Seit gefühlten 100 Spielen in der Bundesliga, Champions League und im DFB-Pokal ungeschlagen – nur ältere Leser werden sich bald an die Zeit erinnern, in denen der FC Bayern München noch Spiele verlor. Die nächste Meisterschaft kann die Mannschaft wahrscheinlich schon im März feiern. Geld schießt eben doch Tore und bald werden es mit dem Noch-Dortmunder Robert Lewandowski sogar noch mehr.
Es ist also an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Und diese Kolumne schreitet voran: Wir erinnern an Pleiten des FC Bayern in unserer neuen Serie „Große Niederlagen des FCB“
Diese zum Beispiel. April 1985: FC Everton gegen Bayern München, Rückspiel im Europapokal der Pokalsieger 1984/1985, Halbfinale. Everton gewinnt 3:1 und ist nach dem 0:0 im Finale, das sie gegen Rapid Wien letztlich gewinnen.
Es ist besonders in der zweiten Hälfte ein gnadenloses Kampfspiel. Bayern führte nach der ersten Halbzeit, im zweiten Abschnitt aber drehte Everton das Spiel durch Tore von Graeme Sharp, Andy Gray und Trevor Steven.
Meine Empfehlung: Kopfhörer auf, um diese einzigartige Atmosphäre im Goodison Park einzufangen. Denn die englischen Zuschauer machen einen Wahnsinnslärm und begleiten jede Situation frenetisch. Es war die Zeit vor der Hillsborough-Katstrophe, vor
LordTaylor und damit dem Umbau der Stadien zu reinen Sitzplatzarenen.
Der FC Everton hatte zu diesem Zeitpunkt eine sehr vielversprechende Mannschaft, eine gute Mischung aus Routiniers und Talenten. Doch in Europa konnten sie es danach nicht mehr beweisen. Denn 1985 geschah auch die Tragödie im
Brüsseler Heysel-Stadion, danach sperrte die UEFA alle englischen Mannschaften von den europäischen Wettbewerben für fünf Jahre.
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