Zocker-Philosophien
Gefunden auf den Seiten des
Galopp Clubs Deutschland: koeln1.tv, Internetfernsehen aus der Domstadt, war auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch und hat die Wetter beim Buchmacher gefragt, was den erfolgreichen Tipper denn nun auszeichnet. Keine Ahnung, wann der Film gedreht wurde, aber das
Ergebnis ist großartig, eine echte Perle des deutschen Farbfernsehens…..
uknig22 am 06. Mai 09
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Sea The Stars triumphiert in den englischen 2000 Guineas
Irischer Erfolg in den englischen
2000 Guineas in Newmarket:
Sea The Stars (Jockey Mick Kinane/Trainer John Oxx) gewann den erster Klassiker der Flachsaison über 1600 Meter sicher mit eineinhalb Längen Vorsprung vor dem 40:10-Favoriten
Delegator (Brian Meehan/Jamie Spencer) und
Gun Amhras (Jim Bolger/Kevin Manning). Vierter wurde
Rip Van Winkle (Johnny Murtagh/Aidan O’Brien). Damit belegten drei in Irland trainierte Pferde die ersten vier Plätze. Pech hatte mein Tipp
Evasive (Ryan Moore/Sir Michael Stoute), der kurz von Delegator behindert wurde.
Der Sieger, der im Besitz von Christopher Tsui steht, galt zumindest als chancenreicher Außenseiter und zahlte 90:10. Für den Oxx-Schützling war es der erste Jahresstart, zweijährig war er zuletzt in den Beresford Stakes (Gr. II) auf der Rennbahn The Curragh erfolgreich.
Er ist ein naher Verwandter des Derbysiegers
Galileo, die englischen Buchmacher machten Sea the Stars zum Favoriten für das Epsom-Derby Anfang Juni.
John Oxx ist einer der erfolgreichsten irischen Trainer, stand aber in den letzten Jahren deutlich im Schatten der mächtigen Ballydoyle-Organisation. Zum ersten Mal gewann er die englischen 2000 Guineas.
Jockey Mick Kinane ist eine der Veteranen der internationalen Jockey-Szene. Seine letzten Erfolge in den englischen 2000 Guineas liegen schon etwas zurück: 1998 steuerte er
King of Kings (Trainer Aidan O’Brien) zum Sieg, 1997 siegte er mit
Entrepeneur für Trainer Michael Stoute.
uknig22 am 02. Mai 09
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Cheerleader der Buchmacher
Es gab Zeiten, da hatte die englische Fachzeitschrift
Racing Post für mich quasi den Status einer Bibel des Rennsports. Eine Samstag ohne Racing Post ging gar nicht, zumindest im Bereich Pferderennen habe ich damals jede Zeile gelesen. Die Lektüre war oft abendfüllend, verbunden mit einigen Weißbieren und lauter Musik war das eine sehr angenehme Art, den Abend zu verbringen.
Die Zeitung war aber auch völlig anders als das, was ich bislang zum Thema Pferderennen kannte. Na gut, zu diesem Zeitpunkt kannte ich eigentlich nur die deutsche Sport-Welt. Die war damals in Inhalt und Layout ziemlich hausbacken, verpasste fast jede gute Story und war in Sachen Wetttipps wenig hilfreich.
Die Post hatte hingegen Kolumnen wie „Pricewise“, in der nicht die 20:10 Favoriten angesagt wurden. Oder Korrespondenten in Lambourn, Newmarket oder in Nordengland, die Tipps aus den Trainingsquartieren lieferten. Allerdings: Fast nie gab es Kritik an Jockeys oder Trainern nach schlechten Rennen. Die Racing Post fühlte sich als Teil der großen Turfgemeinde und da kritisiert man nicht die Protagonisten, weil man ja auch zukünftig „zusammenarbeiten“ möchte.
Bissige Kolumnisten
Für andere Töne sorgten einzelne Kolumnisten, die sich das Blatt gönnte. Einer war Derek Mc Govern, spezialisiert auf Sportwetten und ein ziemliches Großmaul. Pferderennen interessierte ihn weniger, dafür war Fußball sein Metier. Mc Govern beschimpfte regelmäßig die Buchmacher, die auch damals schon die wichtigsten Anzeigenkunden waren, und lag mit seinen Voraussagen meist falsch. Weil er aber permanent provozierte, waren seine Kolumnen richtig spannend. Irgendwann hatten die Anzeigenkunden wohl doch die Nase voll, die Kolumne verschwand aus dem Blatt. Mc Govern arbeitet heute regelmäßig für die Boulevardzeitung
Mirror, seine Texte dort sind nur ein schwacher Abklatsch der Pamphlete in der Post.
Regelmäßig in der Samstags-Ausgabe schrieb auch Paul Haigh, seit 1993 Kolumnist und seit dem Start der Racing Post im Jahr 1986 mit an Board. In seinen besten Texten war er witzig, geistreich und beleuchtete oftmals Dinge aus einer Sicht, die man nicht unbedingt in einer Wettzeitschrift erwartete. Allerdings schwankte die Qualität; an schlechten Tagen waren seine Kolumnen wirr und witzfrei.
Am besten war Haigh, wenn er englische Institutionen wie Royal Ascot oder das Grand National attackierte. Er war nie ein großer Freund von Hindernisrennen; Top-Flachrennen wie das King George, den Arc oder die Rennen um den Breeders Cup waren sein Metier. Zudem mochte er keine Buchmacher, die seiner Meinung nur vom Sport profitierten, aber nichts für diesen taten. Haigh bevorzugte ein staatliches System wie in Frankreich oder Deutschland, dessen Erlöse wieder in den Rennsport fließen.
Im Laufe der Jahre wurde die Racing Post allerdings langweiliger – ohne das sie richtig schlecht wurde. Auch Haigh hatte viel von seinem Biss verloren.
Nachgetreten
Später verlor ich die Printausgabe etwas aus den Augen, weil ich in Orten lebte, in denen es unmöglich war, eine Racing Post zu erwerben. Online habe ich das Angebot zwar intensiv genutzt, die Zeitung sah ich nur, wenn ich mal wieder in Dortmund war.
Dennoch hat mich die Nachricht überrascht: Paul Haigh hat im März nach 23 Jahren seine Tätigkeit bei der Post beendet und zum Abschluss einen bitterbösen
Brief an Alan Bryne, früherer Chefredakteur und jetziger Chief Executive, verfasst.
Dort schreibt Haigh, dass er sich inzwischen schäme für das Blatt zu arbeiten, weil es seit einiger Zeit nur noch eine „cheerleading tip sheet“ (
wie übersetzt man das jetzt: einpeitschendes Wett Blatt) sei. Haigh: „Die Inhalte von Englands einziger Racing- und Sportzeitung werden nun komplett von den wesentlichen Anzeigenkunden (den großen Buchmachern) diktiert.“ Fast alle Rennmedien seien nun unter der redaktionelle Kontrolle der Buchmacher, weil deren Anzeigen überlebensnotwendig seien.
Dabei könnte die Post wieder an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn sie sich gelegentlich weigern würde, die Wünsche der Anzeigenkunden zu erfüllen. Sie könnte sogar neue Leser gewinnen und den Auflagenrückgang stoppen, behauptet Haigh. Im Februar 2009 verkaufte die Racing Post durchschnittlich 55054 Exemplare am Tag, im März 2005 waren es noch 93551.
Racing Post Chefredakteur Bruce Millington weist diese Vorwürfe natürlich zurück. „Wir haben immer noch die gleichen redaktionellen Grundsätze seit dem Start vor fast 23 Jahren“, so Millington. Die Racing Post sei immer ein Blatt für den Wetter gewesen und werde dies auch zukünftig sein.
uknig22 am 30. April 09
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Zittersieg für Derbysieger Kamsin
Kamsin siegt mit viel Mühe,
Ostland enttäuscht,
Liang Kay gewinnt souverän – drei führende Pferde des Jahrgang 2005 liefen am Sonntag auf der Galopprennbahn in Köln mit recht unterschiedlichem Ergebnis.
Alle Augen im Weidenpescher Park richteten sich auf den Derbysieger
Kamsin, der im Gerling-Preis (Gruppe II) uber 2400 Meter sein Jahresdebüt feierte. Mit 15:10 stand er eindeutig in der Favoritenrolle, doch richtig überzeugen konnte der Samun-Sohn trotz seines Erfolges nicht.
Wie im Derby wollte Jockey Andrasch Starke das Rennen von der Spitze diktieren. Das gelang über weite Strecken, doch Mitte der Geraden sah es nach einer Sensation aus, als der 223:10 Außenseiter
Dwilano mit Norman Richter im Sattel an Kamsin vorbei zog. Doch der Schiergen-Schützling bewies Kampfgeist und siegte am Ende mit eineinviertel Längen Vorsprung.
Dennoch wirft die Form einige Fragezeichen auf. „Er ist in der Form seines Lebens“, sagte zwar Dwilanos Trainer Peter Remmert gegenüber
GaloppOnline. Zuletzt war er Vierter im Grand Prix-Aufgalopp (Gr.III) in Köln. Natürlich unterschätzen die Wetter den Hengst am Toto als letzten Aussenseiter sträflich, doch waren seine Leistungen bislang weit von Gruppe II-Erfolgen entfernt. Auch eine Klasse tiefer, in Listenrennen, blieb er erfolglos. Zudem gilt Dwilano als Spezialist für 2000 Meter und weichen Boden.
Nicht weit geschlagen war zudem
Shawnee Saga. Auch diese Form wertet Kamsins Leistung nicht gerade auf. Der vierjährige Hengst war beim letzten Start 10. in einem Listenrennen im französischen Longchamp und hatte sich 2008 bereits einige Male ohne Erfolg in dieser Klasse vorgestellt. Zuletzt erfolgreich war Shawnee Song, der von Werner Baltromei in Mülheim trainiert wird, am 13. Juli in einem Ausgleich B im französischen Chantilly.
Natürlich war es Kamsins erster Start nach der Pause und dürfte er den Lauf noch gebraucht haben, aber etwas deutlicher hätten die Abstände schon sein können.
Die Enttäuschung des Rennens war der Derby-Zweite
Ostland, der als Letzter ins Ziel kam. Ostland hatte zuletzt den Grand Prix-Aufgalopp nach Kampf gegen
Ambassador (dem diesmal die 2400 Meter eindeutig zu lang wurden) gewonnen, fand aber im Gerling-Preis nie ins Rennen.
Sogar als Favorit im Derby 2008 startete
Liang Kay. Das Pferd aus dem Stall von Trainer Uwe Ostmann lief als Vierter in Hamburg auch ein gutes Rennen, doch zeigte sich, dass sein Stehvermögen für 2400 Meter nicht ausreicht. Liang Kay gewann danach hochüberlegen das Fürstenberg-Rennen (Gruppe III) über 2000 Meter – auch wenn die Konkurrenz nicht gerade international hochklassig war. Jetzt folgte das Jahresdebüt in der
Excelsior Hotel Ernst-Meile, einem Listenrennen. Und es wurde ein souveräner Erfolg: Mühelos zog das Pferd des Stalles Emina am lange führenden
Black out vorbei, am Ende hatte Liang Kay zwei Längen Vorsprung vor
Abbashiva; Jockey William Mongil musste ihn nur bei Laune halten.
uknig22 am 26. April 09
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Overdose verzückt weiter die Turfwelt
Es war wieder ein Sieg mit dem berühmten „Finger in der Nase“:
Overdose mit Christophe Soumillon distanzierte beim
Saisondebüt auf der Rennbahn Kincsem Park in Budapest seine Gegner im OTP Cup um acht Längen. Damit bleibt der vierjährige Sohn von Starborough auch nach dem zwölften Start noch ungeschlagen.
In Ungarn nimmt der Hengst schon den Status eines galoppierenden Volkshelden ein. „Ein Leuchtfeuer der Hoffnung in harten wirtschaftlichen Zeiten in Ungarn“, beschrieb ihn die Racing Post fast schon poetisch. Mit dem legendären Seabiscuit vergleicht ihn die amerikanische
New York Times. Selbst einen eigenen
Fanclub hat der Galopper.
20 000 Zuschauer – laut Racing Post die höchste Besucherzahl auf einer ungarischen Rennbahn seit 36 Jahren – waren im Kincsem Park, benannt nach der ungarischen Wunderstute. Mehr als ein Drittel (!) der ungarischen Bevölkerung sahen das Rennen im Fernsehen.
Overdose, trainiert von Sandor Ribarszki und im Besitz von Zoltan Mikoczy, wird im Mai nach England kommen und soll in den Temple Stakes in Haydock starten. Danach stehen die zwei Sprint-Grupperennen während Royal Ascot und der July Cup in Newmarket auf dem Programm. Und auch ein Start in der Goldenen Peitsche in Baden-Baden ist möglich.
In Royal Ascot könnte Overdose auf
Takeover Target treffen. Der australische Sprinter, trainiert von Joe Janiak, befindet sich in blendender Form und gewann zuletzt ein Gruppe1-Rennen über 1200 Meter in
Randwick Park. Der inzwischen 10jährige gehörte in den letzten Jahren in Royal Ascot quasi zum Inventar: 2006 siegte er in den King’s Stand Stakes (Gr.2) über 1000 Meter, im letzten Jahr war er Zweiter im gleichen Rennen und Vierter in den Golden Jubilee Stakes (Gr.1) über 1200 Meter.
uknig22 am 23. April 09
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Lieber Listenrennen in England als Ausgleich 4 in Deutschland
Wer in
GaloppOnline bzw. der gedruckten
Sport-Welt etwas über den Wettumsatz des Wochenendes liest, der bekommt die Entschuldigung für die in den letzten Jahren meist miesen Zahlen auf deutschen Galopprennbahnen sofort mitgeliefert. So zum Beispiel auch am letzten Wochenende mit Rennen in Halle, Krefeld, Frankfurt und Zweibrücken: „Die Starterfelder am Wochenende ließen fast überall zu wünschen übrig. Da konnte man natürlich keine Wunderdinge beim Umsatz erwarten“, weiß
GaloppOnline.
Die Zahlen: Krefeld 220 000 Euro (Vorjahr 185 000 Euro bei einem Rennen weniger), Frankfurt 122 000 Euro (2008 175 000 Euro) und Halle 107 000 Euro (2008 noch 159 000 Euro). Das heißt: Die schon schlechten Umsatzzahlen des Vorjahres wurden in Frankfurt und Halle noch einmal kräftig unterboten.
Dabei waren laut
GaloppOnline die Bahnen bei gutem Wetter sehr gut besucht. Das Problem: Es kommt zu wenig Außenumsatz von Buchmachern und Internetportalen.
Nun schauen wir uns einmal die Situation am Samstag an. Der Wetter hatte die Qual der Wahl: Zweimal Frankreich (davon einmal Traben in Enghien), viermal Großbritannien am Nachmittag sowie einmal Irland. Im schottischen Ayr und englischen Newbury gab es Toprennen mit großen Feldern und vielen Wettmöglichkeiten. Da tat sich Halle mit seinen wenigen Startern und den zu erwartenden kleinen Quoten natürlich schwer. Bei mir blieb am Samstag beispielsweise der deutsche Stream unbenutzt, weil es auf anderen Plätzen bessere Rennen gab.
Wenn ich das Wettverhalten bei meinem Stamm-Buchmacher studiere, dann gibt es eindeutige Veränderungen. Ging vor zehn Jahren noch rund 90 Prozent des Umsatzes in deutsche Rennen, sind es heute vielleicht noch 60 Prozent. Und wenn auf deutsche Bahnen gewettet wird, dann wird sehr oft die Dreierwette beim Buchmacher für 50 Cent Grundeinsatz geschrieben.
uknig22 am 20. April 09
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Saisonauftakt auf der Rowley Mile
Der Ort atmet Tradition, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht: Das Städtchen Newmarket in der englischen Graftschaft Suffolk, ca. 110 km nordöstlich der Hauptstadt London, zählt rund 15 000 Einwohner und wäre doch ohne schnelle Vollblüter ziemlich bedeutungslos.
Bereits im Jahr 1665 fand in Newmarket das erste Pferderennen nach Regeln statt. Seitdem dreht sich in dem Ort vieles um Pferde; ein Großteil der Einwohner hat beruflich irgendetwas damit zu tun. Wem also in Newmarket auffällig viele kleine, drahtige Menschen begegnen - nicht wundern, es könnten Jockeys sein.
Auf dem Newmarket Heath werden zahlreiche Vollblüter vorbereitet, viele bekannte Trainer wie Henry Cecil, Sir Michael Stoute oder Saeed bin Suroor, der die Godolphin-Pferde trainiert, sind hier ansässig. Ebenso hat der 1750 gegründete Jockey-Club in Newmarket seinen Sitz.
