Dienstag, 4. Februar 2014
„Spielverderber“ Twain, Seriensieger Kronerbe
Heute war PMU-Renntag in Dortmund, leider habe ich es nicht mehr auf die Rennbahn geschafft. Da blieb nur der Stream von Racebets, dem offiziellen Partner des Deutschen Rennsports. Es wurde ein Abend mit anfangs eingeschränktem Unterhaltungswert, woran der meist stockende Internetstream bei Racebets wesentlichen Anteil hatte. Ab Rennen 3 lief dann alles reibungslos.

Ärger des Tages
Ursprünglich stand hier „Dilettanten des Tages“ als Überschrift. Das war dann doch ein wenig harsch, aber unsere Freunde von Racebets verdienen schon Kritik. Denn offenbar läuft der Stream bei anderen Anbietern ohne große Probleme, beim Partner des DVR jedoch nicht.
Dabei habe mich gegen 16 Uhr 30 bereits gefreut: Da kamen die Bilder aus dem Führring noch ohne Unterbrechung auf den Schirm. Doch je näher es Richtung Start des ersten Rennens ging, desto wackeliger wurden die Bilder. Die erste Prüfung war schon Stopp and Go am Bildschirm. Dann blieb das Bild auf einmal ganz stehen – mitten auf der Gegengerade. Und nichts ging mehr, kein Bild, kein Ton. Das Ergebnis war nur zu ahnen.
Rennen 2 war wenigstens zu erkennen, das Bild stoppt aber alle naselang. Haben Sie schon einmal eine 2500 Meter-Prüfung mit ungefähr zehn Stopps gesehen? Wahrlich kein Vergnügen, fast schon seelische Grausamkeit.
Nun ist das mit dem fehlerhaften Stream nichts Neues bei Racebets. Keine Ahnung, woran es liegt. Aber offensichtlich bekommt man das Problem nicht in den Griff. Ist das Unfähigkeit, ist das Gleichgültigkeit? Ich tue mir das nicht mehr länger an, verwette noch mein Guthaben – und dann auf Wiedersehen, Racebets.
Immerhin lief der Stream danach einigermaßen störungsfrei – ähnlich wie an den meisten anderen Tagen.

Spezialist des Tages
Er hatte schon vorher den großartigen Bahnschnitt von 1,6, der siebenjährige Wallach Kronerbe. Nach dem Erfolg im Sport der Könige-Rennen, dem Ausgleich 3 über 1200 Meter, wird dieser Schnitt noch besser. Im letzten Moment zog Lena Mattes den Bahn-Spezialisten am lange führenden Sharp Bullet vorbei, ein cooler Ritt der jungen Reiterin. Es war der fünfte Erfolg von Kronerbe auf der Dortmunder Sandbahn. Die Form aus diesem Feld voller Formpferde dürfte einigen Wert besitzen. .
Beim Thema Sandbahn-Spezialisten denke ich immer noch an einige Namen aus meiner Rennbahn-Anfangszeit ein. Taikron zum Beispiel, trainiert von Werner Krbalek. Der muss in den 80erJahren gefühlte zehn Rennen hintereinander gewonnen haben. Oder später Cheraky, Besitzer Stall Club 15 (oder so ähnlich), Trainer Andreas Löwe. Oder Stars and Stripes, der Halbbruder von Sternkönig, trainiert in Dortmund von Arnold Zweifel. Der Fuchs mit der weißen Blesse siegte am liebsten Start - Ziel.

Jockey des Tages
Diese Auszeichnung hat sich Lena Mattes reichlich verdient. Nicht nur der Ritt auf Kronerbe war eine coole Nummer, auch der Erfolg mit Super Kenny war eine wohldosierte Angelegenheit, so sehr sich Eddy Pedroza auf dem heißen Favoriten Dutch Master (17:10) auch bemühte. Doch diesmal war Dutch Master reell geschlagen, die einzige Parallele zur letzten unglücklichen Niederlage: Beide Pferde waren wieder deutlich vor dem Rest des Feldes.
Wie so häufig in den letzten Wochen nutzte der Nachwuchs auch an diesem Abend seine Chancen: Nicht nur Amateur Mattes trumpfte auf, auch Alexandra Vilmar feierte mit Thirsty Bear im sechsten Rennen einen überlegenen Erfolg. Jana Oppermann schaffte nach zwei zweiten Plätzen einen überlegenen Erfolg mit Twain. Während sie beim zweiten Platz mit Gods Gift ein wenig unglücklich agierte, lieferte sie auf Twain danach einen taktisch ganz versierten Ritt ab.

Trainer des Tages
Zwei Erfolge mit Gabrial The Prince und Super Kenny, ein zweiter Platz für Ciccomia, Brunello wurde Dritter: Es lief nicht schlecht für Trainer Sascha Smrczek an diesem Tag. Besonders Super Kenny überraschte, seine Formen waren nur schwer zu bewerten. Das französische Publikum sah es ähnlich, ignorierte die guten Leistungen aus Le Croise Laroche (Platz 2) und Argentan (Platz 4). So zahlte der Wallach hohe 203:10 für den Sieg.

Trend des Tages
Fast alle Rennen wurden von Pferde aus dem Vordertreffen gewonnen; Speedpferde spielten an diesem Tage auf dem Geläuf nur eine untergeordnete Rolle. Nur Twain gewann in der letzten Prüfung als eigentliches Speedpferd; allerdings hatte Jana Oppermann den Mäder-Schützling diesmal schon früher nach vorne geschickt und ihn nicht so extrem aus der Reserve wie beim letzten Start geritten.

Wettbilanz des Tages
Eigentlich könnte Twain zu meinem Sandbahn-Lieblingspferd werden. Zweiter Erfolg in diesem Jahr – und jedes Mal hatte ich ihn gespielt. Aber diesmal wurde er ein wenig zum „Spielverderber“, denn eigentlich wollte ich mein Guthaben bei Racebets ja reduzieren. Die Siegwette auf Twain verhinderte dies, ansonsten waren ein zweiter Platz von Andreotti (Re. 2) und zwei vierte Plätze von Tasmeem (Re. 3) und Audientia (Re. 4) die beste Ausbeute.