Schwacher Jahrgang 2007
Frozen Power auf Rang 8, Kitaro 9. - und beide ohne jegliche Siegeschance: Enttäuschend liefen die beiden dreijährigen Starter im Großen Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung über die Meile in Hannover. So langsam verdichtet sich bei mir der Eindruck, dass der klassische Jahrgang 2007 in Deutschland auch bei den Hengsten nicht besonders leistungsstark ist. Zumindest auf Distanzen bis 1600 Meter – denn Frozen Power und Kitaro waren der Erst- und Zweitplacierte im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen, der wichtigsten und bestbesetzten Prüfung für den klassischen Jahrgang auf kürzeren Strecken.
Natürlich zählt Frozen Power aus dem Godolphin-Emporium nicht zu den deutschen Vertretern des Jahrgangs, aber an ihm, der in Köln nach Kampf gewann, lässt sich das Dilemma gut festmachen. Und deshalb habe ich ihn eingedeutscht.
Zumal auch Noble Alpha, der Dritte aus dem Mehl-Mülhens-Rennen, die Form bislang nicht aufwertete: Er war chancenlos im Franz-Günther von Gärtner-Gedächtnisrennen (Hamburger Meile) in Hamburg und enttäuschte danach im Münchener Dallmayr-Preis – allerdings über 2000 Meter.
Mal schauen, wie die Situation über die längeren Distanzen aussieht. Auch da bin ich eher skeptisch: Zazou und Russian Tango, der Zweite und der Dritte aus dem Derby, sind eher für Pferde für 2000 Meter. Vielleicht findet Scalo wieder seine alte Form, können sich Kandidaten wie Lindentree oder Mulan weiter steigern, aber das sind eher vage Hoffnungen auf der Derbydistanz.

Endlich Sehrezad
In Hannover gewann der fünfjährige Hengst Sehrezad aus dem Stall von Andreas Löwe. Und selten war der Zusatz „redlich verdient“ so angebracht wie hier. Denn der Titus Livius-Sohn des Stalles Phillip ist das berühmte „Muster an Beständigkeit“, war mehrfach in ähnlichen Prüfungen placiert und scheiterte zuletzt in Hamburg nur knapp an Earl of Fire. Diesmal hatte Jockey Jiri Palik den Speed des Hengstes gut getimt. Dahinter endeten Abbashiva, Alianthus, Win for Sure, Freminius und Le Big – so dicht, dass „man eine Decke überwerfen konnte“. Nur die Dreijährigen waren nicht darunter…