Egon hört auf. Der Wallach aus dem Stall Domstadt hat seine Rennlaufbahn beendet und wird Reitpferd. Nun verlassen in jedem Jahr unzählige Rennpferde den Rennstall und meist schreibt auch diese Kolumne nichts darüber. Besonders wenn die Neu-Pensionisten zwar ordentliche, aber eben keine überragende Rennpferde waren.
Auch Egon gehörte zu obiger Kategorie – seine Renndaten kann man
hier noch einmal nachlesen. Seine beste Leistung war Platz 4 im Union-Rennen, doch so ganz schaffte es der Wallach mit den markant weißen Beinen nicht in die Jahrgangsspitze.
Die Faszination lag anderweitig: „Das Besondere an Egon war das augenzwinkernde Selbst-Marketing, das sein Besitzer zunächst auf einer eigenen Webseite, später zusätzlich auf einer Egon gewidmeten Facebook-Seite betrieb“, schreibt
Turf-Times – und dem
lesenswerten Artikel ist eigentlich wenig hinzufügen.
Vielleicht noch, dass die
Internet-Seiten und der Facebook-Auftritt einfach nur gute Laune in die ansonsten vielfach schlecht gelaunte deutschen Turf-Community brachten. Zudem besitzen nur wenige die Fähigkeit, über sich selbst auch mal zu lachen – besonders im Rennsport, der doch so eine ernste Angelegenheit ist. „Deutschland braucht mehr Egons“, schrieb diese Kolumne
einst. Dieser Satz gilt heute noch.