Gary Lineker hatte mal wieder Recht
Es gibt ein Gen, das offenbar jeder deutsche Fußballer in sich trägt: Das Sieges-Gen in den Qualifikationsspielen zu Welt- oder Europameisterschaften. So war es auch diesmal: Durch einen 1:0-Sieg in Russland, dem schärfsten Rivalen um den Gruppensieg, qualifizierte sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft direkt für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika und spart sich damit zwei nervenaufreibende Relegationsspiele.
Undenkbar, dass Deutschland bei solchen Großereignissen mal fehlt – andere Großmächte des Fußballs wie England oder die Niederlande (beide diesmal allerdings schon für Südafrika qualifiziert) kennen hingegen das Gefühl des Scheiterns. In Moskau bewahrheitete sich zudem mal wieder der alte Spruch von Gary Lineker, dass am Ende immer die Deutschen gewinnen.
Russenfrust dank Adler
Es war nämlich ein mehr als enges Spiel, in dem die Mannschaft von Joachim Löw ziemlich viel Glück hatte. Nach 35 Minuten brachte der in der Bundesliga chronisch erfolglose Klose Deutschland nach einer schönen Kombination über Özil und Podolski in Führung, während die Russen beste Möglichkeiten vergaben bzw. am herausragenden Oliver Adler im deutschen Tor scheiterten. Wie immer in den letzten Jahren, wenn es darauf ankam, zeigte sich das DFB-Team hochkonzentriert und zeigte von Beginn an, dass man nach Moskau kam, um zu gewinnen.
Verlief die erste Hälfte noch ziemlich ausgeglichen, änderte sich das Bild in der zweiten Halbzeit: Die spielstarken Russen um den herausragenden Arshavin drehten jetzt richtig auf, doch wie bei der Europameisterschaft 2008 bewiesen sie eindrucksvoll, dass sie das Tore schießen nicht erfunden haben. Und wenn ein Bild mal auf das Tor kam, stand da immer noch ein Rene Adler in Überform. Zehn Deutsche – der Debütant Jerome Boateng sah nach 69. Minuten Gelb-Rot – kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen und hatten zudem Glück, dass der Schweizer Schiedsrichter ein elfmeterreifes Foul von Friedrich gegen Bystrov nicht ahndete.
Das letzte deutsche Qualifikationsspiel gegen Finnland am Mittwoch ist damit nur noch Schaulaufen. Nach den letzten Leistungen der Mannschaft in solchen Spielen, in denen es um nichts mehr geht, kann man sich das als Zuschauer durchaus schenken.