Dienstag, 17. August 2010
„York ist unser Ascot"
Es drohen vier Tage hochklassiger Rennsport auf der Insel: Im nordenglischen York begann heute das Ebor Festival, das höchstdotierte Meeting in Nordengland. Besonders für die von ihren Kollegen aus dem Süden manchmal etwas belächelten dortigen Trainer und Besitzer sind die vier Tage auf dem Knavesmire eine Prestigeveranstaltung ohnegleichen. „Das ist unser Ascot“, erklärte ein zufriedener Trainer Tim Easterby, nachdem sein Schützling Hamish Mac Gonagall das erste Rennen des Tages am Dienstag gewann. Und der Kolumnist ärgert sich, dass er sich für Captain Dunne, das andere Easterby-Pferd, entschieden hatte. Der lief zwar auch ein gutes Rennen, hatte aber keine Siegchance.
Der erste Tag bot einiges an Höchstleistungen: So setzten die königsblauen Godolphin-Farben ihren Höhenflug vom Wochenende fort. Rewilding imponierte bei seinem Erfolg im Great Voltigeur (Gr.2) gegen die Ballydoyle-Vertreter Midas Touch sowie Joshua Tree und steht jetzt in deutlicher Favoritenrolle für das englische St. Leger in Doncaster.

Johnny kam spät
Im Juddmonte International (Gr.1) hatte hingegen mit Rip Van Winkle der Ballydoyle-Insasse die Nase vorn. Johnny Murtagh hatte lange gewartet und fing mit starkem Schlussakkord noch Twice Over und den französischen Gast Byword ab – Rennsport vom allerfeinsten. Und auch der Kolumnist feierte ein Erfolgserlebnis, als sein Tipp Puddle Duck im Nursery-Rennen für die Zweijährigen auf und davon ging.
Bis einschließlich Freitag rennen die schnellen Pferde noch in York. Im Mittelpunkt am Mittwoch steht das Ebor-Handicap, eines der Wettrennen des Jahres auf der Insel. Donnerstag ist Ladies Day mit den Yorkshire Oaks und am Freitag rücken die Sprinter in den Nunthorpe Stakes, wahrscheinlich mit dem grandiosen Borderlescott, in den Focus. Dazu kommen an den drei Tagen weitere Gruppe- und Listenrennen und als Reifeprüfung für den Wetter schwer entzifferbare Handicaps.
Der einzige Nachteil des Festivals ist, dass die Veranstaltung in der Woche am Nachmittag stattfindet. Nichtsdestotrotz ist die Bahn gut besucht, 25 Pfund Eintritt für eine normale Grandstand-Karte sind für deutsche Verhältnisse teuer, im Vergleich zu Ascot oder auch Goodwood im Süden aber fast schon ein Schnäppchen….