Zuerst gab es einen Klaps vom Denis O’Regan, dem Reiter des Zweitplacierten
Black Apalachi, und dann brachen alle emotionalen Dämme in Aintree: Tony McCoy
gewann im 15. Versuch mit
Don’t Push It sein erstes Grand National und beseitigte damit einen der letzten weißen Flecken in seiner
alle Rekorde brechenden Jockey-Karriere.
Nicht nur für McCoy war es ein höchst emotionaler Tag: Auch Trainer Jonjo O’Neill, einst ein höchst erfolgreicher Hindernisjockey und als Trainer schon einige Zeit im Geschäft, feierte seinen ersten Erfolg im härtesten Rennen der Welt. Und selbst Besitzer J P Mc Manus, einer der großen Persönlichkeiten der Szene und laut
Wikipedia mit über 400 Pferden der größte Besitzer im National Hunt-Sport, triumphierte noch nie im National. Mc Manus würde man in Deutschland übrigens zur Suchtberatung schicken, in Irland gilt der passionierte Wetter bei vielen als Volksheld.
Und diesmal mussten die Buchmacher nach eigenen Angaben richtig bluten: Rund
10 Millionen Pfund soll sie der Erfolg von Don't Push It gekostet haben. Denn der Dauerchampionjockey McCoy ist das, was früher auf der Flachen Lester Piggott war: der Hausfrauen-Favorit. So wurde Don’t Push It im Laufe des Tages von 20:1 auf 10:1 heruntergewettet, eben weil der gute „AP“ darauf saß. Kein Vergleich zum letztjährigen Sieger Mon Mome, der die Bookies 2009 in Champagnerlaune versetzt hatte. „Nun bleibt uns nur Wasser und Brot", kommentierte nach dem Renenn ein Sprecher von Ladbrokes, einem der größten Buchmacher auf der Insel. Der arme Mann, mir kommen wirklich die Tränen.
Mc Coy hat mir allerdings schön die Tour vermasselt: Denn meine zwei
Siegtipps Black Apalachi und
State of Play landeten auf den Plätzen 2 und 3. Der zweite Platz von Black Apalachi konnte allerdings nicht mit den Dramen von 2004 und 2007 konkurrieren, als
Clan Royal (2004) und
Mc Kelvey (2007) nur sehr, sehr unglücklich unterlagen. Der Zweite 2010 segelte zwar wunderschön über die Furcht erregenden National-Hindernisse, hatte letztendlich aber keine Chance gegen den an diesem Tag einfach besseren Gewinner.
Immerhin 14 der 40 gestarteten Pferde kamen ins Ziel. Zum Glück kamen alle einigermaßen unversehrt aus dem Rennen, auch wenn einem bei manchem Fall der Atem stockte.
Wie das Grand National 2010 gelaufen wurde: Das
Rennvideo.