Ein Hauch von Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Twist Magic
Manchmal wäre es wirklich wünschenswert, wenn Pferde reden könnten. Zum Beispiel Twist Magic, dieser Wallach aus deutscher Zucht, der in Bestform zur absoluten Elite in den Top-Jagdrennen über zwei Meilen zählt und in dieser Saison bereits zwei Grade 1-Prüfungen gewinnen konnte.
Nur ist dieser Twist Magic manchmal etwas launisch. Gestern war mal wieder so ein Tag, an dem er sein zweites Gesicht zeigte: Bei der Champion Chase in Punchestown , dem irischen Pendant zum Cheltenham-Festival, blieb er am Start einfach stehen und würde dort jetzt noch stehen, wenn ihn sein Reiter AP Mc Coy nicht weggeführt hätte.
„Mr. Nicholls“ hätte Twist Magic vielleicht seinem Trainer Paul Nicholls gesagt. „schon wieder über diese hohen Sprünge. Mir schmerzen immer noch die Beine von diesem Rennen auf dieser Sch..bahn in Cheltenham, die ich so hasse, weil es dort immer rauf und runter geht. Und außerdem habe ich dieses Jahr schon genug gewonnen.“ Und Nicholls hätte ein Einsehen gehabt und Twist Magic in die Sommerferien geschickt.
Leider war das nicht so: Nicholls sattelte ihn in Irland, zumal der Wallach in den letzten Jahren nach den Enttäuschungen von Cheltenham immer siegreich war – unter anderem 2008 in obigen Rennen in Punchestown.
Und vielleicht sollte man auch mal einige tröstende Worte für das Pferd mit dem schönen Namen Forpadydeplasterer finden. Denn der wurde zum sechsten Mal in Serie Zweiter in diesen Grade 1-Prüfungen. Diesmal erwies sich Golden Silver als zu gut. Das Erstaunliche: Der Sieger aus dem irischen Championstall von Willie Mullins galt bislang immer als Pferd, das auf schwerem Boden seine besten Leistungen zeigt. Und jetzt triumphiert er auf gutem Geläuf. Wenn Pferde doch reden könnten...