Meister der harten Art
Sie haben es bekanntlich geschafft – Atletico Madrid ist spanischer Meister und ist damit in die Phalanx Real Madrid und FC Barcelona eingedrungen. Das 1:1 beim FC Barcelona, das die Meisterschaft sicherte, dokumentierte noch einmal eindrucksvoll, warum der kleinere Madrider Verein in dieser Saison vor den zwei Großen des spanischen Fußballs triumphierte. Es war eine Demonstration des Willens und des Zusammenhalts – immer wieder störten die Atletico-Akteuere das Spiel von Barca und gewannen die Zweikämpfe.
Der FC Barcelona mag zwar die besseren Einzelspieler haben, aber davon war an diesem Tag nicht viel zu spüren. Nur selten dominierten die Katalanen, das Team des klugen Trainers Diego Simeone wehrte sich mit aller Macht gegen die Niederlage. Obwohl sie mit Diego Costa und Arda Turan schon früh zwei wichtige Akteure verloren.

Ohne Präsident kein Pokal
Nach Barcas Führung durch Alexis biss sich Atletico besonders nach der Pause regelrecht in das Spiel und setzte Zeichen. Erst traf David Villa nur Metall, dann aber markierte Godin per Kopf nach einer Ecke das 1:1. Das reichte, denn Barca kam so recht nicht mehr in die Begegnung.
Atletico ist Meister, nur die Meisterschale gab es noch nicht. Weil Spaniens Verbandspräsident Angel Maria Villar an diesem Tag verhindert war, wurde der Pokal nicht übergeben. Peinlich.
Aber das Beste für Atletico kann ja noch kommen: Am Samstag trifft das Team im Champions League-Finale ausgerechnet auf den Madrider Rivalen Real. Die Königlichen mögen zwar leichter Favorit sein, aber mein Tipp sind sie nicht. Atletico gewinnt – nur ob in der regulären Spielzeit oder in der Verlängerung, da bin ich noch nicht sicher.

Ein netter Artikel über Atletico Madrid von Sid Lowe, einem guten Kenner des iberischen Fußballs. Erschienen auf den Seiten des englischen Guardian