Mittwoch, 28. Oktober 2009
Schwarzgelbes Pokaldesaster
Borussia Dortmund setzte am Dienstag eine lieb gewonnene Tradition fort, um die es zuletzt etwas ruhig geworden war. Gemeint ist die gute alte Blamage im DFB-Pokal: Mit einem 2:3 beim Drittligisten VfL Osnabrück verabschiedeten sich die Schwarz-Gelben im Achtelfinale aus dem Wettbewerb. Warum der BVB verlor und warum BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem Spiel reichlich vergrätzt war, lesen Sie hier.
Nach dem Spiel war so wie immer, wenn der angebliche David den Goliath besiegt. Das altehrwürdige Stadion an der Bremer Brücke bebte, die Anhänger des heimischen VfL lagen sich in den Armen. Pokalsensationen kennt der Fan des Traditionsvereines in dieser Saison: In der ersten Runde scheiterte Zweitligist Hansa Rostock an der Bremer Brücke; in Runde 2 kegelten die Niedersachsen den großen Nordrivalen Hamburger SV im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb.
Im DFB-Pokal entpuppt sich für Osnabrück der Zweitligaabstieg sogar als Glücksbringer. Denn als Drittligist genießt das Team von Trainer Carsten Baumann automatisch Heimrecht gegen höherklassige Teams, als Zweitligist hätte der Verein diesen Vorteil nicht.
Nicht unbedingt für eine BVB-Ehrenmitgliedschaft sollte sich zudem VfL-Mittelfeldspieler Benjamin Siegert bewerben. Der ist ein absoluter Pokalschreck, zum siebten Mal schaffte er gegen einen höherklassigen Verein den Sprung in die nächste Runde. Dreimal hieß das Opfer Borussia Dortmund, Siegert triumphierte zudem 2001 mit den Wolfsburger Amateuren und 2005 mit Eintracht Braunschweig. Kleiner Trost: Immerhin schied Borussia in Osnabrück gegen ein Vollprofiteam aus.

Orte der Schande
Pokalpleiten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Dortmunder Vereinsgeschichte. 2001 zum Beispiel, als sich ein BVB-Team mit Koller und Amoroso mit 0:1 bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg (damals Oberliga Niedersachsen/Bremen) blamierte. Oder 1997: 1:2 gegen den Regionalligisten Eintracht Trier. Im Jahr zuvor feierte der kleine Revierrivale Wattenscheid 09, heute in der fünftklassigen NRW-Liga aktiv und damals Regionalligist, einen unerwarteten 4:3-Erfolg.
1990 zeigte der BVB ein weiteres Mal seine Solidarität mit kriselnden Traditionsvereinen. Bis in die Landesliga Mitte, zu diesem Zeitpunkt die vierthöchste deutsche Spielklasse in Bayern, war die stolze Spielvereinigung aus Fürth abgestürzt. Der 4. August 1990 wurde zu einem denkwürdigen Tag für die Franken: Mit 3:1 gewann die Spielvereinigung gegen den Bundesligisten, obwohl sie ab der zweiten Minute nur noch mit zehn Leuten spielte, weil ihr Spieler Schneider rot sah. Doch Borussia blamierte sich in Überzahl und bei 40 Grad Tagestemperatur nach allen Kräften...

P.S: Sind die Frankfurter besoffen? 3:0 nach 28 Minuten für Bayern München nach einem unglaublichen Fehler von Mike Franz. Aber die Eintracht-Frans singen.....