Zwei Rennkurse, die etwas außerhalb des Ortes liegen, gibt es. Im Sommer werden die Rennen auf dem July Course gelaufen, die großen Meetings im Frühjahr und Herbst finden auf der Rowley Mile statt. Beide Kurse sind nicht die üblichen Rundbahnen, in Newmarket geht es auf beiden Bahnen immer nur geradeaus.
Für viele Turffreunde startet die englische Flachsaison erst richtig mit dem Craven-Meeting auf der Rowley Mile, das heute beginnt. An zwei Tagen stehen mit den Craven Stakes, den Earl of Sefton Stakes und den Nell Gwyn Stakes drei Gruppe 3-Rennen sowie drei Listenrennen auf den Programm. Dazu gibt es mit der 400 000 Tattersalls Trophy ein hochdotiertes Rennen für den klassischen Jahrgang sowie zahlreiche sehr gut besetzte Sieglosenrennen, in denen oftmals sehr veranlagte Pferde ihr Debüt auf der Rennbahn feiern.
Im Blickpunkt stehen die dreijährigen Hengste und Stuten. Die Rennen sind eher etwas zum Zuschauen als zum Wetten. Das liegt daran, dass die Saison gerade beginnt und viele Pferde ihre volle Leistungsstärke noch nicht erreicht haben. Außerdem sind die zahlreichen Debütanten aus den großen Ställen naturgemäß sehr schwer einzuschätzen.
Free Handicap und Craven Stakes gelten als Vorbereitungsrennen zu den 2000 Guineas am 2. Mai, dem ersten Klassiker der ersten Saison. Allerdings: In den letzten Jahren spielten die Sieger aus Free Handicap und Craven Stakes im Klassiker keine Rolle.
uknig22 am 15. April 09
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Die Zeit der großen Hoffnungen
Heute Bremen, Samstag Leipzig, Sonntag Düsseldorf und Hoppegarten, Montag Köln, Hannover, München und Saarbrücken – über die Osterfeiertage nimmt die Grasbahnsaison im deutschen Galoppsport endgültig Fahrt auf. Es ist die Zeit, in der die Hoffnungen bei Besitzern, Trainern und Jockeys blühen.
Gerade gewann zum Beispiel Wiener Walzer, ein dreijähriger Hengst aus dem berühmten Gestüt Schlenderhan, ein Sieglosenrennen in Bremen. Ziemlich souverän, die Fachpresse wird wahrscheinlich schreiben „in zukunftsträchtiger Manier“. Die Hoffnung schwingt mit bei jedem Sieg in einer Prüfung für den klassischen Jahrgang. Vielleicht ist der junge Vollblüter ja zu höheren Weihen berufen, hoffen Trainer und Besitzer und träumen vom Derbysieg.
Die Dreijährigen-Rennen sind das Salz in der Suppe früh in der Saison – auch für den Wetter. Doch wie gut sind die Pferde, die oftmals ihren ersten Lebensstart absolvieren? Und jetzt kommen die Stallparaden der Fachzeitschrift Sport-Welt ins Spiel.
Los geht es meist Mitte Januar. Dann besuchen die Redakteure und Mitarbeiter die Trainer und stellen danach jedes Pferd einzeln vor. Früher galt: Besucht wird nur der Trainer, der mehr als 15 Siege in der Vorsaison. Für manche Betreuer war es erklärtes Saisonziel, in die Stallparade der Sport-Welt zu kommen. Heute haben sich die Kriterien etwas gelockert.
Die Stallparaden sind eine großartige Sache, auch wenn das Fachblatt manchmal etwas übertrieben lobhudelt. Natürlich wird kein Trainer zugeben, dass seine letzte Saison eine völlige Katastrophe war. Irgendein einen guten Aspekt gab es immer – und der wird in den Vordergrund gestellt. Auch wird kein Trainer sagen, dass der teuere Vollblüter ziemlich langsam ist und die Investition eigentlich rausgeschmissenes Geld war. Wäre ja auch reichlich dumm, den Besitzer, der ihn finanziert, so zu verärgern.
Der erfahrene Leser liest jedoch zwischen den Zeilen. Wird zum Beispiel lang und breit die ach so noble Abstammung beschreiben, dann heißt das oft: Das Pferd hat in der Arbeit eigentlich noch gar nichts gezeigt, sein Leistungsvermögen ist eher begrenzt.
