Rennbahn-Kommentator Manfred Chapmann hatte es schon vor Erreichen der Zielgerade erkannt. „Vorne legt sie einen Takt vor, der sieht nach Sieg aus“, verkündete er. Chapmann lag richtig: Start-Ziel dominierte Night Magic den mit 400 000 Euro dotierten Preis der Diana (Gr. I) auf dem Düsseldorfer Grafenberg und siegte hochüberlegen.
Es war auch eine Meisterleistung ihres Jockeys Karoly Kerekes, der einen perfekten Ritt von der Spitze hinlegte, noch vor dem Berg das Tempo steigerte und damit seine Gegnerinnen in Schwierigkeiten brachte. Der klassische Sieg geht nach München, denn dort trainiert Wolfgang Figge. Figge ist schon lange im Geschäft und erlebte Höhen und Tiefen, ein Gruppe I-Sieg fehlte ihm aber bislang noch.
43 000 Euro hatte der Stall Salzburg auf der Auktion in Baden-Baden für die Sholokhov-Stute aus dem Gestüt Etzean bezahlt. Schon frühzeitig deutete sich an, dass das Geld gut investiert war. Zweijährig lief Night Magic viermal und war dabei zweimal erfolgreich, unter anderem gewann sie das hoch dotierte Auktionsrennen in Baden-Baden.
Dreijährig setzte die Stute ihre Erfolgsserie fort: Schon die beiden dritten Plätze in Frankfurt und Hoppegarten über 2000 Metern sorgten für Aufsehen. Doch diese guten Leistungen toppte Night Magic in Hamburg: Dort schlug sie in einem Gruppe III-Rennen über 2200 Meter die hohe Favoritin Miss Europa und imponierte gegen eine sehr starke Gegnerin.
Vor diesem Rennen hatten Besitzer, Trainer und Jockey ihre Taktik umgestellt: Erstmalig ritt Kerekes die Stute von vorne, nachdem sie in Frankfurt und Hoppegarten immer mit viel Speed von hinten kam. In Hamburg zeigte sich zudem, dass Night Magic über viel Stehvermögen verfügt und die 2 200 Meter-Strecke ideal ist.
Das zeigte sich dann auch eindrucksvoll auf dem Grafenberg, das einzige Fragezeichen vor dem Rennen war die Startposition außen. Für Besitzer und Trainer war das aber kein Problem: Sie waren schon vor dem Gruppe I-Spektakel fest davon überzeugt, dass die Stute als klassische Siegerin heimkehrt. Und behielten Recht…