Samstag, 3. Oktober 2009
Antara rockt die Parkbahn - die Rennen aus Hoppegarten, Köln und Newmarket live
Der Tag vor dem Tag, an dem Sea The Stars endgültig in die Riege der vierbeinigen Legenden aufsteigen kann. Der Samstag selbst ist voller Knüller. Höhepunkte sind der Preis der Deutschen Einheit in Hoppegarten und das Cambridgeshire in Newmarket, eines dieser Monster-Handicaps aus England. Meine Tipps dort: Wannabe King und Greylami, einer wird die Nase vorn haben - hoffe ich zumindest.
14.00: Die ersten Rennen in Deutschland sind schon gelaufen. In Hoppegarten gewinnt Trainer Uwe Ostmann sein erstes Zweijährigenrennen in diesem Jahr - der Mann, der früher dank der vielen frühreifen Auenquelle-Pferde einer der führenden Trainer bei den Youngstern war. Offensichtlich kommt die Form so langsam wieder. In München war Derbystarter Double Handful in einer harmlosen Aufgabe endlich erfolgreich.
14.05: Gerade bei Betfair Greylami für Toto 210 im Cambridgeshire und Sing Sweetly im ersten Rennen Newmarket für Toto 145 gespielt. Mal schauen, wie sich später die Starting-Preise entwickeln und höher bzw. tiefer als der Betfair-Kurs sind. Manchmal kann man bei Betfair richtige Schnäppchen machen, manchmal geht das aber auch gewaltig daneben.
14.20: Schon wieder Uwe Ostmann in Hoppegarten, diesmal siegt der Mülheimer Trainer mit Nikitos. Offensichtlich kommen die Pferde spät,aber gewaltig...
14.40: Der dritte Ostmann-Streich des Tages, Omkareshwar gewinnt in Köln gegen durchaus gute Pferde.
In Newmarket ist im ersten Rennen das ganze Geld auf Lillie Langtry aus dem irischen O'Brien-Stall. Verständlich, das Pferd hat schon zwei Grupperennen gewonnen. Aber es sind zweijährige Pferde, da kann einiges passieren. My Tipp heißt Sing Sweetly mit Kieren Fallon.
15.05: Als Johnny Murtagh ernst auf der Favoritin Lillie Langtry in Newmarket machte, war das Rennen gelaufen. Erstaunlich gut lief Waveband aus dem Mark Johnston-Stall als 3., die Pferde des ehemaligen Tierarztes sind weiter in hervorragender Verfassung.
Mal schauen, ob jemand in Hoppegarten die Viererwette getroffen hat. Es gewann Violet Shelly (272:10) vor Nouvelle Amie (162:10), Tumult (123:10) und Iason (189:10).
15.20: 5 mal Godolphin, 4 mal Mark Johnston, 2 mal Aidan O'Brien - alles was Rang und Namen hat im Turf auf der Insel, hat Pferde in der Tattersalls Timeform Million am Start. Natürlich auch Trainer Sir Michael Stoute, der Markazzi sattelt, einem Zweijährigen mit besten Nennungen und Richard Hills im Sattel. Ich entscheide mich für Society Rock, der zuletzt in Newmarket gewonnen hat und dabei wie ein Pferd lief, dem die weitere Distanz entgegenkommt.
15.35: Das war ein weiser Entschluss, sich in Hoppegarten an die heutige Tagesform von Trainer Uwe Ostmann (bereits 3 mal erfolgreich) zu halten. Walero gewann souverän, stand bei 90:10 und zauberte mehr als ein Lächeln in mein Gesicht. Im Rennen zuvor in Hoppegarten zahlte die Viererwette satte 600009:10. Da kommt Freude auf.
Eine Sensation gab es auch im zweiten Rennen in Newmarket, als der 637:10 Außenseiter Oasis Dancer mit dem unverwüstlichen Seb Sanders im Sattel siegte. Im Vorteil waren die Pferde auf der Nicht-Tribünenseite der Bahn, meist ist das in Newmarket anders. Und wieder waren zwei Johnston-Pferde unter den ersten vier.
15.55: In Longchamp wurde gerade die große Goldikova entzaubert und jetzt kommt das Gruppe 1-Rennen in Newmarket. Geht es der klassischen Siegerin Ghanaati ähnlich?
16:05: Nächste Überraschung in Newmarket: Ghanaati verliert gegen den französichen Gast Sahpresa. Tja, "limited appeal" schrieb die Sun (natürlich ist das ein Schundblatt, die Racing Seiten am Samstag sind aber ganz gut) und fiel damit auf die Nase. Keine Chancen hatten hingegen die vorher angesagten Fantasia und Strawberrydaiquiri.
16.20: Da wird beim Buchmacher Schickle auf der Dortmunder Rennbahn aber jetzt einiges los sein. Denn die Besitzerin von Roque, der gerade souverän den Ausgleich 3 in Hoppegarten gewonnen hat, ist dort Stammgast. Glückwunsch!
