Real und Ronaldo im Elend
Eines habe ich gestern gelernt: Die „Galaktischen“ gibt es nicht mehr. Sagt zumindest Wolf Fuß, Kommentator des Champions League-Achtelfinales zwischen Real Madrid und Olympique Lyon. Doch die Nachfolger der Außerirdischen machten es auch nicht besser als ihre hochdotierten Vorgänger: Zum sechsten Mal in Folge scheiterte Real im Achtelfinale der Königsklasse, Lyon reichte gestern ein 1:1 nach dem 1:0 im Hinspiel.
Es ist doch ein Elend mit den Königlichen aus Madrid. Dabei hatte Real-Boss Florentino Perez vor dem Spiel noch getönt, dass „wir den Europacup im Erbgut haben.“ 250 Millionen (kicker) bzw. 260 Millionen Euro (Fuß) hatte Perez vor der Saison noch investiert und Cristiano Ronaldo, Kaka, Xabi Alonso oder Benzema (von Lyon) nach Madrid gelotst. Besonders Ronaldo feierten die Madrilenen wie den Messias.
Und jetzt der Super-Gau. Dabei hatte Real vor der Pause durchaus imponiert, führte 1:0 durch Ronaldo nach Guti-Zauberpass und hatte das Spiel jederzeit im Griff. Nur bei der Chancenverwertung zeigten sich die Spanier großzügig.
Geld schoss keine Tore
Das sollte sich rächen: Nach der Pause kam Lyon besser ins Spiel, griff Real jetzt früher an und auf einmal war die Harmonie bei den Spanier verschwunden. Real wirkte nur noch wie eine Ansammlung von guten Individualisten, der Ausgleich durch Pjanic in der 75. Minute war hoch verdient.
„Wieder einmal wurde klar: Auch noch so viel Geld kann Erfolge nicht kaufen“, höhnte Harald Irnberger, Spanien-Korrespondent des kickers. Irnberger, das sollte man aber wissen, ist glühender Barca-Anhänger und mag Real überhaupt nicht, auch wenn er das nie offiziell zugeben würde.
Und ausgerechnet der FC Barcelona könnte im Stadion des Erzrivalen seine Titelverteidigung feiern. Denn das Endspiel der Champions League findet im Estadio Santiago Bernabeu statt. Es wäre eine weitere Demütigung für die Real-Anhänger. Immerhin sind die Königlichen in der spanischen Meisterschaft Tabellenführer, allerdings punktgleich mit den Katalanen.
uknig22 am 11. März 10
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren