„Da fehlen mir die Worte. Da müsste ich ein Dichter sein“, stammelte einst der österreichische Kommentator
Edi Finger in seiner berühmten Reportage aus Cordoba, als Österreichs Fußballer den übermächtigen deutschen Nachbarn besiegten. Übertragen auf
Frankel heißt das: So langsam gehen die Superlative aus. Die Vorstellung gestern in den Sussex Stakes in Goodwood, wie er ein Klassepferd wie
Canford Cliffs einfach stehenließ und „quasi aus den Hufen“ galoppierte, war atemberaubend. Die Zweifel nach seinem Erfolg in den St. James Stakes während Royal Ascot sind verstummt. Er sei das beste Pferd, das seine Augen je gesehen haben,
sagte nach dem Rennen Frankels Trainer Sir Henry Cecil. Der Mann muss es wissen, er hat in seiner beispiellosen Trainingskarriere genügend Top-Pferde in seiner Obhut gehabt.
Die
Racing Post greift im Vorfeld solcher großer Rennen gerne auf
Brough Scott zurück. Der Mann ist auf der Insel wohlbekannt, war früher mal Jockey und ist so eine Art Elder Statesman unter Englands Turfjournalisten. Er ist ein Freund großer Worte, die manchmal ins pathetische abgleiten. Aber diese fand ich schön: „Wenn diese vier Startboxen sich öffnen um 3.10, sind wir nicht weniger als eine Minute und 40 Sekunden von einem Stück Geschichte entfernt, das für immer auf der Rennseiten geschrieben sind“, schrieb er in seiner RP-Vorschau. Und er fragte, ob Frankel der „ultimative Athlet auf vier Beinen ist, den alle suchen“. Die Antwort ist eindeutig, auch wenn das mit den Wunderpferden so eine Sache is. Das Letzte trug den Namen
Sea The Stars.
Wer übrigens mal sehen möchte, wie Frankel bei seinem Debüt den späteren King George-Sieger
Nathaniel besiegt, kann das
hier noch mal.