Der Galopper der Woche: Gullible Gordon
Im Winter gibt es eine Alternative zu den faden deutschen Rennen auf der Allwetterbahn. Wenn die Tage kürzer werden, konzentriert sich in England das Interesse auf die National Hunt (NH)-Saison. Die wichtigen Hindernis- und Jagdrennen werden im Winter gelaufen; Höhepunkt der Saison ist das Cheltenham-Meeting im März, ein Termin, bei dem jeder Anhänger des Hindernissports feuchte Augen bekommt.
Mit dem Meeting im walisischen Chepstow beginnt für viele die NH-Saison erst richtig, weil dort die ersten hochdotierten Prüfungen auf dem Programm stehen. So stellt Championtrainer Paul Nicholls gerne an diesem Tag viel versprechende Talente für den Hindernissport vor. Und aus seinem Quartier kam auch die eindrucksvollste Vorstellung des Tages: Der sechsjährige Wallach Gullible Gordon gewann die Free Bets Novices Chase überlegen mit 23 Längen Vorsprung.
Natürlich ist die Form schwer einzuschätzen, obwohl die geschlagenen Gegner wie Carrick Oscar oder Theatrical Moment mit durchaus soliden Formen an den Ablauf kamen. Sie hatten allerdings nicht den Hauch einer Chance an diesem Tag: Gullible Gordon legte bei seinem Start über die schweren Jagdsprünge einen imponierenden Takt vor, flog wie ein Routinier fehlerlos und sicher über die Hindernisse. Schon weit vor dem Ziel konnte Ruby Walsh das Tempo rausnehmen, ansonsten wäre der Erfolg noch deutlicher ausgefallen. Es war eine Demonstration, die den Nicholls-Schützling zweifellos für bessere Aufgaben empfahl.
Seine Hürdenform las sich zwar solide, aber wenig eindrucksvoll: Bei acht Starts siegte er einmal und war dreimal platziert. Seine beste Form zeigte der Wallach im Februar 2008, als er in einem Handicap-Hürdle auf weichem Boden in Taunton unter anderem Kayf Aramis besiegte. Kayf Aramis gewann immerhin in diesem Jahr das Pertemps Final, eines dieses Mega-Hürden-Handicaps des Cheltenham-Festivals.
uknig22 am 13. Oktober 09
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