16.25: Es kommen die Höhepunkte des Tages, in Newmarket steht das Cambridgeshire an, ein Handicap wie gemacht für die Buchmacher. 32 Pferde gehen an den Start und die wollen alle dieses Prestige-Handicap gewinnen. Da macht keiner hinterher. Meine Tipps sind Wannabe King und Greylami. Templegate, Tipster der Sun, tippt Applause, sein Kollege Tom Pepper Tryst.
Auch in der Racing Post ist die Meinung der Experten unterschiedlich: Spotlight hat die gleiche Meinung wie ich und nennt Wannabe King, Pricewise prophezeit Almiqdaad und Sirvino, Gerald Delamere hat sich für Applause entschieden, Big-Race Trends nennt Bushman und die Trading Post kündigt Supaesus als beste Each-Way-Wette des Tages an.
In Hoppegarten wette ich Liang Kay, der im letzten Jahr zu den besten Dreijährigen in Deutschland zählte und es jetzt seinen Stallkollegen nachmachen könnte, die alle heute schon gewonnen haben.
16.55: Der Mann von der Trading Post hat Recht behalten: Supaesus gewinnt ganz knapp gegen den Außenseiter Tartan Gigha, dahinter läuft der unverwüstliche Nanton auf Platz 3.
Auch in Köln steht ein interessantes Rennen an, ein Listenrennen für die Sprinter. Richtige Meinung dazu habe ich eigentlich nicht, mit Look Busy läuft aber ein interessanter Gast von der Insel mit, der allererste Chancen haben müsste. Bei Le Big passt mir die Distanz von 1000 Metern nicht, er ist besser über längere Wege.
17.03: Welch eine grandiose Vorstellung von Antara! Heimsieg also für den Hoppegartner Trainer Roland Dzubasz und Jockey Alex Pietsch. Die Bahn bebte regelrecht, als sich die Stute leicht von ihren Gegnern löste. Ich hatte trotz der tadelloser Form etwas Bedenken wegen der Distanz, weil sie bislang immer nur über 1600 Meter lief. Zweiter wurde mein Tipp Liang Kay, Dritter Tempelstern von Gerhard Schöningh, Besitzer der Parkrennbahn vor den Toren Berlins.
17.20: Es ist doch in Köln immer wieder von Vorteil, in den Sprints die Startbox 1 zu haben. Der 176:10-Außenseiter Best Joking gewann aus eben dieser Startbox den Listensprint über 1000 Meter fast Start-Ziel vor den Favoriten Look Busy und Mr. Big.
17.35: Eine Wette habe ich noch laufen: Pearly Wey im 17:50-Rennen in Newmarket. Bislang waren meine Wetten dort wenig erfolgreich. Dafür rettete Walero in Hoppegarten meine Bilanz. Pferd des Tages ist natürlich Antara, die grandiose Siegerin im Preis der Deutschen Einheit und vor einiger Zeit hier schon Galopper der Woche.
Unvergessen wird dieser Tag auch für Sabrina Wandt sein, die bei ihrem ersten Ritt Lord of the Dark in Köln beherzt Start-Ziel zum Sieg ritt. Glückwunsch!



Sea The Stars auf den Spuren seiner Mutter
Ein großes Wochenende im Galopprennsport naht: Am Sonntag der Arc in Paris-Longchamp und zahlreiche Toprennen im "Rahmenprogramm", in Deutschland steht mit dem St. Leger der letzte Klassiker der Saison auf dem Programm.
Im Monsterrennen Arc bestimmte im Vorfeld nur Sea The Stars die Schlagzeilen. Der englische Derbysieger steht in klarer Favoritenrolle. Eigentlich spiele ich gerne gegen einen Unter-Pari-Favoriten (Kurs unter 20), doch hier fehlt mir der Mut, zu überzeugend gewann der Sohn der Arc-Gewinnerin Urban Sea seine Rennen. Eine Formumkehr durch Fame and Glory oder Conduit ist nur schwer vorstellbar, bei den Franzosen fehlt das Überpferd - vielleicht wette ich Getaway Ita, also fest auf Platz 2.
Völlig offen ist hingegen das St. Leger in Dortmund, eigentlich lässt sich für jeden Teilnehmer etwas finden. Nur zwei Dreijährige sind im Feld: Wenn Ordenstreuer den weichen Boden kann, dann ist er für mich das gegebene Pferd. Der Hengst aus dem Stall von Roland Dzubasz Derby lief im Derby wie ein großer Steher, dem die zusätzlichen 400 Meter zugute kommen. Von den älteren Pferden hat Vorjahressieger Valdino endlich den Boden, den er braucht. Trainer Uwe Ostmann klang im Interview mit den Ruhr-Nachrichten auch durchaus optimistisch. Allerdings waren die Leistungen von Valdino in diesem Jahr ähnlich enttäuschend wie die Stallform der Ostmann-Pferde.