Der Kampf um die Sportwetten
Es war ein zähes Ringen: 15 Bundesländer haben sich Ende Oktober auf einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag geeinigt Damit endet die Zeit des staatlichen Monopols für Sportwetten.
Ein Land fehlte: Schleswig-Holstein scherte bereits im September aus. Das Kieler Gesetz erlaubt es privaten Anbietern von Sportwetten, in unbegrenzter Zahl Lizenzen zu beantragen. Poker-Seiten und auch das eine oder andere Online Casino können Spieler in Schleswig-Holstein bald ganz legal besuchen.
Aber auch die anderen Länder haben den ursprünglichen Entwurf deutlich modifiziert. So sollten ursprünglich nur sieben Lizenzen an private Anbieter vergeben werden und das bei einer Abgabe von rund 17 Prozent. Im neuen Entwurf einigten sich die Bundesländer auf bis zu 20 Anbieter und eine Spieleinsatzsteuer von fünf Prozent. Spielautomaten & Co. soll es jedoch im Internet hierzulande weiter nicht geben.
In Schleswig-Holstein geht man nicht nur in Sachen Pokern weiter. Was im spanischen und französischen Fußball schon üblich ist, könnte bald zum Bild des schleswig-holsteinischen Sports gehören: Logos von Sportwettenanbietern auf den Trikots der Spieler. Real Madrid und Olympique Lyon werden von Glücksspielunternehmen gesponsert. Für die Vereine kein schlechtes Geschäft: der Vertrag zwischen Bwin und Real Madrid beispielsweise beschert dem Verein 23 Millionen Euro jährlich. Dieses Geld könnte bei einer Öffnung des Marktes auch bald deutschen Klubs zugute kommen.
In Schleswig-Holstein müssen das nicht unbedingt die Fußballer sein. Denn Holstein Kiel und der VfB Lübeck kicken als höchste Repräsentanten gerade mal in der viertklassigen Regionalliga. Aber dafür ist man im Norden im Handball Spitzenklasse. Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt haben den Kickern dort schon lange den Rang abgelaufen.
Und was bedeutet das Ganze für den deutschen Turf, für Galopp und Trab? Offizielle Stellungnahmen liegen bisher weder von German Racing als auch von Vertreterm der Traberseite vor. Im Gegensatz zum Frühjahr, als Untergangsszenarien laut wurden. Zudem gab es zwischen Galopp und Trab deutliche Differenzen über den richtigen Weg.

Nachtrag: Es gibt doch eine Reaktion aus dem Galopperlager.: Andreas Tiedtke im Interview bei GaloppOnline.