Presenting Percy und andere Fragezeichen
Es ist das große Gipfeltreffen: Beim Cheltenham-Festival (12. bis 15. März) laufen die besten Hindernispferde aus England und Irland gegeneinander. Vier Tage Sport vom Feinsten. nurpferdeundfussball beantwortet vier wichtige Fragen zum Cheltenham-Festival 2019.

Wie gut ist Presenting Percy?
Es ist schon komisch: Das führende Pferd im Gold Cup-Wettmarkt lief zuletzt (erfolgreich) über Hürden, über die großen Hindernisse war er noch gar nicht in dieser Saison am Start. Dennoch sagen viele, dass Presenting Percy den Gold Cup gewinnen wird. Das Pferd von Trainer Patrick Kelly sei der künftige Superstar des National Hunt-Sports, glauben nicht nur irische Experten.
Fakt ist: Presenting Percy siegte überlegen in der RSA-Chase 2018 und schlug dabei mit Elegant Escape und Monalee Rivalen von gutem Format. Kelly gilt zudem als ein Trainer, der seinen Schützling auf den Punkt genau vorbereiten kann. Den Start über Hürden absolvierte der Wallach siegreich und besiegte starke Gegner.
Andererseits kommen Konkurrenten wie Clan Des Obeaux und Kemboy mit viel besserer Form an den Start. Auch sie könnten noch weiteres Potenzial nach oben haben. Vorjahressieger Native River ist schon aufgrund seines großen Stehvermögens in Cheltenham immer zu beachten. Und nicht nur TV-Presenter Matt Chapman findet, dass Jockey Richard Johnson und Native River perfekt zusammenpassen.

Wird es das Festival von Trainer Joseph O'Brien?
Der einstige Top-Jockey, jetzige Trainer und Sohn des großen Aidan O'Brien hatte schon auf der Flachen einen starken Start hingelegt, siehe Melbourne Cup 2017 und Irish Derby 2018. In dieser Saison sorgen auch seine National Hunt-Pferde für Aufsehen.
Besonders bei den Nachwuchs-Hürdlern scheint der junge O'Brien gut gerüstet. Sir Erec in der Triumph Hurdle, Fakir D‘oudairies in der Supreme Novices Hurdle, Band Of Outlaws in der Fred Winter Juvenile Handicap oder Meticulous im Champion Bumper werden hochgehandelt. Da lässt es sich verkraften, dass mitLe Richebourg der Mitfavorit der Arkle Chase wegen einer Verletzung passen muss.

Hält die gute Form von Trainer Paul Nicholls?
Es waren erfolgreiche Wochen für den Stall von Trainer Paul Nicholls. Besonders der 16. Februar war grandios – acht Sieger sattelte Nicholls allein an diesem Samstag. Auch danach lief es gut, am letzten Samstag gewann noch Malaya den Imperial Cup in Sandown.
Skeptiker könnten jetzt sagen, dass diese Form vielleicht etwas früh kommt. Aber Nicholls geht mit so guten Chancen wie lange nicht mehr ins Festival. Es erinnert fast schon an die seligen Zeiten der grandiosen Kauto Star, Denman oder Big Buck‘s.
In 43 Rennen siegte der 10fache englische Champion-Trainer bislang beim Cheltenham-Festival. In den letzten Jahren war es jedoch etwas ruhiger. In den Top-Rennen fehlten die Starter. Oder waren chancenlos.
2019 hat Nicholls aber wieder Kandidaten für die besten Prüfungen. Clan Des Obeaux im Gold Cup, Grand Sancy in der Supreme Novices‘ Hurdle, Topofthegame in der RSA Chase oder JLT Novices‘ Chase, Frodon in der Ryanair Chase (oder im Gold Cup), Quel Destin in der Triumph Hurdle – nur ein paar Namen, die einiges versprechen.

Triumphiert Paisley Park in der Stayers Hurdle?
Eine der Entdeckungen dieser Saison heißt Paisley Park, trainiert von Emma Lavelle. Die Trainerin hatte in den letzten Jahren wechselhafte Saisons erlebt, doch derzeit läuft es wieder.
Zu diesem Revival leistete dieser Paisley Park einen großen Beitrag. Vier Siege in Serie – darunter zuletzt die Cleeve Hurdle (Grade 2) in Cheltenham und die JLT Hurdle in Ascot (Gruppe 1) – machten ihn zum Favoriten der Stayers Hurdle. Besonders der Erfolg in Cheltenham war große Klasse. Leicht zog er auf der Zielgeraden West Approach und Black Op davon.
Die englische Konkurrenz sollte der Oscar-Sohn damit im Griff haben, aber was ist mit den Gästen aus Irland? Da könnte mit Faugheen, dem einstigen Champion Hurdler, und Supasundae (wenn er denn nicht in der Champion Hurdle läuft) ernste Konkurrenz unterwegs sein. Besonders Letzterer ist einen Hinweis wert. Denn Supasundae, im Vorjahr Zweiter in der Stayers Hurdle, kann Distanzen von 3000 bis 5000 Metern und kennt eigentlich nur Top-Formen in der besten Klasse.