Wobei die Qualität des Berichts natürlich auch davon abhängt, was der Trainer preisgibt oder ob er nur die üblichen Floskeln verbreitet. Mein besonderes Vergnügen: Die Stallparaden zu sammeln und dann im November noch mal zu lesen. Es ist immer wieder erstaunlich, welche früheren klassischen Hoffnungen dann noch sieglos sind oder gerade einmal einen Ausgleich 4 gewinnen konnten.
uknig22 am 10. April 09
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National Fever in der Racing Post
Noch mal ein Nachtrag zum Grand National in Aintree: Wenn die britische Institution Grand National auf dem Programm steht, dann trumpft die
Racing Post immer besonders auf und kurbelt das Fieber noch kräftig an.
Keine Ahnung, wie viele Exemplare die Post an diesem Tag mehr verkauft. Fakt dürfte jedoch sein, dass am Grand National-Samstag Leute das Blatt lesen, die ansonsten nicht unbedingt zum Stammklientel gehören. Und daher gibt es an diesem Tag auch Tipps für Neulinge. Chefkorrespondent James Willoughby erklärt, dass Wetten durchaus mit Intelligenz zusammenhängt und es falsch sei, sein Geld auf ein Pferd zu setzen, nur weil einem der Name gefällt.
Dann kommen Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Die Favoriten werden detailliert vorgestellt, bei den Außenseitern (
„rest of the field“ reicht ein kurzes Statement von Trainer, Reiter oder Besitzer.
Es folgen die Einschätzungen des RP Tipping Teams – ob Pricewise (
the service the bookies fear most), Spotlight, Matt Williams oder Gerald Delamere.
Mon Mome hatte übrigens keiner auf seinem Zettel – einen Fleißpunkt erhält aber Gerald Delamere, der den späteren Sieger wenigstens kurz in seinem Artikel vorstellte.
Nicht fehlen durften natürlich Aussagen der großen Buchmacher wie Ladbrokes, Coral oder William Hill. Sie fürchteten am meisten Siege von
My Will und
Butler’s Cabin und dürften am Ende mehr als glücklich gewesen sein, dass ein krasser Außenseiter vorne war. Während die anderen Buchmacher einen Umsatz von 300 Millionen Pfund erwarteten, rechnete William Hill sogar mit rund 500 Millionen Pfund, die nur auf das Grand National gewettet werden. Zum Vergleich: Im deutschen Galoppsport gab es 2008 im ganzen Jahr einen Umsatz von rund 39 Mio. Euro am Totalisator. Gut, 1997 waren es noch 140 Millionen Euro, aber das ist eine andere Geschichte....
uknig22 am 05. April 09
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Mon Mome schockt alle im Grand National
Die Buchmacher dürften sich die Hände gerieben haben: Der Außenseiter
Mon Mome hat das
Grand National vor
Comply Or Die und
My Will gewonnen. Wer Mon Mome auf Sieg gewettet hatte, bekam für 10 Euro Einsatz 1010 Euro ausgezahlt - eine wahrhaft lukrative Verzinsung.
Der neunjährige Wallach siegte bislang fünfmal bei 33 Starts und verdiente dabei rund 181 000 Pfund Preisgeld. Jetzt kommen noch mal über 500 000 Pfund dazu.
Siegjockey Liam Treadwell erreichte etwas, was illustren Kollegen wie Championjockey Tony Mc Coy bislang verwehrt blieb: Er ritt einen Grand National-Sieger und schaffte das bei seiner Premiere.
Trainiert wird Mon Mome von Venetia Williams. Sie ist erst die zweite Frau, die nach Jenny Pitman das berühmteste Hindernisrennen der Welt gewonnen hat. Williams gilt als sehr fleißige Trainerin, doch der richtig große Erfolg fehlte ihr noch. Ihr bislang erfolgreichstes Pferd war die Stute Lady Rebecca, die in drei Grade 1-Rennen über Hürden die Nase vorn hatte.
Mein Tipp
Black Apalachi führte und sprang gut, stürzte dann aber am berüchtigten Becher’s Brook, dem 22. Hindernis. Insgesamt kamen 17 der 40 Starter ins Ziel, der bedauernswerte Hear the Echo kollabierte 100 Meter vor der Ziellinie und starb.
uknig22 am 04. April 09
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