weihnachtstag sein viertes King George in Serie, Denman siegte mit Höchstgewicht im Hennessy Gold Cup in Newbury, einem der wichtigsten Handicaps der englischen National Hunt-Saison.
Und die zwei Protagonisten haben Rennbilanzen, wie sie nur Ausnahmepferde besitzen: Kauto Star war 23 mal am Start, gewann 16 mal und war 5 mal Zweiter. Denman lief 18 mal, siegte davon 14 mal und war drei mal Zweiter.
Der Gold Cup ist nicht unbedingt ein Rennen für eine große Wette: Beide trennen nicht viel, sie stehen relaiv kurz bei den Buchmachern auf der Insel. Ich gehöre eher zur Denman-Fraktion, weil sein Sieg 2008 mir noch immer ein Grinsen aufs Gesicht zaubert, so überzeugend war das.
Die Gegner
Kaum vorstellbar, dass sie geschlagen werden. Wenn es einen Kandidaten gibt, der dafür vielleicht in Frage kommt, dann
Imperial Commander aus dem Stall von Trainer Nigel Twiston-Davies. Vergessen wir mal die grässliche Form aus dem King George, aber davor in Haydock hatte er Kauto Star bei dessen ersten Jahresstart immerhin am Rand einer Niederlage, auch wenn dieser da noch nicht seine Bestform hatte. Zudem ist Cheltenham die Lieblingsbahn des Wallachs: Fünf seiner sechs Erfolge feierte er dort, zuletzt in der Ryanair Chase während des letzten Festivals. Twiston-Davies bevorzugt aber in diesem Jahr den Gold Cup und hat zudem keine Bedenken wegen der längeren Strecke.
Cooldine gewann im letzten Jahr sehr imponierend die RSA Chase, das Rennen über die längere Distanz für die jüngeren Pferde. Doch Junior und Senior-Bereich trennen Welten: Die beiden Formen in dieser Saison in Irland waren ernüchternd. Viel Zeit hat Trainer Willie Mullins nicht mehr, zaubern kann er auch nicht – auch wenn manche das auf der grünen Insel glauben.
What a Friend ist die dritte Waffe aus dem Nicholls-Stall, steigerte im Hennessy alle Vorformen und sah kurz gefährlich gegen Denman aus, hatte aber auch entsprechende Gewichtsvorteile. Danach gewann er die Lexus Chase in Leopardstown, soll allerdings
nur im Gold Cup laufen, wenn Kauto Star oder Denman ausfallen.
Und sonst? Einige interessante Kandidaten für Wetten ohne die großen Zwei wie
Madison Du Berlais, Money Trix oder
Carruthers – aber gewinnen? Unvorstellbar…
Der Gold Cup-Wettmarkt