Ich hoffe, sie wissen, was sie tun…
Vor ein paar Tagen wollte ich an dieser Stelle etwas über die bisherige Saisonvorbereitung von Borussia Dortmund schreiben. Zeitliche Gründe verhinderten dies, passiert war allerdings auch wenig. Die Mannschaft trainierte fleißig, es gab keine schwerwiegenden Verletzungen, alles verlief weitgehend harmonisch – im Gegensatz zu früheren Jahren, da jagte manchmal eine Schreckensmeldung die nächste.
Seit gestern ist diese Harmonie beendet: Donnerstag tauchten erste Meldungen auf, dass Stürmer Alex Frei in seiner Schweizer Heimat beim FC Basel im Gespräch ist. Heute (Freitag) melden unter anderem Ruhr-Nachrichten und kicker, dass der Wechsel des charismatischen Stürmers so gut wie fest stehe. Niemand zweifle, so kicker und RN, dass Frei für 4,5 Mio. Euro (RN) bzw. 4,5 bis 5 Mio. Euro (kicker) in die Schweiz wechsele und dort einen Vierjahresvertrag unterzeichne.


Bald Sammlerwert: Autogrammkarte von Alex Frei im Dortmunder Trikot
Foto: BVB

„Wir haben alles versucht, ihn umzustimmen“, zitieren beide Blätter BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob die Verantwortlichen so hart um den 30jährigen gekämpft haben. Frei gilt als „unbequemer Charakter“, der zudem einen sehr gut dotierten Vertrag (2,5 Millionen Euro im Jahr, schätzt der meist gut informierte kicker) hat.

Ein Knipser geht
Watzke und Manager Michael Zorc setzen sich selber unter Zugzwang und wollen das Geld für einen neuen Stürmer investieren. Nur wer ist auf dem Markt? Einen Spieler wie Klaas-Jan Huntelaar, der noch bei Real Madrid unter Vertrag steht, bekommt Borussia für vier Millionen definitiv nicht.
Sportlich verliert Dortmund seinen besten Stürmer, denn die gleichen Knipserqualitäten (34 Tore in 74 Spielen) besitzt kein anderer Angreifer im BVB-Kader. Im letzten Halbjahr trumpfte der Schweizer nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Trainer Jürgen Klopp groß auf, ergänzte sich hervorragend mit Nelson Valdez und integrierte sich gut ins Pressing-System des Trainers.
Aber vielleicht musste der 30jährige nach seinem Geschmack etwas zu viel laufen im Klopp-System und möchte es nun etwas ruhiger haben. Menschlich ist der Wechsel in die Heimat ja nachzuvollziehen, aber sportlich? Die Schweizer Liga ist um einiges schwächer als die Bundesliga, auch in der Alpenrepublik kritisieren Experten wie der ehemalige Gladbacher Torhüter Jörg Stiel den Transfer. Und dass der FC Basel die Gruppenphase der Euro League erreicht, ist fraglich. Gerade gab es ein 3:0 im Hinspiel gegen den FC Santa Coloma aus Andorra, noch sind zwei weitere Qualifikationsrunden zu überstehen.
P.S: Gerade melden verschiedene Quellen (hier der Westen), dass der Transfer perfekt sei.