Was vom Wochenende fehlt……
• Ein strahlender Belgier: Über 2400 Meter ging es in Düsseldorf im Deutschlandpreis, einem Rennen der Gruppe 1. Dreijährige waren erwartungsgemäß so kurz nach dem Hamburger Derby nicht am Start, am Ende sorgten Getaway und ein junger belgischer Jockey für die Schlagzeilen. Stephen Hellyn steuerte Getaway zum Sieg steuerte. Getaway stand im letzten Jahr noch bei Andrè Fabre in Frankreich und war dort mehrfach in Gruppe 2-Prüfungen erfolgreich. Anfang des Jahres wechselte der Hengst, dessen Besitzer Georg Baron von Ullmann ist, in das Quartier von Jens Hirschberger.
Irgendwie fand Hellyn am Sonntag auf dem Grafenberg die Lücke und feierte als Vertreter von Adrie de Vries, der in Newbury einige Araber-Pferde ritt, seinen ersten großen Erfolg. Nach einem packenden Finish setzt sich Flamingo Fantasy noch gegen den starken Gast Apple Au Maitre aus Norwegen durch, wurde Zweiter und versaute mir den Einlauf. Wenigstens war meine Voraussage richtig, dass Flamingo Fantasy auf Bahnen mit längeren Zielgraden besser aufgehoben ist.
• Ein glücklicher Dortmunder: Was die Trainer-Legenden Heinz Jentzsch und Bruno Schütz können, kann ich schon lange, dachte sich der Dortmunder Galopp-Trainer Udo Stoltefuß und feierte jetzt seinen 2000. Sieg. Damit ist der 53jährige der erfolgreichste noch aktive Trainer in Deutschland. Bezeichnenderweise war es beim Festival in Bad Harzburg, wo er in früheren Jahren manches Championat festigte. Die fünfjährige Stute Jallah, die auch noch im Gestüt Harzburg aufwuchs, bescherte ihm am Eröffnungstag den Jubiläumstreffer.
Lange ist es her, dass Stoltefuß in Wambel mehr als 100 Rennpferde trainierte und sich zweimal das Trainerchampionat sicherte. Heute backt er kleinere Brötchen, ist für viel weniger Vollblüter verantwortlich. Die Zeiten sind eindeutig härter geworden. Dennoch Glückwunsch an das Trainer-Urgestein und ein oder auch zwei Pils auf den Erfolgstrainer aus Dortmund-Wambel.
• Ritt 1 der Klasse XXXL in England: In großer Form auf der Insel agieren derzeit Trainer Richard Hannon und sein Schwiegersohn und Stalljockey Richard Hughes. Bei den Youngstern ist Hannon eigentlich in jedem Jahr gut gerüstet, doch im Sommer 2009 legen die Pferde noch einen drauf. Jockey Hughes tut sein Bestes dazu: Samstag, Newbury, Weatherbys Super Sprint über 1 037 Meter, 200 000 Pfund Preisgeld, ein großes Feld mit 20 zweijährigen Startern: Hughes sitzt auf dem Favoriten Monsieur Chevalier, verpasst den Start, daddelt im Hinterfeld rum, so 300 Meter vor dem Ziel denke ich, das wird heute nichts mehr mit dem Favoritentreffer. Dann nimmt Monsieur Chevalier Fahrt auf, Hughes bugsiert ihn cool mit viel Zuversicht durch jede Lücke und am Ende gewinnt der Hannon-Schützling vor Shamandar und Archers Road.
• Ritt 2 der Klasse XXXL in England: Totesport.com Handicap Chase in Market Rasen, 65 000 Pfund Preisgeld, der sportliche Höhepunkt der ansonsten eher bescheidenen National Hunt-Sommersaison. Auf den letzten Metern der Distanz von 4.526 Metern liefern sich Keepitsecret, No Panic und King Troy einen packenden Endkampf und als alles auf einen Sieg von Keepitsecret mit Dominic Elsworth im Sattel für Trainer Jonjo O’Neill deutet, kommen auf einmal die berühmten grün-orangen Farben von J P Mc Manus angeflogen. Im wahrsten Sinnen angeflogen – denn wie Jockey A P Mc Coy Nostringsattached noch so schnell machen konnte, weiß nur er selbst. Wenigstens muss sich der Trainer des Zweitplacierten nicht ärgern – denn der Gewinner kommt auch aus seinem Stall.
uknig22 am 20. Juli 09
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